Ägyptologie-Blatt

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Niedergang des Alten Reiches Folge einer Dürreperiode?
Erkenntnisse zu dieser nicht ganz neuen These durch Satellitenbilder
Von Gitta am 17.12.2003 um 22:21:37 

16.12.2003

Satellitenbilder vom alten Ägypten

Niedergang des alten Königreichs wurde wahrscheinlich durch Dürreperioden beschleunigt

Eine Wissenschaftlergruppe der Universität von Cambridge in Großbritannien hat Satellitenaufnahmen der Nilufer auf Anzeichen antiker Siedlungen untersucht. Dabei haben die Forscher entdeckt, dass die Anzahl der Siedlungen in der Nähe des Nildeltas gegen Ende des alten Königreichs vor etwa 4000 Jahren drastisch abnahm. Dies wurde wohl durch ausgiebige Dürreperioden verursacht, berichtete das Team auf einer Konferenz der Amerikanischen Geophysikalischen Vereinigung.

Grundlage der Studie von Sarah Parcak und ihren Kollegen waren Satellitenaufnahmen des Nildeltas. Um zwischen alten und neuen Siedlungen auf diesen Bildern unterscheiden zu können, bearbeiteten die Forscher die Aufnahmen mit einem speziellen Computerprogramm, dass den Wassergehalt der einzelnen Regionen bestimmte.

Parcak zu Folge zeichnen sich Ruinen antiker Siedlungen durch einen höheren Wassergehalt aus. Auf diese Weise gelang es den Forschern, etwa fünfzig bis dato unbekannte Siedlungen in der Umgebung der Nilufer zu entdecken. Die Computermethode bestimmte zudem 95 Prozent der bisher schon bekannten Siedlungen korrekt und scheint daher für diese Aufgabe gut geeignet zu sein.

Gegen Ende des Alten Königreichs, dass sich durch einen zentralen Staat und die Errichtung der berühmten Pyramiden auszeichnete, nahm die Zahl der Siedlungen der Studie nach dramatisch ab. Parcak glaubt, dass dies durch Veränderungen des Nilflusses, ausgelöst durch extreme Dürreperioden, verursacht wurde. Klimatische Veränderungen könnten demnach den Zerfall des Königreichs beschleunigt haben.

Stefan Maier

Quelle
http://www.wissenschaft.de/wissen/news/233563.html



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Kommentare zu diesem Artikel
semataui18.12.2003 um 11:13:43
Nix neues:
Zitat: "Vor allem in den extrem langen Regierungszeiten der beiden Pepi´s entwickelten sich Filz und Korruption, die die Zentralgewalt schwächten und den Gaufürsten eine stärkere Machtfülle bescherten. Möglicherweise war auch eine temporäre Verschlechterung der klimatischen Bedingungen mit daraus resultierenden Hungersnöten eine der Ursachen für den folgenden Zusammenbruch des Alten Reiches."
aus:
http://www.semataui.de/AR/06dyn.htm
sema

Gitta E-Mail18.12.2003 um 14:31:49
Nö, ich weiß (habe ich auch im Untertitel drauf hingewiesen). Aber handfeste Beweise sind ja noch dürftig. Fakri Hasan hat sich schon alle Mühe gegeben und diese Untersuchung könnte seine These zumindest untermauern. Grabinschriften, z.B. von Anchtifi, sind ja immer ein wenig mit Vorsicht zu genießen und interpretationsbedürftg.

JMK E-Mail18.12.2003 um 22:25:50
Tja, das Problem ist die mangelnde Textüberlieferung jener Zeit. Das meiste ist wenig konkret und eher "Topos". Dazu hat auch kürzlich L. Morenz geschrieben.

Crossinger



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