Hi Iufaa  Tut mir leid wenn mein letzter Beitrag noch nichts be-greifbares NEUES an veröffentlichten wissenschaftlichen Untersuchungen erbrachte. Es ist keine leichte Aufgabe an brandneue oder sich in Arbeit / Dis. Stadium bewegender fremder Rückschlüsse heranzukommen und in einem Forum brauchbar in die Diskussion zu bringen. Auch in Internett-Zeiten erfordert dies viel Zeit, Takt- und Fingerspitzengefühl. Gedult bitte Inhaltszitat: In Victor Bryant’s Web-Tutorial wird verdeutlicht durch welche Merkmale sich ein drehbarer Untersatz von einer zentral gelagerten Töpferscheibe unterscheidet und welche Verarbeitungstechniken daraus resultieren: Der drehbare Untersatz ist ein leichtes Teller- oder eher Tassenförmiges Hilfsmittel um zügigeres Aufbauen eines annähernd runden Gefäßes zu ermöglichen. Das vorgefertigte, kleinere wulstförmige Tonmaterial mit mäßiger Feuchte wird vom Töpfer senkrecht aufstrebend zum wachsenden Gefäß zusammengefügt. Die Drehung des Untersatzes wird von ihm nur Schrittweise, dem Arbeitsfortschritt folgend, durchgeführt. Hat der Untersatz die Form einer sich nach unten stark verjüngenden Tasse, wird der Aufbau selbst größerer Gefäße stark erleichtert, einfaches einstecken in den Boden gewährleistet die Zentrierung (kein ‚wegeiern’ durch Drehung) bei gleichzeitig guter Lastaufnahme. Selbst große Gefäße lassen sich so im Sitzen gewinnen, der Töpfer muss sich nicht um das Werkstück herumbewegen. Die Form des Gefäßes ergibt sich aus der angewanden Erstellungstechnik: Dickbauchig mit schmaler Basis, ähnlich eines im unteren drittel spitzen Eies. Die weiterentwickelte, langsam drehende schwere Scheibe verbreitert die nun plane Oberfläche des drehbaren Untersatzes beträchtlich. Der Töpfer baut ein Gefäß mit flachen Boden auf, das sozusagen in sich selber stehend ruht. Es kippt innerhalb des Erstellungsprozesses nicht um. Der Töpfer hat zwei Hände für den eigentlichen Arbeitsprozess zur Verfügung. Eine einfache Zentrierung der nun deutlich schwereren Scheibe kann durch eine halbkugelige Unterseite simpel bewerkstelligt werden. Die Scheibe ruht weiterhin sicher gegen Abwandern in einer Bodenkuhle. Die Wulstaufbautechnik bleibt in Ausführung. Bauchige oder Zylinderförmige Gefäße mit guter eigen- Standfestigkeit resultieren.Übersetzung, Sinzusammenfassung und Zitatende von Victor Bryant’s lesenswertem Tutorial Und nun könnte Schwung in die Sache kommen. (Eigene Fantasie) Die Wuslttechnik (schrittweises Zusammenfügen der mäßig feuchten Tonstränge) erfordert als Teilbereich die Verbindungserstellung durch kneten und schmieren. Dazu muss der Töpfer dem Werkstück Wasser mit der Hand zuführen. Tropf- und Überschusswasser rinnt über Oberfläche und Flanken der Steinscheibe unter die selbe. Der sich kontinuierlich wiederholende Arbeitsablauf erzeugt selbstständig einen Gleitfilm unter der Scheibe. Die Reibung wird stark gemindert, bereits geringe Schubkraft erzeugt eine gleitende Bewegung um das eigene Zentrum der Scheibe. Sehr zur anfänglichen Freude des Töpfers, der durch seitliche Fingerführung mit einer Hand an der Oberfläche des entstehenden Gefäßes eine einfache effektive Glättwirkung erzielt, während die andere Hand die kontinuierliche Gleitdrehung aufrecht erhält. Leider wird durch den Schmierfilm nicht nur die Drehfreudigkeit der Scheibe erhöht, gleichzeitig vermindert die wünschenswerte Einsparung der Kraftanwendung die seitliche Balance der Scheibe samt aufsitzendem Werkstück. Bruch und unbrauchbare Verformung droht. Fehlschläge sind im Resultat schmerzlich besonders wenn sie Qualitäts- Verbesserungen und Arbeitserleichterungen in Frage stellen. Ansporn zur Innovation sind sie allemal. Abhilfe konnte die Umformung der Unterseite in eine eher spitz zu laufende runde Form, ähnlich der bereits bekannten spitzen Tasse, der Steinscheibe bringen. Oder der tiefer in den Boden reichende zentrale Dorn, sozusagen eine einfache Führungsachse zum bewährtem halbkugeligen Gleitlager. Halbkugelliege Unterseite der Scheibe deshalb angenommen, da durch einfachen Spalten eines sicher auffindbaren runden Stein-Findlings gewinnbar. Und möglicherweise hatt ein befreundeter Hohlkernbohrmeister seine Mittagspause geopfert um das Loch zu drillen. Achse und echte Töpferscheibe schimmern durch die aufgehende Sonne der grauen Vorzeit. Die Form der Gefäße hat sich bei gleicher Aufbautechnik nicht geändert. Aber die Qualität. Zirkelrunde, sehr dünnwandige Gefäße als Befund Ja @Iufaa, haltlose Spekulation, Fantasie, eigene Hypothese, nenns wie Du willst. Eine nicht ganz inhaltsloser Beitrag für eine gewünschte Diskussion allemal. Und bis der Zahi mit dem Hut, oder aus dem selben, oder aus der geheimen Könnigskammer oder was weis ich woher oder wer auch immer das geschriebene, datierte Eingangsjournal des altägyptischen Patentamts zaubert wird’s das auch bleiben. Fragen aufzuwerfen, durch den Blick auf Befunde mit erstaunlichen Eigenschaften aufgetaucht und bis auf eher schwammige, teilweise widersprüchliche Deutungsauslegungen unerklärt sind, sind auch an alle Forumsmitglieder und an externe Fachleute und Foren wünschenswert. Nicht weil ich mir einbilde hier ne Doktorarbeit in Ägyptologie zu schreiben, sondern weils Spas macht in diesem erstklassigem und anderen Foren mit Mitgliedern unterschiedlichstem Kenntnisstands als Gast zu diskutieren. Die letzte Erkenntnisse der Hall of Maat wird’s eh nicht gleich werden. Dort hab ich übrigens auch mal angeklopft.
> Antwort auf Beitrag vom: 02.02.2006 um 10:57:42
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