Danke für den Hinweis, dass es sich bei dem im Papyrus Abbott genannten, auf Anzeige des Prinzen Pesiur hin als geplündert festgestellten Grabes um dasjenige des einstmals in Dra Abu el-Naga beigesetzten Pharaos Sobekemsaf II. (1642-1624) http://www.aegyptologie.com/forum/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?action=lexikond&id=040821110846 handelt, wie auch Kim Ryholt, The political situation during the Second Intermediate Period, Kopenhagen 1997, S. 270–272 dazu sagt https://books.google.de/books?id=ANRi7cM5ZwsC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false. Ich selbst konnte ebenda die Seite 271 nicht einsehen und hatte im übrigen die von Elizabeth Thomas gemachten Ausführungen zur Textstelle Papyrus Abbott 5,3 dahingehend interpretiert, dass sie den dort gegebenen Hinweis auf den "Ort der Schönheit" mit dem Tal der Königinnen zu identifizieren suchte. Tatsächlich dürfte Elizabeth Thomas damit durchaus recht haben, denn auch Peet identifizierte bereits 1930, S. 30–31 das 5,3 als "Ort der Schönheit" bezeichnete Areal mit dem "Tal der Königinnen" und führt aus, dass der Vizir Khaemwese und der königliche Diener Nesamun laut Papyrus Abbott 4,11–5,11 diesen Platz mit drei Angeklagten aufsuchten. Laut Anzeige des Pawera, dem Bürgermeister von Theben, sollen diese Angeklagten dort die Gräber königlicher Kinder, sowie königlicher Gemahlinnen und königlicher Mütter beraubt haben, doch obwohl einer der Angeklagten, ein Kupferschmied namens Peikharu, vor Ort übelst verprügelt wird, kann er das angeblich von ihm beraubte Grab der Isis, der Gemahlin des einstigen Pharao Ramses III. nicht identifizieren und als er schließlich unter Folter gesteht, ein bestimmtes Grab ausgeraubt zu haben, stellte sich heraus, dass dieses damals noch unbelegt, also leer gewesen ist und lediglich den Arbeitern der Nekropole als Bauhütte diente. Da sich zudem die Siegel sämtlicher der im Tal der Königinnen befindlichen Gräber unversehrt fanden, wurden der Kupferschmied Peikharu und die beiden Mitangeklagten freigesprochen, worauf die Honoratioren (Schöffen, ehrenamtliche Richter) die Inspektoren und Bauleiter der Arbeiter dazu aufriefen, eine große Prozession der Freude zu veranstalten, um die Rechtfertigung und Bestätigung der Integrität der thebanischen Nekropolenarbeiter feierlich zu demonstrieren https://archive.org/details/THEGREATTOMBROBBERIESOFTHETWENTIETHEGYPTIANDYNASTY/page/n41/mode/2up?view=theater. Anders als in dem Wikipedia Artikel zu Ramses IX. https://de.wikipedia.org/wiki/Ramses_IX. geschildert, wurden die Angeklagten zwar zunächst einmal gefoltert, dann aber nicht etwa gepfählt, wie es dort heißt, sondern von allen gegen sie erhobenen Vorwürfen frei gesprochen. Nicht nur politisch, sondern auch juristisch ein sehr interessanter Vorgang. Kannst du uns die im Papyrus Abbott (BM 10221) Abschnitt 1,1–6,4 gemachten Aussagen hier einmal vorstellen ? Mir selbst steht hierzu lediglich die durchaus informative Übersetzung von Eric Peet zur Verfügung, aber den Text des Papyrus Abbott selbst habe ich nicht finden können. Beste Grüße Lolli  Was
> Antwort auf Beitrag vom: 31.01.2025 um 16:00:14
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