Also, nachdem ich einmal tief Luft geholt und zweimal geschluckt habe, möchte ich auch meinen "Senf" dazugeben, wie Tawabet es so schön formuliert hat. Ob ich dafür qualifiziert bin oder nicht, kann ich nicht sagen. Das könnt Ihr entscheiden. Ich hab dann auch nichts dagegen, wenn meine posts der allgemeinen Erheiterung dienen.  In diesem thread und jenem, aus dem er hervorgegangen ist, wurden Begriffe wie Wissenschaftlichkeit, Methoden, Themen usw. als Herangehensweise für (Hobby-) Ägyptologen an die Materie herausgestellt. Teilweise hatte ich Mühe den extrem (für meinen bescheidenen Hintergrund) komplizierten Darstellungen zu folgen und bin mir nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe, deshalb bitte ich um Nachsicht, wenn meine Einwürfe banal oder einfältig klingen. ich gebe zu, daß ich Assmann immer mit einem Lexikon auf dem Schoß lese und je weiter ich komme, desto mehr fühle ich ein Bedürfnis in mir aufsteigen, eine Übersetzung seiner Werke anzufertigen, wie ich es so gerne mit englischsprachigen Texten tue. Wenn wir an die ägyptische Kultur herangehen, mit der Absicht historische Fakten zu sichern und sie in einen methodischen Kontext zu stellen, dann sind wir bereits das Opfer der Methode geworden. Bitte jetzt nicht gleich schimpfen. Ich versuche Euch zu erklären, was ich damit meine. Vielleicht ist Euch aufgefallen, daß alle Begriffe, wie Methode, Thema, These usw. aus dem Altgriechischen kommen, wie die Philosophie itself. Das heißt (für mich) wir nähern uns der ägyptischen Kultur mit Mitteln, die ihr völlig fremd waren. Kann das zu einem sinnvollen Ergebnis führen? Als ich anfing, mich für Ägyptologie zu interssieren, geschah das, weil ich von der Ausstrahlung der Kunstwerke bezaubert war. Ich sah Bilder von Menschen, die, obwohl sie vor ungleich längerer Zeit lebten sind, mir lebendiger schienen als eine Statue von Achillas, Perikles oder Herkules. Das (für mich) Faszinierendste war, daß die Menschen (!) Ägyptens m.E. auf Heroisierungen (wie das Niederschlagen der Feinde durch den König) verzichteten. Und genauso versuche ich mich ihnen zu nähern. Als Mensch, der andere Menschen verstehen möchte. Ich versuche die Sachen, die ich sehe, in ihrem (nicht in meinem) Kontext wahrzunehmen. Auch wenn mir das, wie ich zugebe, nicht immer gelingt. Ich arbeite daran. Versteht mich bitte nicht falsch. Es ist wichtig, Datierungen abzuklären, Fakten zu sichern. Aber ist eine Kultur nicht unendlich mehr als das? Liebe Grüße Ti
> Antwort auf Beitrag vom: 07.01.2004 um 14:42:07
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