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  Waldrapp (Geronticus eremita)
Auch "europäischer Ibis" oder "Schopfibis" genannt, gehört zur Familie der Ibisvögel (Klasse Vögel (= Aves), Ordnung Schreitvögel (= Ciconiiformes), Familie Ibisvögel (= Threskiornithidae), Gattung Geronticus). Der deutsche Name geht wohl auf den Zürcher Arzt und Naturforscher Conrad Gesner zurück, der 1557 im dritten Buch seiner "Geschichte der Tiere" einen "Waldrapp" - also einen "Waldraben" - beschrieben hat.

Verbreitung:
Von der Spätantike bis in die frühe Neuzeit war der Waldrapp nicht nur in ganz Nordafrika und im Nahen Osten verbreitet, sondern kam auch in Europa vor. Aus dem 16. Jahrhundert liegen für Mitteleuropa Nachweise aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und aus Jugoslawien vor, im 17. Jahrhundert stirbt er Europa aus (ev. infolge intensiver Bejagung oder klimatischer Veränderungen). Heute laufen Wiederansiedelungsversuche, um den Waldrapp als Brutvogel in Europa wieder zu etablieren. In freier Wildbahn findet sich der Waldrapp heute noch  in Marokko, Türkei und Syrien (insgesamt mehrere hundert Brutpaare) - wesentlich mehr fortpflanzungsfähige Tiere leben in Zoos.

Merkmale:
Der Waldrapp hat als erwachsenes Tier ein nacktes, rotes Gesicht und einen ebenfalls roten, langen, nach unten gebogenen Schnabel. Der Hinterkopf und der Nacken weisen verlängerte Schmuckfedern auf, was zu der Bezeichnung "Schopfibis" geführt hat. Das Gefieder ist schwarz mit grünem Metallschimmer, die mittleren Oberflügeldecken schillern jedoch rötlich (purpurrot).
Ein  ausgewachsener Waldrapp erreicht eine Körperlänge von um die 70 cm und wird dabei bis zu 1,4 kg schwer. Die Tiere haben eine Lebenserwartung von 15 bis 20 Jahren.
Waldrapps weisen keinen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus (= Geschlechtsunterschied) auf, die weiblichen Tiere sind lediglich etwas kleiner und leichter als die Männchen.

Lebensraum:
Der Waldrapp lebt in baumarmen Flächen, Dünen, Steppen und Sümpfen und ernährt sich von Insekten und deren Larven, Würmern, aber auch kleineren Reptilien und Amphibien.
In der Brutzeit März/April werden 2-4 Eier ausgebrütet. Brutkolonien werden in Felswänden und Steilküsten angelegt, Nester aus Ästen, Gras und Blättern erbaut, wobei sich am Nestbau beide Geschlechter beteiligen.

Bild-Quelle: Wikipedia

- Vollbild -

In der Ägyptologie wird der Waldrapp mit dem Vogel identifiziert, den der König beim --> Vogellauf in der Linken an den Beinen hält. Der Vogel wird in der Beischrift nicht erwähnt, wegen der Ähnlichkeit mit einem Ibis und wegen des dargestellten Schopfes wurde er anfänglich als "Schopfibis" bezeichnet. Heute wird der Vogel als Waldrapp (= Geronticus eremita) identifiziert; entsprechend zum Gardiner-Zeichen


Der Vogel in der Hand des Herrschers gehört sicherlich nicht zum "niederen" Geflügel, dass man auf Opfertischen findet. Seine Gestalt gleicht in allen Darstellungen immer dem Ax-Vogel, eine Deutung, die laut Kees durch die Beischriften in Dendera bestätigt wird: "dargebracht wird der Ax".


Eingestellt durch: Iufaa (17.04.2006)
Bearbeitet durch: -
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