Hallo, Lolli, ich war etwas irritiert, denn ich hatte ein anderes Bild von Amenemopes Goldmaske in Erinnerung, nämlich dieses1! Ich bin daher der Sache nachgegangen. Das von mir angegebene Objekt (Kairo, Ägyptisches Museum, Inv.-Nr. JE 86059) stammt von seinem Sarg (Henri Stierlin, Das Gold der Pharaonen, Paris, 1993, S. 177): Zitat:
Seine [Amenemopes] Züge sind uns nur von seinem anthropomorphem Sarg aus vergoldetem Holz bekannt. Das Holz ist verschwunden, doch seine Form blieb dank der Goldfolie, die es bedeckte, erhalten. Das Bildnis trägt das Nemes-Kopftuch. Seine Augen sind mit Bronze eingelegt; auf der Stirn erinnert eine herrliche Uräusschlange aus Gold und Edelsteinen an die tausend Jahre früher für Sesostris II. geschaffene Kobra, die Petrie in Illahun fand. |
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Diese Maske wird also irrtümlich oder missverständlich als Goldmaske bezeichnet, und zwar auch in seriösen Quellen, z.B. auf der Website des Nile Magazine2 ("golden mask of Amenemopet") oder auf der Ancient Egypt and Archaeology Web Site3 ("Golden Death mask King Amenemope (Usermaatra Setepenamun)"). Tatsächlich gibt es aber eine "echte" Goldmaske des Amenemope (Kairo, Ägyptisches Museum, Inv.-Nr. JE 86063), und zwar die, deren Abbildung Du aus Wikipedia entnommen hast! Es bleibt die Frage zu beantworten, was nun genau in der Kölner Ramses-Ausstellung zu sehen sein wird. Nach der Website des Australian Museum in Sidney4, wo die Ausstellung gerade gastiert, ist zu vermuten, dass es nicht die originale Goldmaske sein wird, sondern die Goldfolie des Sarges! Aber auf jeden Fall sehenswert! Viele Grüße, Michael Tilgner
> Antwort auf Beitrag vom: 06.05.2024 um 09:52:44
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