Hi! Zu Chentkaus: Entdeckung einer beschäd. hierogl. Inschrift eines Stelenfragments im Mykerinos-Taltempel: Zitat:
mwt nswr bjtj nswt bjtj (oder nswt bjtj,mwt nswt bjtj?) s.t. ntr ddt jbt nfrt jrt n.s, Hnt-k w.s |
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Deutung von Vladimir Vikentier: Zitat:
"Mutter der beiden Könige von Ober- und Unterägypten, Tochter des Gottes, der alle guten Dinge getan werden, die sie befiehlt (oder: von der man alle guten Dinge erzählt, die sie getan hat) Hnt-k w.s" andere Deutung von dem österr. Ägyptologen Hermann Junker: [quote]"Königin v. Ober- u. Unterägypten und Mutter des Königs v. Ober- und Unterägyptens." |
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Junkers vermutete sie sei mit dem Herrschergeschlecht der 4. Dynastie verwandt und sie habe Userkaf geheiratet und ihm so die Thronbesteigung ermöglicht. L. Borchardt interpret. den Titel "Mutter zweier Könige v. Ober- u. Unterägypten" so, dass nach einer kurzen regierungslosen Zeit der mit Menkaure verwandte Schepseskaf die Macht an sich riß und sich seine Stellung dann durch die Heirat mit Chentkaus, der Tochter Menkaures weiter festigte. Mit ihr hatte er zwei Söhne, einer davon Neferirkare, während der zweite Sohn entweder Userkaf oder Sahure war. Das Bild Chentkaus I. auf dem nördl. Torteil ist beschädigt, auf dem südlichen Teil hingegen voll erhalten. Selim Hassan stimmte Borchard zu, dass Chentkaus I. eine Tocher Menkares sei und Sahure ihr Sohn, ihr Ehegatte sei Schepseskaf gewesen und nach dessen Tod mußte sie sich der RE-Priesterschaft fügen und den Hohepriester Userkaf heiraten, mit dem sie die 5. Dynastie gründete. Allerdings führte eine neuerl. Untersuchung der Inschrift des Granittores von Giza zu einer überraschenden Entdeckung. Die von Selim Hassan veröffentl. Inschriftenabschrift wies Ungenauigkeiten auf. Grdseloff (1943) sah das so: Diese Problematik war die Folge der vergangenen Entwicklung der 4. Dynastie. Er hielt ebenso Chentkaus I. für eine Tochter des Menkaure und Schepseskare für ihren Gatten. Nach Grdseloff hat sie nach dem Tode ihres Mannes eine Zeitlang allein regiert. IhreTochter Bunefer habe sie mit dem Nachfolger Schepseskare verheiratet, den Grdseloff Manetho folgend, provisorisch als Tamphtis bezeichnet. Fazit: Chentkaus I. bekleidete das königliche Amt de facto, nicht de jure! Ihre "Regierung" dauerte wohl lange genug, um nach dem Tode ihrer herrscahftlichen Attribute, zumindest in beschränktem Maße, in Erinnerung rufen zu können. Falls diese Deutung zutrifft, dann ließe sich ihr Titel als "die Mutter des Königs v. Ober- und Unterägypten (amtierend als )König von Ober- und Unterägypten" übersetzen! Sorry, wenn ich hier etwas weit aushole!  Grüsse Nefer
> Antwort auf Beitrag vom: 12.11.2004 um 16:22:42
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