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Spanische Djehuti-Grabung vor dem Aus?
Nach Fund-Veröffentlichung scheinen Konsequenzen zu drohen
Von Gitta am 17.04.2004 um 02:10:54 

Die Mission von Jose Manuel Galan veröffentlichte kürzlich den Fund einer Holztafel mit einem Königsportrait in Frontalansicht.

Möglicherweise drohen nun Konsequenzen des SCA, der - ähnlich wie bei Joann Fletchers Mumien-Spektakel - eine Vorschriftsverletzung sieht, so die Gerüchteküche in spanischen Medien. Diese könnten für die Spanier letztendlich den Entzug der Grabungslizenz bedeuten. Galant dementiert allerdings vehement. Der SCA kenne den Fund seit Februar letzten Jahres und man habe keine unautorisierte Veröffentlichung vorgenommen. Zahi Hawass, Chef des SCA, habe die Grabung im Februar 2003 besucht und es habe ausführliche Gespräche gegeben. Auch Al-Ahram habe seinerzeit schon über den Fund berichtet (siehe Al-Ahram weekly, Ausgabe 626, 20. bis 25.02.2003). Galan vermutet, dass es sich um ein Missverständnis handeln könnte oder um eine Verwechslung.

Die Gerüchte um den möglichen Entzug der Grabungslizenz waren bereits am vergangenen Sonntag in einem Newsletter zu lesen. Der darin enthaltene Link führte auf das spanische Online-Medium La Tercera, jedoch gab es dort ohne Registrierung kein Weiterkommen. Dank EEF wurde ich auf eine weiteren spanischsprachige Pressemeldung aufmerksam, auf dessen Grundlage ich den Artikel nun hier einstellen konnte. Von offizieller ägyptischer Seite scheint es hierzu noch keine Verlautbarungen zu geben.



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Kommentare zu diesem Artikel
Gitta E-Mail17.04.2004 um 12:20:51
Kleine Ergänzung zum Artikel:

In der zitierten Ausgabe von Al-Ahram weekly vom Februar 2003 heisst es:

<"It is an executive drawing used as an artistic model with figures painted over a grid of 18 squares in order to adjust them to their canonical proportion and then to have the correct measurements for cutting the rock and sculpting the statues.">

Diese Erklärung kommt meines Erachtens dem ursprünglichen Verwendungszweck der Zeichnung am nächsten: eine Vorlage für eine Statue, wobei dann wiederum die Frontalansicht gar nicht mehr so sensationell wäre. Das schmälert nicht die Bedeutung des Fundes, rechtfertigt jedoch nach meiner Auffassung nicht die Aufmachung der jüngsten Veröffentlichung.



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