Von Gitta am 24.07.2003 um 23:33:50 |
| Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung Ruprecht-Karls-Universitaet Heidelberg, 24.07.2003 Verabschiedung des Heidelberger Aegyptologen Professor Jan Assmann - Festakt am 28. Juli 2003 um 18.00 Uhr in der Aula der Alten Universitaet - Medien sind herzlich eingeladen Am 28. Juli wird Professor Dr. Jan Assmann, Ordinarius des Aegyptologischen Instituts der Universitaet Heidelberg, anlaesslich seiner bevorstehenden Emeritierung feierlich verabschiedet. Seine vielfaeltigen wissenschaftlichen Verdienste an der Universitaet Heidelberg und weltweit werden von Prorektor Professor Angelos Chaniotis, der Indologin Professor Monika Boehm-Tettelbach sowie von den beiden Basler Fachkollegen Professor Antonio Loprieno und - als Festredner - Prof. Erik Hornung gewuerdigt. Der am 7. Juli 1938 geborene Jan Assmann hat es in einer einzigartigen Weise geschafft, die aegyptologische Forschung und die altaegyptische Kultur nicht nur einem weit ueber die Grenzen des Faches hinausreichenden Fachpublikum nahe zu bringen, sondern auch Nachbardisziplinen massgeblich zu beeinflussen. Nach seinem Studium der Aegyptologie, Klassischen Archaeologie und Graezistik - daneben der Assyriologie und der Alten Geschichte - in Muenchen, Heidelberg, Paris und Goettingen wurde er 1965 in Heidelberg promoviert. Danach war er freier Mitarbeiter des Deutschen Archaeologischen Instituts in Kairo, habilitierte sich 1971 in Heidelberg und erhielt 1976 seine Berufung auf den Lehrstuhl fuer Aegyptologie an der Universitaet Heidelberg. Seine Forschungsschwerpunkte innerhalb der Aegyptologie sind die altaegyptische Religion und Literatur. In zahlreichen Publikationen erhellt er das Verhaeltnis des Polytheismus zum Monotheismus, die aegyptischen Vorstellungen von einem guten Lebenswandel als Voraussetzung einer Fortdauer im Jenseits ("Ma'at. Gerechtigkeit und Unsterblichkeit im Alten Aegypten") und erschloss die rituellen Textgattungen der altaegyptischen Hymnik ("Aegyptische Hymnen und Gebete") und Verklaerungen ("Altaegyptische Totenliturgien"). Langjaehrige archaeologische Taetigkeiten im aegyptischen Theben als Leiter des Projektes "Ramessidische Beamtengraeber" foerderten wichtige Beitraege zur Entwicklung der Grabarchitektur und des Jenseitsglaubens der Alten Aegypter zutage. Schon immer interessierte ihn der Ideenfluss von der altaegyptischen Kultur auf unseren Kulturkreis, die Rezeption Aegyptens in der Religions- und Geistesgeschichte des Abendlands, die in seiner Arbeit "Moses der Aegypter" eine beeindruckende Bearbeitung fand, ganz zu schweigen von dem Einfluss, den seine Konzeption des "Kulturellen Gedaechtnisses" auf den kulturwissenschaftlichen Diskurs hat. Diese und viele weitere Forschungstaetigkeiten und Publikationen hatten zahlreiche Einladungen und Gastprofessuren zur Folge, u. a. am College de France, der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales und der Ecole Practique des Hautes Etudes in Paris, der Hebrew University in Jerusalem, der Rice University in Houston und - nun als staendige Gastprofessur - an der Yale University in New Haven. Darueber hinaus erhielt Jan Assmann 1996 den Max-Planck-Forschungspreis fuer internationale Zusammenarbeit, 1998 den "Deutschen Historikerpreis" (Preis des Historischen Kollegs) aus den Haenden des Bundespraesidenten sowie den Ehrendoktor der Theologie der Evangelisch-Theologischen Fakultaet der Universitaet Muenster und 2000 den Prix Psyche fuer sein Buch "Images et rites de la mort". Sein besonderes Interessengebiet "Musikgeschichte" - neben der Psychoanalyse und der Gedaechtnisforschung - fuehrt ihn als Aegyptologen natuerlich immer wieder zu "Aida" und zu Mozarts "Zauberfloete" und laesst fuer die Zukunft weitere innovative und wegweisende Forschungen erwarten. Quelle http://idw-online.de/
Geändert: 24.07.2003 um 23:36:37 |