Mir ist wieder eingefallen, woher ich die Zweifel an der Usurpation habe. Aus einem Vortrag von Wildung, dessen Inhalt auf meiner eigenen HP steht (ist halt schon ein paar Jahre her): Zitat: Ramses baut Piramesse zur Reichshauptstadt aus und setzt damit ein Werk seines Vaters fort. Leider sind von den Mauern aus Nilschlammziegeln kaum Reste vorhanden, jedoch ist der Grundriss weitgehend durch das Team von Hildesheimer Archäologen gesichert. Die Steinbauten von Piramesse wurden abgetragen und später in Tanis wieder verbaut. Deshalb findet man dort Säulen, Obelisken und ähnliche ramessidische Reste. Auch in Tanis war der Name von Ramses II allgegenwärtig, nicht nur wegen der verbauten Steinblöcke aus Piramesse, sondern sicher auch aus Gründen der Tradition und Reminiszens. Bekanntlich hat auch Ramses eine große Zahl von alten Denkmälern, z.B. in Bubastis, für sich reorganisiert. Beispielsweise trägt eine Sitzstatue, die jetzt in Berlin vor dem Pergamon-Museum steht, die Kartuschen von Ramses und Merenptah, ist jedoch eindeutig Amenemhet II zuzuschreiben. Die Aneignung alter Denkmäler sollte nicht zwangsläufig mit Usurpation gleich gestellt werden. Häufig waren auch Reaktivierung und Fortführung alter Traditionen die Beweggründe. Link zum kompletten Vortrag1 Gitta
> Antwort auf Beitrag vom: 26.01.2004 um 16:44:22
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