
2) Bild 1
Das Erscheinen aus dem Palast, der König verläßt ihn mit Stab und Wedel in den Händen.

3) Bild 2
Die Seelen von Pe und Nechem tragen den König auf einer Sänfte.

4) Bild 3
Der König wird von zwei menschengestaltigen Gottheiten gereinigt, d.h. mit "Leben" und "Heil" übergossen.
Beischriften: "Königliche Reinigung des Herrn der beiden Länder, Reich an Maat, ein Re, Erwählter des Re" (nach Schneider) und "Königliche Reinigung des Herrn der Kronen, Re ist es der ihn geboren hat, Geliebter des Amun" (nach Schneider)"

5) Bild 4
Der Königopfert Blumen vor einer nicht identifizierbaren löwenköpfigen Göttin.
Vor dem Gesicht der Göttin ist ein kleines Bild eines schreitenden widderköpfigen Gottes angebracht mit der Beischrift: "Chnum-Re, Herr der Welt, zugehörig zu Re, der große Gott, Herr des Himmels".

6) Bild 5
Der König spricht eine Opferformel vor einem menschengestaltigen Gott (wohl Amun, s. das lange Band an der Kopfbedeckung) und einer Göttin (Mut oder Amaunet).

7) Bild 6
Zwei männliche Götter führen den König; der vordere Gott überragt die beiden anderen Gestalten; er blickt zurück und hält einen Stab; der hintere hält ein Lebenszeichen. Die Götter sind nicht zu identifizieren.

8) Bild 7
Der König opfert Salbe vor einem Gott; davor ein großer Opfertisch mit Blumenstrauß.
Der Gott ist sicher Amun, wie das herabhängende Band der Krone erkennen lässt. Es ist ohnehin so, dass die einzelnen Ritualszenen immer durch ein Opfer vor Amun getrennt sind.

9) Bild 8
Der König wird von zwei menschengestaltigen Göttern gekrönt, die Rispen in den Händen halten.
Im Sedfestzeichen sind die beiden Kartuschennamen des Königs geschrieben.
Der Kiebitz (Rechit), den der König in der Hand hält, symbolisiert natürlich die Untertanen

10) Bild 9
Erhalten ist der Oberkörper des Königs, dessen Arme in opfernder Haltung erhoben sind. Der Gott wird hier Amun sein (vergl. Anmerkung zu Bild 7).

11) Bild 10
Ich hatte im Frühjahr bei Bild 11 angemerkt, dass der Stein hier wohl nicht mehr vorhanden sei. Dem ist nicht so.
Der König in der auf die Perücke gesetzte Doppelkrone opfert; Art des Opfers und Empfänger sind verloren.

12) Bild 11
Bei Bild 11 opfert der König Weißbrot vor Re-Harachte. Die Beischrift des Gottes lautet "Re-Harachte, der große Gott, der Buntgefiederte".

13) Bild 12
Der König weiht 4 Salbengefäße über einem Opfertisch voller verschiedener Brote vor Amun-Re

14) Bild 13
Der König mit federgeschmückter Widderkrone opfert Blumen vor Neith. "Neith, die Große, die Göttermutter, die Kuh, die Re geboren hat".

15) Bild 14
Der König opfert Weihrauch und Wasser vor Amun vom saitischen Gau. Zwischen ihnen ein Feuerbecken.
Zur seltenen Gestalt des Amun von Sais schreibt Kees, Götterglaube 394: "Nach dem Urgötterhymnus sollen Sais mit seinem "Haus des (unterägyptischen) Königs".......als Erscheinungsplätze des Amun gelten......Wichtiger erscheint, dass Amun sich im NR eine erhebliche Anzahl wirklicher Filialkulte im Delta schaffen konnte....."

16) Bild 15
Der König mit Atefkrone opfert ein Salbgefäß in Form einer Sphinx vor Atum "Atum, Herr der beiden Länder, der Heliopolitaner". Zwischen ihnen ein Altar mit 4 Salbgefäßen.

17) Bild 16
Der König gießt vor dem "Amun des Ramses" Wasser aus. Zwischen ihnen ein Ständer mit Wasser.
Der "Amun des Ramses" ist, wie die anderen Götter, die den Beinamen "des Ramses" führen, wohl die im königlichen Totentempel verehrte Form, die aber auch außerhalb des Totentempels des Königs Tempel besitzen und Verehrung genießen konnte.

18) Bild 17
Ruderlauf des Königs vor Bastet ("Ziehen des Ruders für die Herrin des Himmels").
Beischrift der Göttin: "Von Bastet, Herrin von Bubastis, der Frau des Feldes des Gottes geliebt".

19) Bild 18
Der König opfert zwei Milchkrüge vor Amun-Re; davor ein Altar mit vielen Lebensmitteln.
Beischrift des Gottes: "Amun-Re, das Urgewässer". Hier wird Amun mit dem Urgewässer gleichgesetzt, aus dem sich Atum bildete.

20) Bild 19
Der König opfert ein Salbgefäß vor Chnum; vor ihm ein Ständer mit Wasserkanne. Beischrift des Gottes: "Chnum vor dem Speisezelt, der große Gott"
Man beachte den kleinen Finger!

21) Bild 20
Der König spricht ein Opfergebet vor Amun-Re, der in einer Kapelle steht.

22) Bild 21
Der König opfert einen Stierschenkel vor Horus ("geliebt von Horus, wohnhaft in dem Hof").
Beischrift der Handlung: "Geben des Schenkels des roten Stiers seinem [Vater]. Der hier genannte "Hof" ist als der "Hof des Geb" in Heliopolis anzusehen, in dem Horus gegenüber Seth Recht bekam.
Das Opfer des Schenkels einen roten Stieres als Symbol auf die Tötung des Seth, ist lt. Helck hier bei der Darbringung vor Horus eindeutig.

23) Bild 22
Der König bringt die Maat dem Amun-Re dar, der in einer Kapelle steht. Vor ihm ein kleiner Opfertisch mit zwei Krügen.
Beischrift der Handlung: ""Geben der Wahrheit dem Herrn der Wahrheit".
Zum Darbringen der Maat habe ich bei Hornung "Der Eine und die Vielen", Seite 211 eine wunderbare Beschreibung gefunden: "Indem der Mensch, mit verhaltener Gebärde, den Göttern sichtbar die Maat vorweist, gibt er ihnen ein Zeichen, dass die Menschenwelt, dass alle die gefährdeten, zerbrechlichen beziehungen und Bindungen, von denen sie lebt, in Ordnung sind, so wie sie bei der Schöpfung waren.
Das ist die Antwort, welche die Götter brauchen. Die Götter bedürfen keiner materiellen Gaben, aber sie bedürfen der Antwort der Menschen auf ihre Existenz, sie wollen sich im Herzen der Menschen ereignen, erst dadurch erhält ihr Schöpfungswerk seinen bleibenden Sinn."

24) Bild 23
Der König in der kleinen Atefkrone zieht den Schlitten vor Ptah-Sokar-Osiris ("Ziehen des Sokar").
Beischrift des Gottes: "Von Ptah-Sokar-Osiris, wohnhaft in der Höhle, geliebt".

25) Bild 24
Der König in kurzer Perücke schlägt vier Kleiderkästen (mrj.t) vor dem Amun des Ramses.
Im Kult verwendete Truhen mit Leinen oder Kleidung in vier verschiedenen Farben, die den Stoff symbolisierten, mit dem der Leichnam von Osiris umwickelt wurde. Jede der vier Truhen wurde verschnürt und mit vier aufrecht stehenden Straussenfedern geschmückt.
Von der 17. Dynastie (1650-1550 v. Chr.) bis in die Römerzeit (30 v. Chr. - 395 n. Chr.) vollzog der Pharao ein Ritual, das als "Weihen der Meret-Kästen" oder als "Ziehen der Meret-Kästen" bekannt war und oft in Tempelreliefs dargestellt wurde. Die vier Truhen symbolisierten die vier Ecken der Erde und damit ganz Ägypten, und in dem Ritual wurde jede Truhe viermal einem Gott dargebracht. Die symbolische Verbindung zwischen Ägypten und den Truhen scheint zumindest teilweise auf der phonetischen Ähnlichkeit zwischen ta meret (Meret-Kasten) und ta meri (geliebtes Land) zu basieren.
Da Zerstückeln, Wiederzusammensetzen und Wiederbeleben des toten Gottes ein wesentliches Element des Osiris-Mythos bilden, stand die Darstellung der Truhen auch für Auferstehung und Erneuerung.
Anmerkung: Ich habe die vorstehende Beschreibung aus dem Forum, finde aber die Fundstelle nicht mehr

26) Bild 25
Bild 24 fehlt, wird im Herbst nachgeliefert.
Der König in Beutelperücke und Kopftuch, ein Menit umhängend, opfert Salbe vor der löwenköpfigen Menhit von Thinis. M. war eine löwengestaltige Göttin, die im Gebiet von Latopolis verehrt wurde.
Beischrift der Göttin: "Worte sprechen durch Menhit von Thinis: Dir gehören die Sedfeste des Tantenen, indem deine Lebenszeit wie seine Lebenszeit ist".

27) Bild 26
Der König räuchert und gießt Wasser vor Amun-Re von Karnak, der in einer Kapelle steht. Vor ihm zwei kleine Ständer, der eine voller Brote, der andere mit Feuerbecken.

28) Bild 27
Der König erhebt den Himmel vor Onuris-Schu. ("Erheben des Himmels des oberägyptischen Königs und des Himmels des unterägyptischen Königs")
Beischrift des Gottes: "Geliebt von Onuris-Schu, Sohn des Re".
Schu ist der Sohn des Re-Atum nach der heliopolitanischen Lehre; daher ist er der Bruder des Königs, der ja auch "Sohn des Re" ist.

29) Bild 28
Der König schlägt zusammen mit Seschat die Fluchtstäbe ein; zwischen diesen ein kleiner Opfertisch.
Beischrift der Göttin: "…Herrin der Schriften, Herrin des Bauens, Frau des Aktenhauses".

30) Bild 29
Der König erhebt ein Szepter vor Min von Koptos; zwischen ihnen ist das "Klettern für Min" dargestellt, hinter Min sein "Garten" (nach Helck).

31) Bild 30
Der König schreitet mit Stab, Krummstab und Wedel auf Isis zu; vor ihr steht klein die "Gottesmutter von Siut"; beide reichen dem König je 2 Gefäße.
Beischrift der kleinen Göttinnengestalt: "Geben von zwei Milchschalen dem o.ä. König durch die Gottesmutter von Siut (Assiut). Sie gibt alles Leben und alle Gesundheit".

32) Bild 32
Der König richtet vor dem Re des Ramses zwei Obelisken auf und räuchert.

33) Bild 31
Der König errichtet einen Pfeiler vor dem Atum des Ramses
Beischrift der Handlung: "Aufrichten des Pfeilers des Stiers von Heliopolis".

34) Bild 33
Der König treibt vier Rinder vor einen Gott. Die Szene ist bis auf die Füße der Figuren und die des unteren Rindes verloren.
(Anmerkung: da muss man aber schon genau hinsehen!)

35) Bild 34
Bild 33 fehlt, wird im Herbst nachgeliefert.
Der König hält Hathor ein Menit entgegen; hinter ihm steht eine Göttin. In der unteren Hand hält der König einen Kiebitz.
Beischrift der Göttin: "Geliebt von Hathor, der Herrin der südlichen Sykomore".
Reden der Göttin: "Nimm dir das Menit an deine Nase" und dann "Komm doch Herr der beiden Länder, Herrscher der Beliebtheit, Schöngesichtiger, dessen Lippen süß und dessen Augen Sonne und Mond sind".

36) Bild 35
Der König überreicht dem Amun von Karnak drei verschieden geformte Gefäße; vor dem Gott ein Altar.
Beischrift der Handlung: "Opfer von drei Gefäßen kühlen Wassers, damit Leben gegeben werde".

37) Bild 36
Der König mit der Atefkrone präsentiert die Maat dem Ptah des Ramses; vor ihm zwei kleine Opfertische mit Wasserkrügen und Blumen.

38) Bild 37
Der Krönig vor dem Amun des Ramses; zwischen ihnen ein Brotkorb.

39) Bild 38
Der König überbringt eine Opferschale der Mut; vor ihr steht ein Tisch mit Salbgefäßen, Sistren und Brustschmuck.
Beischrift der Göttin: "Mut, die Große, Herrin des Himmels, Frau der beiden Länder".

40) Bild 39
Der König räuchert viermal vor Amun-Re, vor ihm ein kleiner Altar mit Kanne.
Beischrift der Handlung: "Reinigung durchführen mit 4 Weihrauchkugeln".

41) Bild 40
Der König übergießt den Falkengott von Letopolis mit Wasser.
Beischrift des Gottes: "Geliebt vom Falken, Herrn von Letopolis".
L = griechischer Name des heutigem Ausim am Eingang des Deltas auf dem westlichen Nilufer. Hauptgott von L. war von Anfang an ein Falke, der bereits im AR als Horus verstanden wurde (LÄ 1009ff).
Beischrift der Handlung: Reinigung Durchführen mit den 4 Krügen für seinen Vater".

42) Bild 41
Der König räuchert und gießt Wasser aus vor dem Amun des Ramses. Zwischen beiden 2 Feuerbecken.

43) Bild 42
Der König mit Widderkrone und Federn überreicht Sistren der Hathor von Dendera, die in einer Kapelle steht; vor ihr ein Tisch mit 4 Salbgefäßen.

44) Bild 43
Der König gießt Wasser auf ein Feuerbecken vor Amun des Ramses.

45) Bild 44
Der König in kombinierter unterägyptischer und Widdergehörn-Federkrone räuchert und überreicht Blumen dem Re-Harachte.
Beischrift des Gottes: "Geliebt von Re-Harachte, dem großen Gott, dem Buntgefiederten".

46) Bild 45
Der König steht vor Amun-Re; vor ihm ein kleiner Altar.

47) Bild 46
Der König "spricht" zu Ahmes-Nefertari.
Beischrift der Göttin (besser vielleicht "der vergöttlichten Königin"): "Die Erbfürstin, groß an Lob, die Frau von Ober- und Unterägypten, Herrin der Beliebtheit, süß an Liebe, indem Schönes beim Anblick getan wird, mit schönen Händen mit dem Sistrum, die ihren Vater Amun beruhigt".

48) Bild 47
Der König räuchert und weiht Opfer vor Amun "Fleischstücke bringen".

49) Bild 48
Der König opfert Blumen vor Chons.
Beischrift des Gottes: "Chons-Neferhotep", was in diesem Zusammenhang wohl "der vollkommen Gnädige" bedeutet.

50) Bild 49
Der König bringt 4 Gefäße dar vor Amun; vor ihm ein kleiner Altar mit Wasserkanne.
Beischrift des Gottes: "Worte sprechen durch Amun-Re: So wie Re am Himmel leuchtet, bleiben deine Denkmäler in Ewigkeit".
Beischrift der Handlung: "Reinigung durchführen mit den 4 Natronkügelchen; er tut es, damit Leben gegeben werde".

51) Bild 50
Der König opfert eine Schale mit gazellenförmigen Deckel vor Mut; vor ihr 3 gleiche Schalen.
Beischrift der Göttin "Worte sprechen durch Mut, die Herrin des Himmels: Wie der Himmel bleibt und der Horizont ist, so bist du wie [Re] in ihm".

52) Bild 51
Der König räuchert und gießt Wasser vor Amun-Re; vor ihm ein Altar mit Broten.
Beischrift des Amun: "Worte Sprechen durch Amun-Re, Herrn der Götter: Deine Denkmäler bleiben und deine Lebenszeit ist hoch, und fest ist dein Name wie der Himmel".

53) Bild 52
Der König gießt Wasser aus vor Sachmet; vor ihr ein kleiner Opfertisch und je 3 Salbgefäße, Sistren und Szepter.
Rede der Göttin: "Ich gebe meine Glut gegen Deine Feinde".

54) Bild 53
Der König überreicht ein Räuchergefäß dem Ptah.
Der König hat hier den Zusatz: "Großer Gott, Sohn des Ptah, Erbe des ‛Südlichen seiner Mauer’".

55) Bild 54
Der König opfert 2 Brote vor Amun; vor ihm ein Altar voller Speisen und Lotus.

56) Bild 55
Der König überreicht Mut ein Salbgefäß, das eine Sphinx hält; vor ihr ein Tisch mit Parfümfläschchen.

57) Bild 56
Der König, in einer Hand Krummstab und Wedel, in der anderen einen Kiebitz, erhält von Amun diese Herrschaftszeichen und die Sedfeste; dem König folgt Chons.
Rede des Amun: "Nimm dir Krummstab und Wedel und beherrsche die beiden Länder in Freude".

58) Bild 57
Der König (nur Reste erhalten) vor Isis, die mit der hinteren Hand einen Schlangenstab hält; hinter dem König steht eine weitere Göttin.
Beischrift vor der Isis: "Nimm dir die beiden Uräen und die Kronen.....".

59) Bild 60
Bilder 58 und 59 sind bis auf geringe Reste verschwunden.
Bild 60:
Der König opfert vor Amun; vor ihm ein Opferständer mit 6 Wasserflaschen.

60) Bild 61
Der König opfert Weihrauch und Wasserflasche vor Mut; vor ihr ein Tischchen mit 4 Sistren.

61) Bild 62
Der König weiht Opfer vor Amun.

62) Süd-Ost-Ecke
Hier ist die Süd-Ost-Ecke zu sehen. Die Reliefs an der Ecke, die lt. Heck mangels Platz keine Opferszene enthalten konnten, sind vollständig zerstört.
Damit sind wir am Ende der Südmauer angekommen. Die Ost- und die Nordmauer habe ich in Teil 2 dargestellt
