Qen war „Steinmetz des Amun an der Stätte der Wahrheit“ zur Zeit des --> Ramses II und lebte im Grabarbeiterdorf Deir el-Medina. Schon sein Vater Tha-nefer übte den gleichen Beruf aus. Seine Mutter hieß Maat-neferet. Zwei Ehefrauen Ken’s sind namentlich bekannt: Nefertari und Henut-mehyt.
Qen werden in Deir el-Medina zwei Gräber zugeschrieben: TT 4 und TT 337, wobei TT 337 in der 21./22. Dyn durch Es-chons usurpiert wurde, was die Zuordnung zu Qen etwas unsicher macht. Beide Gräber wurden durch Bernard Bruyere (Rapport sur les foilles de Deir el Médineh, 1924-25), TT 4 auch durch Jaroslav Cerný (Rép. onomastique de Deir el Médineh, 1949) dokumentiert.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration Kapelle 1. Im Durchgang eine Nische mit Statuetten des Qen und seiner Frau Nefertari 2. Der Grabherr und Henut-mehyt sitzend, ein Sohn unter ihrem Stuhl. 3. Vier Register: I. Begräbnisprozession mit der Mumie zum Pyramidengrab II. + III. Ein Mann opfert den Verwandten IV. Ein Mann opfert --> Anubis. Pilgerreise per Boot nach Abydos durch Ken mit Familie. 4. Der Sohn Meryre opfert seinem Vater Zwiebeln. Nefertari und Tochter stehen dabei. 5. Zwei Register: I. Die Eltern, der Grabherr und seine Frauen vor [ --> Ptah] und --> Maat. II. Männer opfern dem [Grabherrn und Henut-mehyt] und dem [Grabherrn] und Nefertari. 6. Zwei Register: I. Ramses II mit --> Paser (TT 106) und Ramose (TT 7) auf der angrenzenden Wand opfern ein Bildnis der Maat an --> Rê-Harachte. II. Ein Paar vor --> Osiris und --> Harsiesis. 7. Zwei Register: I. Der Grabherr, hinter ihm eine Baumgöttin, kniet vor Osiris und [ --> Isis]. Osiris mit Thot-Standarte. II. Qen, Henut-mehyt und beider Sohn vor Anubis, --> Hathor, --> Amenhotep I und --> Ahmose-Nefertari. 8. Nische. Auf dem Sturz eine Doppelszene mit dem Grabherrn und seiner Frau vor Rê-Harachte und vor Osiris. Pfosten: Texte und der auf dem Boden knieende Grabherr. Auf der Rückwand Ahmose-Nefertari und Prinzessin --> Meritamun auf der einen Seite sowie auf der anderen Seite Amenhotep I, beschützt von einer Hathor-Kuh.
Funde: Stele, ein Sohn reinigt Qen und seine Frau Nefertari und führt die Mundöffnung im Grab durch (Copenhagen Nat. Mus. B3 ) Stelenfragment, Qen opfert Krüge Stelenfragment, die Namen der Frauen
TT 337 Usurpiert von Es-chons in der 21./22. Dynastie. Plan bei P&M nicht vorhanden, aber bei Bernard Bruyere (Rapport sur les foilles de Deir el Médineh, 1924-25).
Dekoration: Kapelle Textfragmente von Sturz und Rahmen
Grabkammer An der Nordwand oben zwei Anubis-Schakale vor einem personifizierten Emblem „Westen“. Die Göttin Isis kniet links, Nephthis rechts. Darunter Reste von zwei usurpierten Registern, die einen Grabherrn mit Familie zeigen. Sein Name endet mit „Sched-chons“ und er betet Osiris, Isis, Horus und Anubis an.
Quelle: Porter, B., Moss, R.L., Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, reliefs, and paintings. Bd.I. - The Theban Necropolis. Oxford 1994