Apuleius, * um 125 n. Chr. + nach 170 n. Chr. Seinen vollen Namen kennen wir nicht. Er stammte aus Madaura in Nordafrika, wurde aber in Karthago erzogen. In Karthago studierte er Rhetorik, in Athen Philosophie. Der Studienaufenthalt in Athen und die sich daran anschließenden Reisen verzehrten sein ererbtes Vermögen fast vollständig. Danach war er in Rom - wohl für eine kurze Zeit - als Anwalt tätig. Nach seiner Rückkehr nach Nordafrika heiratete er eine reiche Witwe. Deren Angehörige spotteten, er habe sie nur durch Zauberei gewonnen. Es fand im Jahre 158 n. Chr. sogar ein Prozeß wegen Zauberei gegen ihn in Sabratha statt. Apuleius hatte in Oea die reiche Witwe Aemilia Pudentilla , die sehr viel älter als er war, geheiratet. Die Anklage lautete: Er habe die Pudentilla durch Zauberei gewonnen. Er wurde jedoch in diesem Prozeß freigesprochen. Apuleius zog danach von Oea nach Karthago. In Karthago war er als sacerdos provinciae (Priester im Kaiserkult) tätig, reiste sehr viel und hielt Vorträge und Reden. Seine Werke: Apologie: "Verteidigung" Dies war die Edition seiner Verteidigungsrede, mit der er sich gegen die Zaubereibeschuldigungen bei seiner Hochzeit wehrte. Einige philosophische Schriften: De deo Socratis - eine Dämonenlehre De mundo - eine Bearbeitung einer griech. Schrift über den Kosmos Eine Schrift über Platon Metamorphoses oder "Der goldene Esel" Es ist die Bearbeitung eines griech. Romans des Lukios von Patrai, der die Abenteuer eines jungen Mannes beschreibt, der in einen Esel verwandelt wurde. Er entstand um 170 n. Chr. Er ist der erste vollständig erhaltene antike Roman. In die Geschichte sind zahlreiche unterhaltsame, oft erotische Abenteuer eingegangen, die auf die weitere europäische Literatur einen starken Einfluß hatten, so z.B: das Märchen von Amor und Psyche. Interessant sind auch Beschreibungen über den Isiskult, mit welchem sich der Mann zurückzuverwandeln sucht. Gedeutet wurde dies als Gleichnis für die menschliche Seele, die nach vielen Leiden durch Mysterien erlöst wird. Obwohl Apuleius aus eigenen Erfahrungen einiges über Mysterienkulte wußte, würde es zu weit gehen, den Roman als einen Mysterientext anzusehen. |