Ägyptologie-Blatt

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Zahi Hawass und das Department of Homeland Security
keine Extrawurst für Zahi ?
Von Iufaa am 15.07.2006 um 12:19:09 

In Al-Ahram Weekly, No. 803 schreibt Zahi Hawass über "Again a problem with the American customs"

Im letzten Jahr schrieb ich über die Probleme, die ich mit dem amerikanischen Zoll am Flughafen Dulles in Washington, DC, hatte. Zu der Zeit war ich auf einer Vortragsreise, um den Verkauf meines Buchs, Verborgene Schätze des Antiken Ägyptens, veröffentlicht durch National Geographic, zu fördern. Am Flughafen sagte der Offizier, der auf meinen Pass schaute, höflich, "Mein Herr, Sie werden mir folgen müssen." und brachte mich in einen Raum voll mit Ausländern, von denen keiner Englisch sprach. Nach dem ich den verantwortlichen Beamten meinen Pass und den Vortragsplan in den Vereinigten Staaten ausgehändigt hatte, saß ich für eine halbe Stunde im Wartezimmer. Das war besonders bemerkenswert, weil mein erster Vortrag im Weißen Haus sein sollte. Ich war äußerst aufgebracht, und ich fragte mit dauernd, warum das mir geschah.

Ich habe in den Vereinigten Staaten sieben Jahren gelebt, während ich an meiner Doktorarbeit an der Universität von Pennsylvania arbeitete. Während dieser Zeit machte ich nie einen einzigen Fehler, ich habe nicht mal vergessen, meine Knöllchen zu zahlen. Während ich im Wartezimmer am Flughafen saß, dachte ich, dass ich Freunde überall auf der Welt habe, und dass die meisten meiner besten Freunde Amerikaner sind. Also warum taten sie mir das an? Nach mehr als einer Stunde kam ein Polizist und sagte: "Sie sind der berühmte Kerl mit dem Hut, den ich immer bei National Geographic und Discovery Channel sehe!" Ich habe nicht gegen das Wegnehmen meiner Schuhe protestiert oder dagegen an einem Flughafen durchsucht zu werden, weil ich immer finde, dass das der Sicherheit aller dient: Terroristen sind darauf scharf, die Identität von irgendjemandem anzunehmen. Aber mein Titel steht in meinem Pass und es gab keinen Grund für sie, mich festzuhalten. In einem Raum mehr als eine Stunde ohne Erklärung festgesetzt zu werden, war eine Situation, die niemand akzeptieren würde. Ich war so böse, dass ich plante, das Land zu verlassen und nie wieder zurückzukommen. Jedoch, als ich im Hotel angelangt war, hat mich der David Walsh, der amerikanische Botschafter in Kairo, angerufen, sich entschuldigt und gesagt, dass alles ein schrecklicher Fehler gewesen war. Das machte viel wett.

Ich dachte, dass meine Probleme mit dem amerikanischen Zoll behoben wären, als die amerikanische Botschaft mir ein A1-Visum gab, das mir eine Position entsprechend einem diplomatischen Status zusicherte. Jedoch, als ich den Flughafen in New York im Mai dieses Jahres erreichte, fragte der Zollbeamte mich, warum ich dort war. Ich sagte ihm, dass ich durch das Time Magazine zu einer der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres gewählt worden war, und dass ich an einem  Empfang am Lincoln Center anlässlich dieser Ehrung teilnehmen wollte. Ich zeigte ihm sogar eine Kopie der Zeitschrift. Er war sehr nett, aber sagte, dass er mich in ein anderes Büro würde bringen müssen, weil er nicht im Stande war, mein Einreisevisum zu bearbeiten. Glücklicherweise kam er mit mir und gab meinen Pass einem anderen Offizier und bat diesen, meinen Pass schnell abzustempeln. Zu dieser Zeit waren ungefähr 100 Ausländer im Raum, und ich dachte, dass ich dort sehr lange würde bleiben müssen, bis alles geklärt sein würde. Wiederholt fragte ich, warum ich diese Prozedur durchlaufen müsste, aber ich habe niemals eine Antwort bekommen. Ich konnte nicht es glauben! Dieses Ereignis wurde Francis Ricciardone, dem gegenwärtigen amerikanischen Botschafter in Kairo gemeldet. Mir wurde später versichert, dass mir das nie wieder passieren würde.

Und doch geschah es ein drittes Mal. Ich wurde vom Senator Frist eingeladen, einen Vortrag am Frist-Zentrum für Bildende Künste in Nashville zu halten. Sie brachten sogar Dina Habib Powell, die Tochter eines meiner besten Freunde, dazu mich anrufen, um mich zu überzeugen, nach Nashville zu kommen. Jedoch hatte ich am Flughafen in New York wieder dasselbe Problem; aber dank eines netten Mannes vom EgyptAir Büro, war mein Aufenthalt im Wartezimmer kürzer.

Ich weiß nicht, warum mir das dauernd passiert, da ich die einzige Person auf der Erde bin mit dem Namen Zahi Hawass. Es ist für mich schwer zu glauben, dass die amerikanische Regierung darauf scharf ist, Leute wie mich auf diese Art zu behandeln. In meinem eigenen Land beschuldigen mich viele Menschen, ein Freund der Amerikaner zu sein, worauf ich auch stolz bin. Jedoch sollte das Department of Homeland Security nicht hohe Herrschaften auf diese Art behandeln. Was sonderbar ist, ist, dass sie das die ganze Zeit tun. Was noch sonderbarer ist, ist, dass das nur am Flughafen in New York und nicht in anderen amerikanischen Städten geschieht. Ich will nicht sagen, dass ich sie auf dieselbe Art behandeln sollte. Die amerikanische Botschaft bittet mich immer wieder, ihre  hohe Herrschaften zu treffen, und ich bin immer glücklich, wichtige Persönlichkeiten wie Laura Bush zu empfangen um die Pyramiden und meine Ausgrabungen zu zeigen. Jedoch weiß ich nicht, ob ich diese unanständige Behandlung nochmals dulden werde.



Geändert: 15.07.2006 um 22:10:36

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