Ägyptologie-Blatt

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Ägypter schützten Tote mit Bannsprüchen
Nur genützt hat es nicht viel
Von Gitta am 02.05.2003 um 01:03:41 

Um ihre Verstorbenen vor Ungeziefer zu schützen, belegten die Ägypter sie mit Bannformeln, die ihnen als Papyri mitgegeben oder in die Wände der Grabkammer geritzt wurden. Herausgefunden haben dies Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie, wie das Magazin National Geographic in seiner Mai-Ausgabe berichtet.

Danach analysierten die Wissenschaftler unter anderem das so genannte Totenbuch, das in der Zeit von 1550 bis 525 v. Chr. verfasst wurde. Es enthält neben den Bannformeln Bilder, auf denen Menschen Insekten symbolisch attackieren: Die Tiere werden mit dem Messer bedroht oder mit dem Speer durchbohrt.

Bei den meisten Krabbeltieren handelt es sich offensichtlich um Schaben, Rüssel- und Dungkäfer. Dies lässt die Wissenschaftler folgern, dass sich die Bannsprüche der Hinterbliebenen wohl weniger gegen Fleisch- und Aasfresser richteten, die es auf die Mumie selber abgesehen hatten, als gegen jene Schädlinge, die sich über die Lebensmittel in den Gräbern hermachten - den Proviant für das Leben im Jenseits.

Sehr effektiv waren die Bannformeln nicht; denn trotz aller Bemühungen fanden Forscher später in den Schädeln der Toten immer wieder Speck- und Buntkäfer. Doch mehr als passive Schutzmaßnahmen trauten sich die Hinterbliebenen vermutlich nicht gegen die nagenden Fresser einzusetzen. Denn im alten Ägypten galt jedes Tier als Geschöpf Gottes und durfte nicht ohne Not getötet werden. So diente der spirituelle Schutz wohl eher zur Beruhigung der Hinterbliebenen, heißt es. dpa

Quelle
http://www.fr-aktuell.de/ressorts/wissen/wissenschaft_und_technik/?cnt=202978


Geändert: 02.05.2003 um 01:04:20

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