Bild 24
Der König in kurzer Perücke schlägt vier Kleiderkästen (mrj.t) vor dem Amun des Ramses.
Im Kult verwendete Truhen mit Leinen oder Kleidung in vier verschiedenen Farben, die den Stoff symbolisierten, mit dem der Leichnam von Osiris umwickelt wurde. Jede der vier Truhen wurde verschnürt und mit vier aufrecht stehenden Straussenfedern geschmückt.
Von der 17. Dynastie (1650-1550 v. Chr.) bis in die Römerzeit (30 v. Chr. - 395 n. Chr.) vollzog der Pharao ein Ritual, das als "Weihen der Meret-Kästen" oder als "Ziehen der Meret-Kästen" bekannt war und oft in Tempelreliefs dargestellt wurde. Die vier Truhen symbolisierten die vier Ecken der Erde und damit ganz Ägypten, und in dem Ritual wurde jede Truhe viermal einem Gott dargebracht. Die symbolische Verbindung zwischen Ägypten und den Truhen scheint zumindest teilweise auf der phonetischen Ähnlichkeit zwischen ta meret (Meret-Kasten) und ta meri (geliebtes Land) zu basieren.
Da Zerstückeln, Wiederzusammensetzen und Wiederbeleben des toten Gottes ein wesentliches Element des Osiris-Mythos bilden, stand die Darstellung der Truhen auch für Auferstehung und Erneuerung.
Anmerkung: Ich habe die vorstehende Beschreibung aus dem Forum, finde aber die Fundstelle nicht mehr
© Foto und Text by Haremhab
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