Ägyptologie-Blatt

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Zoll- und Steuerdekret aus dem 4. Jahrhundert v.Chr. in Alexandria gefunden
Die Ägypter als Erfinder der Steuerverordnungen
Von Gitta am 10.05.2002 um 23:19:30 

Ein Archäologenteam, das an der Küste vor Alexandria nach versunkenen Monumenten suchte, fand vor Abukir durch Zufall ein Dokument aus dem 4. Jahrhundert v.Chr., das bekundet, dass die alten Ägypter die Ersten waren, zu deren Wortschatz die Begriffe "Zoll" und "Steuern" gehörten. Es ist das früheste Dekret zur Regulierung von Zoll, Export, Import und Gebühren. Alexandria war das Drehkreuz für den Handel zwischen Ost und West, mehr noch, zwischen Ägypten und Europa. Der Name des Ortes lautete in pharaonischer Zeit Rat-Nut (Anm.: möglicherweise r3-h3t njwt = Dorf der Nilmündung) bzw. Rakotis.

Das königliche Dekret ist in eine Platte von schwarzem Granit graviert und ist signiert mit Nebt-Bet-Ef (Anm.: Nht-nb-f = Nektanebos I.?), dem letzten pharaonischen König der 30. Dynastie, der Ägypten vor der persischen und ptolemäischen Invasion regierte (Anm.: der letzte König der 30. Dynastie war Nht-Hr-n-hbjt = Nektanebos II.). Das Dekret in Form eines 194 cm hohen und 88 cm breiten Granitblockes umfasst 14 Artikel. Der obere Teil des Blockes zeigt den König beim Opfer für Nebt-V-Seis (Anm.: Neith?).

Artikel 1) bestimmt, dass 10 % der eingenommenen Steuern und Gebühren an den Tempel gehen und der Rest an das Schatzhaus und die Einwohner bzw. an öffentliche Einrichtungen. Die wichtigsten Güter wie Gold, Holz und Getreide wurden seinerzeit gegen Zahlung hoher Gebühren über den Hafen von Alexandria verschifft.

Quelle (englisch)
http://www.sis.gov.eg/online/html7/o080522l.htm



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