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Personen und Legenden
Zur kulturellen Konstruktion der Person
Von Gitta am 16.10.2005 um 12:23:04 

Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Renate Nickel,
14.10.2005 16:31

"Personen und Legenden - Zur kulturellen Konstruktion der Person"

BERLIN-BRANDENBURGISCHE
AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

Ringvorlesung
1. November 2005 - 21. Februar 2006, jeweils Dienstag 19 Uhr s.t.

Diese 5. Ringvorlesung, veranstaltet von den Akademienvorhaben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, soll der Frage nach den verschiedenen Personenkonzepten im orientalischen und antiken Altertum, sowie im europäischen Mittelalter bis hin zur Neuzeit nachgehen.

In Geschichte eingebettet finden sich biographische Abläufe, die schriftlich niedergelegt sind in literarischen Berichten, in Mythen und Romanen sowie in zahlreichen biographischen Texten. Neben charismatischen Personen, die zu Religionsstiftern wurden, wie Mani und Jesus, deren Lebenslegenden großartige mythische Stilisierungen im Laufe der Jahrhunderte erfahren haben, sollen auch Persönlichkeiten wie der griechische Arzt Galen oder der römische Senator Iulius Agricola in ihrer Selbstdarstellung und in ihrer Wirkung auf Zeitgenossen und nachfolgende Generationen vorgestellt werden. Kulturelle und religiöse Identität großer sozialer Gruppen speist sich aus der Strahlkraft und mythischen Überhöhung solcher Persönlichkeiten. Bedingungen und Formen der Darstellung von Personen sind kulturspezifisch sehr verschieden, spiegeln aber immer ganz deutlich die Sinnzusammenhänge der jeweiligen Gesellschaft. Auch individuelle Zeugnisse von Einzelpersonen weisen stets auf geltende religiöse und ethische Vorstellungen. Noch bis in die beginnenden Neuzeit wurde auf uralte oder gar göttliche Genealogien verwiesen, um die eigene Legitimation für Herrschaft und Ansehen zu stabilisieren.

Personenkonzepte sind soziale Erscheinungen. So bietet ein Vergleich antiker und außereuropäischer Personenkonzepte mit dem eurozentristischen  Personenkonzept einen hochaktuellen Ansatzpunkt für das schwierige Verhältnis zwischen moderner Individualität und gesellschaftlich-kultureller Identität.

Programm - jeweils Dienstag, 19 Uhr s.t.

November 2005: Werner Sundermann
Der Rufer und sein Ruf - Mani, ein Religionsstifter der Spätantike

15. November 2005: Martin Schubert
Die heilige Familie im Wust der Apokryphen.
Personenkonstruktion in mittelalterlichen Legenden

29. November 2005: Michael Niedermeier
Desire for Origins.
Fiktive Herrschergenealogien und Gartendenkmäler im 17. und 18. Jahrhundert

13. Dezember 2005: Christian Brockmann
"Groß war der Name Galens"
Die Selbstdarstellung eines Arztes in seinen wissenschaftlichen Werken

10. Januar 2006: Matthäus Heil
Cn. Iulius Agricola und die Laufbahn des römischen Senators

24. Januar 2006: Ingelore Hafemann
Idealbiographien und Briefe aus dem alten Ägypten als personale Selbstzeugnisse


7. Februar 2006: Peter Zieme
Buddhistische Hagiographien zwischen Realität und religiösem Motivationsschub

21. Februar 2006: Angelika Schaser (Hamburg)
Vom Individuum zur Person: Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive

Ort:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften,
Einstein-Saal
Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin


Presseinformationen:
Gisela Lerch
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
Tel. 030/20370-657
Fax: 030/20370-366
E-Mail: glerch@bbaw.de

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news132032

Informationsdienst Wissenschaft e.V. - idw -
WWW: http://idw-online.de  



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