Ägyptologie-Blatt

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Sphinx mit Pharaonen-Zügen
Tübinger Projektionskünstler statten die Pyramiden-Lichtshow von Gizeh mit neuen Bildern aus
Von Gitta am 10.07.2003 um 23:08:14 

TÜBINGEN. Der Sphinx von Gizeh bekommt ein neues Nachtgesicht. Seine Maskenbildner arbeiten daran im Tübinger Französischen Viertel: Die Tübinger Projektionskünstler von Casa Magica, Friedrich Förster und Sabine Weißinger, wurden von der ägyptischen Regierung mit der neuen Lichtshow für das Pyramiden-Areal von Gizeh beauftragt.


Sie ließen die Fassaden des neuen Wiener Museumsquartiers als Kunst-Träger schimmern, sie haben das Stockholmer Schloss in ein Geschichtsbuch der Landschafts-Veränderung verwandelt, das badische Städtchen Lahr in nächtliche Architekturpoesie. Doch selbst für ein international erfahrenes Team wie Casa Magica hat das Projekt in Ägypten eine neue Dimension: Die liegt nicht nur in der kulturgeschichtlichen Zeitspanne von 4500 Jahren, welche die steinernen Zeugen repräsentieren, sondern auch in der Dauerhaftigkeit ihrer eigenen Arbeit.

Bisher waren ihre Fassaden-Verwandlungen durch die Projektion verfremdender, mal rätselhafter, mal erhellender Bilder (oft im Rhythmus mit begleitender Musik) eine flüchtige Kunst: Moment-Auftritte, gebunden an einen Eröffnungstermin, ein Jubiläum, ein besonderes Event. Die bebilderte Beleuchtung des Pyramiden-Ensembles wird langfristig zu sehen sein: Sie löst die konventionelle, zwischendurch mit Farbe und Laser aufgepeppte „Son-et-lumière“-Show ab, die seit 1961 allabendliches Touristenschauspiel ist.

Seit einem Jahr beschäftigen sich Förster und Weißinger mit dem ästhetischen Konzept für das Wüsten- und Ruinen-Spektakel, mit der technischen Planung und Programmierung. Wie sie zu dem Auftrag kamen? Eine österreichische Projektoren-Firma, die nach der Ausschreibung des Projekts von der ägyptischen Partnerfirma konsultiert worden war, brachte die Tübinger als künstlerische Ausstatter ins Spiel. Wiederholte „audienzartige Treffen“ (Weißinger) waren bis zur Vertragsreife nötig – etwa mit dem obersten Verwalter der ägyptischen Altertümer. Ende dieser Woche reisen Förster und Weißinger nun nach Gizeh, um die fertigen Filme in den Laufwerken von drei Hochleistungs-Großbildprojektoren zu installieren, die Projektoren millimetergenau zu justieren und in nächtlicher Arbeit (nach 24 Uhr, wenn die Touristen vom Gelände verschwunden sind) mit Programmierern und Technikern dem Ablauf, den Überblendungen, den Licht-Stimmungen, der Synchronisation die letzte Passgenauigkeit zu geben.

Quelle
http://www.cityinfonetz.de/index.php?objekt=ST&seite=Tagesthema&id=33168



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