Liebe Leute, im alten Ägypten wurden viele Namen als Satznamen gebildet. So gab es z.B. einen Namen @tp-PtH1 "Ptah sei gnädig"; diese Form wird als Wunschsatz aufgefaßt (prospektives sDm=f). Andererseits findet man auch einen PtH-Htp(.w)2 "Ptah ist zufrieden". [Da Htp mehrere Übersetzungsmöglichkeit bietet: "zufrieden sein; freundlich, gnädig sein; friedfertig sein; ruhen; untergehen usw." (Hannig, S. 568), hat man die Schwierigkeit, welche man auswählen soll.] Dies ist eine sog. "pseudoverbale Konstruktion", mit einem nachgestellten Pseudopartizip, wobei die Endung .w oft nicht geschrieben wird. Gleiches gilt auch für ntr anx! Als Beiname eines Gottes wird es als "lebender Gott" übersetzt. Als Name hat man jedoch die vielen anderen Satznamen zum Vergleich herangezogen wie z.B. MnTw-Htp(.w)3 "Month ist gnädig / zufrieden" und liest ihn auch als pseudoverbale Konstruktion. Das hat zwar einiges für sich, aber eine totale Gewißheit hat man nicht - wie so oft, wenn man sich mit altägyptischen Themen beschäftigt! @Sobeknefer Wenn man ntr anx als "lebender Gott" liest mit anx als Adjektiv, ist dies die übliche Reihenfolge, also keine ehrenvolle Voranstellung des Gottes. Viele Grüße, Michael Tilgner
> Antwort auf Beitrag vom: 02.12.2007 um 02:39:58
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