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   Literatur & Lernen (364)
   Allen oder Loprieno (9)
  Autor/in  Thema: Allen oder Loprieno
Narlothep  maennlich
Member



Allen oder Loprieno 
« Datum: 12.04.2008 um 17:22:28 »   

Hallo zusammen,

ich habe inzwischen Collier/Manley's "How to read egyptian hieroglyphs" durchgearbeitet und möchte meine Kenntnisse jetzt weiter vertiefen, denn viel mehr als Opferformeln kann ich leider noch nicht übersetzen.
Nun habe ich zu diesem Zweck den Allen "Middle Egyptian Grammar". Das Werk finde ich persönlich allerdings zu detailliert und demotivierend. Das mag an dem Stil des Buches liegen.

Collier/Manley selbst empfehlen zum Weiterlernen nun Antonio Loprieno "Ancient Egyptian- A linguistic Introduction". Das soll vom Ansatz eher demjenigen von Collier/Manley entsprechen.

Hat damit jemand Erfahrungen gemacht. Ist der Lernerfolg und Lernspaß mit dem Buch u. U. größer?

Bin dankbar für jede Anregung.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Gruß, Narlothep
« Letzte Änderung: 12.04.2008 um 17:42:56 von Narlothep »
Wolfgang Schenkel  
Gast

  
Re: Allen oder Loprieno 
« Antwort #1, Datum: 17.04.2008 um 20:04:16 »     

Hat sich aus dem Kreis der Mitglieder des Forums jemand mit einem guten Rat gemeldet? Andernfalls ist guter Rat teuer. Loprieno hat ganz andere Ziele, als in die "Hieroglyphen" einzuführen - er kommt ohne diese aus. Er betrachtet das Ägyptische unter linguistischem Gesichtspunkt. Er setzt also schon ein spezifisch linguistisches Interesse voraus. Was aber spricht konkret gegen Allen? Andere ernst zu nehmende Einführungen sind auch nicht viel einfacher, wenn nicht gar schwieriger. Was ist falsch an seinem Stil?

Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Schenkel
> Antwort auf Beitrag vom: 12.04.2008 um 17:22:28  Gehe zu Beitrag
Ptahhotep2  maennlich
Member



Re: Allen oder Loprieno 
« Antwort #2, Datum: 18.04.2008 um 12:10:26 »   

Hallo,

ich kann Herrn Schenkel nur zustimmen, das Buch von Allen ist m.E. momentan eines der besten auf dem Markt. Die Erklärungen sind tiefgehend, ausführlich, es sind viele Übungen vorhanden und -wichtig für's Selbststudium- die Lösungen ebenfalls. Man mag vielleicht bemängeln, daß man zunächst seitenweise mit Details überfrachtet wird, bevor Gelegenheit besteht, Übungen dazu zu machen. Aber nun ja, nichts ist perfekt. Übrigens kann ich die weitverbreitete Kritik an Graefes Buch nicht verstehen, für mich persönlich ist dieses Buch neben dem Boyo Ockinga einer meiner Favoriten und hat mir beim Einstieg sehr geholfen. Natürlich sollten Kennnisse wichtiger linguistischer Begriffe vorhanden sein, dies ist aber eigentlich kein größeres Problem. Zudem sind die Lektionen kurz und reichlich mit Übungen versehen, die Lösungen stehen im Internet. Ohne ein geweisses Maß an Ehrgeiz und Einsatzbereitschaft geht es nun mal nicht. Der Manley/Collier ist für den Einstieg zwar wunderbar, aber dennoch sind nach der Lektüre die Übersetzungsmöglichkeiten sehr beschränkt. Vielleicht gibt es irgendwann eine Fortsetzung im gleichen unterhaltsamen Stil, die aber die Grammatik noch tiefer behandelt, etwa vom gleichen Umfang wie Graefe oder Ockinga. Das wäre sicherlich eine Marktlücke. Nun, Herr Schenkel, sie sind doch meines Wissens emeritiert und verfügen damit über viel Freizeit , vielleicht wäre das ein Projekt für Sie!!?
MfG
Marcus Martin
> Antwort auf Beitrag vom: 17.04.2008 um 20:04:16  Gehe zu Beitrag
Wolfgang Schenkel  
Gast

  
Re: Allen oder Loprieno 
« Antwort #3, Datum: 18.04.2008 um 15:28:01 »     

Ja, ich habe viel Zeit, aber leider noch höheren Zeitbedarf, um wenigstens einen Teil der Altlasten abzutragen, die sich im Laufe eines Berufslebens angesammelt haben. Doch näher zum Thema: Ich hatte lange schon die Idee, man könne eine Einführung in die Hieroglyphen entlang der „Entzifferung der Hieroglyphen“ schreiben, also eine Einführung auf dem Weg der Wissenschaftsgeschichte, die vor Champollion begänne und bis in die aktuellen Diskussionen hinein führen sollte. Aber dazu fehlt mir nicht zuletzt der erzählende Stil, der sich bequem und begeisternd lesen ließe. Man sieht das an dem, was ich tatsächlich gebastelt habe und woran ich immer wieder einmal herumbastle: an meiner „Tübinger Einführung in die klassisch-ägyptisch Sprache und Schrift“, die ich für meine eigenen Unterrichtsveranstaltungen schrieb. Ich kann sie jedermann empfehlen, der den Umgang mit Grammatik bereits gelernt hat und sich in das Studium des Ägyptischen hineinknien möchte – aber auch nur dem.

In der Hoffnung, dass irgendwann einmal alle Grammatiken geschrieben sind, die allen Wünschen und Bedürfnissen Rechnung tragen,
Wolfgang Schenkel
> Antwort auf Beitrag vom: 18.04.2008 um 12:10:26  Gehe zu Beitrag
NebTauiAmunRe  maennlich
Member



Re: Allen oder Loprieno 
« Antwort #4, Datum: 19.04.2008 um 00:35:34 »   

Ich kann mich der Meinung nicht anschließen, dass der Stil von Allen's Buch zu demotivierend ist. Es lässt sich auch wunderbar als Nachschlagewerk nutzen. Sehr hilfreich ist natürlich auch der Lösungsschlüssel, der ein Selbststudium wesentlich vereinfacht.
Neb
> Antwort auf Beitrag vom: 18.04.2008 um 15:28:01  Gehe zu Beitrag
Gast  
Gast

  
Re: Allen oder Loprieno 
« Antwort #5, Datum: 19.04.2008 um 10:34:10 »     


Zitat:
Übrigens kann ich die weit verbreitete Kritik an Graefes Buch nicht verstehen, für mich persönlich ist dieses Buch neben dem Boyo Ockinga einer meiner Favoriten und hat mir beim Einstieg sehr geholfen. Natürlich sollten Kenntnisse wichtiger linguistischer Begriffe vorhanden sein, dies ist aber eigentlich kein größeres Problem. Zudem sind die Lektionen kurz und reichlich mit Übungen versehen, die Lösungen stehen im Internet.


Hallo Ptahhotep2,

wo finde ich im Internet die Lösungen zu Graefe? Habe bereits intensiv danach gesucht! Hoffe Du kannst mir weiterhelfen, würde mich sehr interessieren.

Vielen Danke! – Gruß, Gast
> Antwort auf Beitrag vom: 18.04.2008 um 12:10:26  Gehe zu Beitrag
Ptahhotep2  maennlich
Member



Re: Allen oder Loprieno 
« Antwort #6, Datum: 19.04.2008 um 13:48:55 »   

Hallo Gast,

da müßte ich selbst erst schauen, ich habe die Datei aber auf dem Rechner liegen, wenn Du mir deine mailadresse zukommen läßt, kann ich sie Dir schicken.

hier nochmal der Link für die Graefe-Lösungen:
http://www.cs.st-and.ac.uk/~mjn/egyptian/grammars/Graefe.html
Interessierte sollten auch mal bei rostau.co.uk vorbeischauen, da gibt es viel Material zum Mittelägyptischen.

Gruß
Marcus Martin
> Antwort auf Beitrag vom: 19.04.2008 um 10:34:10  Gehe zu Beitrag
Narlothep  maennlich
Member - Themenstarter



Re: Allen oder Loprieno 
« Antwort #7, Datum: 19.04.2008 um 17:31:30 »   

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für die sehr ausführlichen Antworten. Ich werde mich also weiter durch den Allen kämpfen. Das Problem ist wohl gerade die Detailliertheit. Liegt aber vermutlich daran, dass im Collier/Manley auf allzu große Detailtiefe verzichtet wird und man glaubt, schnell Fortschritte zu machen.

Schön wäre ein Werk, an dem wie im C/M viel mit Originalinschriften gearbeitet wird. Persönlich finde ich das deutlich motivierender, als die 20-40 Übungssätze am Ende einer Allen-Lektion.
Mein Ziel ist ja "nur", im Urlaub möglichst viele Inschriften lesen zu können.

Na ja, man kann nicht alles haben,

ich wünsche ein schönes Wochenende.

Gruß, Ulrich
> Antwort auf Beitrag vom: 19.04.2008 um 16:02:50  Gehe zu Beitrag
NebTauiAmunRe  maennlich
Member



Re: Allen oder Loprieno 
« Antwort #8, Datum: 19.04.2008 um 22:13:26 »   

Eine recht nette Einführung samt Kurzgrammatik und mit einigen Originaltexten ist auch

Altenmüller, Einführung in die Hieroglyphenschrift.

Neb
> Antwort auf Beitrag vom: 19.04.2008 um 17:31:30  Gehe zu Beitrag
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