STELE DES PASHERES
Spätzeit, Ende 6. Jh. v. Chr.; Kalkstein Wien, Kunsthistorisches Museum, Ägyptisch-Orientalische Sammlung Die aus der Spätzeit der ägyptischen Geschichte stammende Stele zeigt unter der gekrümmten Himmelshieroglyphe und der geflügelten Sonnenscheibe die übliche Anbetungsszene des Toten vor dem Opfertisch sowei Osiris und Isis. Die senkrechten Schriftzeichen nennen die beiden Gottheieiten sowie den Pasheres, dessen Titel "Vorsteher der Reinigungspriester" lautete, Osiris sitzt auf einem würfelförmigen Thron und ist mit Szepter, Geißel und Atef-Krone ausgestattet. Die hinter ihm stehende Göttin Isis hält in der rechten Hand das Lebenszeichen, ihre Linke ist in anbetender Geste auf Osiris gerichtet. Entsprechend der spätzeitlichen Datierung dieser Stele sind die Götter- und Menschenfiguren klein und feingliedrig, ja fast schlank, und erwecken einen silhouettenhaften Eindruck. In den vier darunter verlaufenden waagrechten Schriftzeilen wird "Osiris, der Apis, der Erste der Westlichen und der große Gott, der Herr der Wüste" angerufen, "für den seligen Vorsteher der Vorlesepriester Pasheres den Gerechtfertigten ein schönes Begräbnis zu gewähren."
© Foto und Text by Ptah
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