Liebe Hatmehit, diese altägyptische Inschrift des Metjetji enthält einige ungewöhnliche Passagen; m.E. als Übung für Einsteiger nicht so geeignet. Aber man wächst ja an den Herausforderungen! Das Zeichen hat Lutz ja schon identifiziert.  Was die Übersetzung angeht, hast Du leider nur einen Teil der Inschrift wiedergegeben. Es fängt an mit: jw=f wDA(.w) Xr=s "er ist wohlbehalten dadurch" (der Grund muss davor stehen) jw=f altägyptische Schreibung (d.h. zur Pyramidenzeit) siehe Wb. I, 42 "alt vor Suffix"; Edel, Altäygptische Grammatik, § 881 (typische Schreibweise für das Alte Reich) wDA "wohlbehalten, unverletzt, unversehrt sein", Hannig, Ägyptisch-Deutsch, S. 231; Schreibweise alt (graphische Umstellung): Wb. I, 399; Edel, § 91 Das Ganze ist die sog. pseudoverbale Konstruktion mit einleitendem jw (Gardiner, Egyptian Grammar, § 323; Edel, § 909). Das bedeutet, dass wDA.w ein Pseudopartizip ist; .w steht für die 3. Person Singular maskulin, wobei es selten geschrieben wird (Gardiner, § 309; Edel, § 573 (cc)). Wörtlich wird oft so übersetzt: "er ist, indem er wohlbehalten ist" (hört sich allerdings schrecklich an im Deutschen!) Xr [Präposition] "(1) unter ... (6) infolge von, durch", Hannig, S. 638; Wb. III, 388, 1; Gardiner, § 166, 3; Edel, § 770 (c) - Xr=s "durch es" - die Sache ist im Ägyptischen feminin (jx.t) Das Ganze könnte auch als Wunsch verstanden werden: "möge er wohlbehalten sein dadurch" nfr sSm=f r aHaw [nb n anx=f] "möge sein Verhalten gut sein während der ganzen Zeit seines Lebens" [...] den Text habe ich ergänzt nach der Abbildung im Katalog L'art égyptien au temps des pyramides, Paris, 1999, S. 317 sSm "(4) Verhalten, Wesen, Art" Hannig, S. 764; Wb. IV, 290, 2. Dieses Wort hat viele Bedeutungen; vielleicht ist es auch anders zu übersetzen. aHaw "(1) Lebenszeit" Hannig, S. 156 - aHaw n anx "Lebenszeit, Lebensspanne". Wegen der Formulierung aHaw nb ist vielleicht (2) "Zeit, Zeitdauer" vorzuziehen. r [zeitlich] "bis, bis hin; *während" Hannig, S. 453 Ich fasse auch diesen Teil als Wunsch auf. Die von Lutz erwähnte Bearbeitung von Kaplony ist sicher in einer gut sortierten Universitätsbibliothek zu finden. Davon soll es ja in Berlin welche geben ... Viele Grüße, Michael Tilgner
> Antwort auf Beitrag vom: 26.08.2013 um 23:46:22
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