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Album "Der Mordfall Tutankhamun - Penisbruch mit Todesfolge?" von Iufaa
www.aegyptologie.com

3) Splitter - aber woher?

Leider geben weder die Röntgenuntersuchungen von Harrisons, publiziert von Leek in "The Human Remains from the Tomb of Tutankhamun", erschienen in der "Tutankhamun Tomb Series" des Griffith Institutes, Cambridge, Oxford University Press, 1972, noch die nachfolgenden von Harris Hinweise auf eine Zerstörung der Schädelsknochens!
Derry, dem diese Technik nicht zu Verfügung stand, berichtete: "Leider ergaben die Untersuchungen keinen Aufschluss über den frühen Tod des jungen Königs ...." (in Carter, H. "Das Grab des Tutankhamun", 1972).

Die folgende Röntgenaufnahme von Harris (1978), publiziert von Dennis C. Forbes, "Abusing Pharaoh", kmt, Vol. 3,1, 1992) zeigt einen völlig intakten Schädelknochen - auch der Splitter ist nicht zu finden.
Da das Hinterhaupt völlig intakt erscheint, bleibt als Quelle des Splitters offensichtlich nur die Seite des Gesichtsschädels übrig. Dies wurde auch bereits entsprechend in Erwägung gezogen, u.a. von der Ägyptologin Renate Germer, Hamburg, wobei vermutet wurde, das das Knochenstück von Siebbein stammt. Der Siebbein-Knochen ist Bestandteil der Schädelbasis (mittlerer Teil der Augenhöhlenwand, der seitlichen Nasenwand u. Nasenscheidewand). Das Siebbein wird bei der Mumifizierung durchstoßen, um die Schädelhöhle zu öffnen und danach das Hirn durch die Nase zu entfernen.

Hierzu darf vermerkt werden, daß Derry bei seiner Beschreibung der Mumie keinerlei Aussagen darüber mach, ob das Hirn Tutankhamuns durch die Nase entfernt worden ist - ob also das Siebbein (ein oder beidseitig durchstoßen) und/oder die Nasenscheidenwand beschädigt waren. Derry hat zwar richtig vermerkt, daß Teile der Schädelhöhle mit Harz gefüllt waren, wie er das bemerkte und wie das Harz dorthin verbracht wurde, dazu äußert er sich nicht. Auch bei der 2. Untersuchung der Mumie durch Harrison in 1968 wurden die Nasenhöhlen nicht untersucht.