ja, bleiben wir etwas allgemeiner und werten den Artikel von Borghouts (Borghouts, J.F., The Evil Eye of Apophis, JEA 59, 1973, 114-150) aus, den Iufaa bereits genannt hat. Demnach finden sich bei diesem Ballspiel als "Gegenüber" des Königs: 13 x Hathor (davon 5 x mit Ihy, Harsomtus oder Horus von Behedet zusammen) 1 x Tefnut 3 x Sachmet (hierzu rechnet er die beiden Darstellungen in der Mutkapelle des LT - bitte vor Ort mal die Beischrift prüfen) 2 x ist das Gegenüber zu zerstört um eine Aussage zu machen. Berechtigterweise darf man nach dieser Auflistung davon ausgehen, dass die beiden zerstörten "Gegenüber" weiblich waren. Was verbindet die genannten Göttinnen? Hathor und Tefnut werden als Töchter des Re bezeichnet. Tefnut beschützt ihren Vater Re, ein Aspekt den sie mit Sachmet teilt. Seit dem Neuen Reich verbinden sich Hathor und Tefnut zu Hathor-Tefnut. Wobei Tefnut die Wilde ist und Hathor die friedliche Gestalt. In den Reigen der "Augen des Re" und somit seiner Beschützer reiht sich auch Sachmet ein, die doch gerade unter Amenophis III. so sehr mit Mut eine Einheit bildet. Die Hunderte von löwenköpfigen Göttinnenstatuen im Muttempel sind ikonographisch der Sachmet näher als der Mut und sollen wohl doch Mut darstellen. Damit wären wohl alle Damen Hypostasen des göttlichen Auges (des Re) und hätten eine Beschützerrolle gegenüber Re. Gegenspieler des Re ist Apophis, der dem Re sein Auge raubt und Re auf seiner Fahrt auf der Sonnenbarke angreift. Das Böse Auge des Apophis hypnotisiert die Barkenmannschaft und setzt sie somit ausser Gefecht. Die Literatur setzt nun das ballähnliche Gebilde in den Abbildungen mit dem bösen Auge des Apophis gleich, das der König mit seinem Schlagstock zerstört oder in die Ferne verbannt. Der Kampf wird in Gegenwart des göttlichen Auge des Re durchgeführt, welches in Form der weiblichen Göttinnen vertreten ist. Dem Auge des Re entsprang einst ein Baum (bAk). Aus seinem Holz wurde der Schlagstock gefertigt, wie wohl mehreren Beischriften zu entnehmen ist. Das Material des ballähnlichen Gebildes wird mit HmA, HmAt, Hm, Hmt, Hmw oder Hmmw angegeben. In ptol. Zeit steht der Begriff Hmm wohl für Ball. Ein Hmm-Busch steht für den Gott Seth, Gegenspieler des Horus, dessen Auge er raubte. Womit das Material von Ball und Stock dann seine eigene Geschichte erzählen würde. Gruß nauna
> Antwort auf Beitrag vom: 28.01.2009 um 15:13:11
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