Liebe Seschen, der gute Ranke erklärt, da sei vieles unklar, vorläufig, „gänzlich unverständlich“. Im zitierten Fall sagt er, das letzte Zeichen der Reihe zeige wohl ganz unseren Gesprächsgegenstand. Das ist fein beobachtet und wir stimmen alle zu.- Sie bringen Determinative = Lesehilfen = Bildzeichen vor, die man deuten muß und behaupten, es gäbe nichts zu deuten. (Es ist ein gemischter Zeichensatz und es vollzog sich ein epochaler Umbruch, weg vom Bildzeichen, hin zur Lautschrift.) Das Bildzeichen Y5 sagt: „Zählsteine und Zählbrett“ (Senet), denn Senet wird übersetzt mit Rechnung, Jahr. Auf spielen käme ich wirklich nicht, bestenfalls auf umkreisen, vermessen (Netz). Michael Tilgner hat etwa ‚vorübergehen‘ vorgelesen. Das ist, was die Zeit tut. Was über unserer Senet-Szene dasteht, ist lt. M. Tilgner: "Blicke auf (mein) Vorübergehen." Gemeint ist dann wohl: „Abbild; Zeit“. (Unsere Sprachen haben das Laufen erlernen müssen, aufgereiht wurden einst Teilergebnisse, etwa so: „Mensch; einer; Frau; lebend; sitzend“ Für philosophische wie mathematische Sachlagen galt das analog.) Die einstigen Olympiaden der körperlichen und geistigen Geschicklichkeiten ähnelten heutigen Freizeitaktivitäten sicherlich gar nicht. Akrobaten stellten die Götterreihen nach, die übereinander in Stein gehauen wurden; die Zeitkreise wurde vorgetanzt. Chinesische Wandbilder zeigen Denker, die vor einem Tribunal ihre Zeitzähl- und Rechenkonzepte auf ihren Brettern entwickelten. Geschrieben, gesungen, rezitiert wurde im Versmaß, welches von der Zeitzählformel herrührte... Das war „Akademiearbeit“, nicht Jahrmarkt. Emojis an - Kopf aus, das ist erst heute die menschenverachtende Doktrin. Sobald wir für spielen etwas allgemeiner praktizieren setzen, tritt die gemeinte Tätigkeit hervor, das Schieben der Steine. Was aber dasteht, liebe Seschen, ist nur dieses kurze heb. Halma-Spieler rufen heb, heb, heb, wenn sie Steine setzen. Aus dem heb ist das heben und he(a)ven entstanden, auch ergreifen (Horus/Habicht: in die Höhe tragen). Je weiter wir die Zeichen- und Begriffsbildung zurückverfolgen, desto stärker müssen wir die heutige Sprache ‚zurückbildend‘ verallgemeinern. Und Heidelberg und Wien werden irgendwann schon noch begreifen, daß in diesen Zeichen die Astronomie und die Rechenkunst stets einbegriffen war Es hilft auch nicht, hier ständig Liebesentzug anzudrohen, bedingungslosen Glauben einzufordern, man soll gar ausgestoßen sein. Aus welcher Art demokratischer Schule kommen diese Kindereien? Für Dünnbrettbohrer ist die Geisteswissenschaft der falsche Ort. Wir haben soetwas dutzendfach: Oberlehrer Dr. Max Pieper (Das Brettspiel der alten Ägypter, 1909) erfindet abstruse Spielanleitungen für diese Zählutensilien und stellt dann den eigentlichen Zweck der Schrift klar: Keiner solle in diesen Spielutensilien nach Tiefsinn suchen, nur weil da die 7, 30, 52 und 360 eine Rolle spiele, da rate er entschieden ab. Aha. Im Jahr 1280 wurde uns ins Stammbuch geschrieben, alle Schachbretter/Spielbretter waren einst Zeitzählbretter, erzeugt hätten die die Gelehrten. (Was sich auf den Brettern ansammle, sei, wie die gestorbenen Menschen sind, erklärte man. Das „Vorübergegangene“ stapelte sich auf dem Brett. Man schaut dann hin und sieht’s...) Solche Fakten hätten keine Auswirkung auf ihre Lehrauffassung, man halte diese Utensilien weiterhin für Spiele!, antworten mir dogmatische, private (= demokratisch nicht legitimierte) Lehreinrichtungen. - Der Glaube versetzt bekanntlich Berge, aber keine göttlichen Tatsachen. Der Wahrheit sind wir auf der Spur, wenn alle streitenden Fraktionen sich eingebunden sehen. Mit Da-Ma1 ist kein Spiel gemeint, sondern eine Urgottheit, (der Zeitraum zwischen den Sonnenwenden). Auf dem Senet liegt der Osiris. Das ist aber keine Leichenschau. Der Osiris lebt noch immer. Geboren wird er (noch immer) im Hochsommer, im Winter verstirbt er, die heilige Jungfrau. Aufersteht er als Horus-Kind und wächst über Horus-Jüngling wieder zu O-Sir-Ris heran. Ausgezählt auf dem Kerbholz wurde die Zeit. In Ewigkeit und bekanntlich A-mehen. (Was und wie gezählt wurde, wird man teils rekonstruieren können, liebe Seschen. Für interdisziplinäres Arbeiten sind Schriftverständige, Astronomen und Mathematiker benötigt.)
> Antwort auf Beitrag vom: 03.11.2023 um 18:59:11
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