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  Artischocke (Cynara scolymus)
Der wissenschaftliche Bezeichnung Cynara leitet sich von dem griechischen Namen "Kinara" für die Artischocken ab. Die Artbezeichnung "scolymus" deutet auf den fleischigen Blütenboden hin. Die Artischocke ist eine distelartige, kräftige Kulturpflanze aus der Familie der Korbblütengewächse, gegessen werden die faustgrossen Blütenkörbchen Blütenkörbchen (d.h. die Basen der Hüllblätter und die dicken Infloreszenzböden).

Die Angaben über die Heimat der Artischocke reichen vom östlichen Mittelmeer (Türkei und Persien) bis nach Nordafrika und sogar bis nach Äthiopien. Schon in der Antike wurden Artischocken offensichtlich im Mittelmeerraum kultiviert und stammen möglicherweise von der Wildform Cynara cardunculus ab.
Römern  galt sie als teure Gemüsespezialität. Nach den Römern ging die Kenntnis vom Gebrauch der Pflanze wohl verloren. Erst im 15. Jahrhundert taucht sie wieder in Europa (Italien) auf und gelangte in den folgenden Jahrhunderten auch ins restliche Europa.

Immer wieder findet man die Angabe, dass die Artischocke bereits um 500 v. Chr. im spätzeitlichen Ägypten (ca. 652-332 v. Chr.) erwähnt worden ist - leider ohne Quellenangabe. Nach Germer beruhen die Angaben älterer Autoren (z.B. Reichardt), Artischocken seien schon in pharaonischer Zeit bekannt gewesen, auf einer Fehldeutung der - von Keimer (in: Die Pflanze des Gottes Min, ZÄS 59, 1924, S. 140 - 143.) als Lattich identifizierten - Darstellungen von bäumchen- oder zapfenartigen Gebilde auf Opfertischen. Das Festhalten an dieser falschen Zuordnung - auch bei zahlreichen Ägyptologen - bemängelt Keimer noch 1967.


Quelle:
Germer, R., Flora des pharaonischen Ägypten. Mainz 1985
Keimer, L., Die Gartenpflanzen im alten Ägypten, Hildesheim 1967
Reichardt, H.W., Uebersicht der Pflanzen des alten Aegypten, Oesterreichische Botanische Zeitschrift, 9/1859, Heft 5, S. 145-153

Eingestellt durch: Iufaa (18.10.2007)
Bearbeitet durch: -
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