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   Maler und ihre Handwerkszeuge (8)
  Autor/in  Thema: Maler und ihre Handwerkszeuge
Sobeknefer  weiblich
Member



Maler und ihre Handwerkszeuge 
« Datum: 27.04.2004 um 15:40:18 »   

Hallo,
ich suche nach Abbildungen von Pinseln, bin bis jetzt aber nicht fündig geworden.
Das einzige Malerwerkzeug, das öfter in Büchern oder im Internet zu sehen ist, ist folgende Malerpalette:




Hat jemand Informationen über Pinsel oder Hinweise auf Rekonstruktionen?
Mubarek  
Gast

  
Re: Maler und ihre Handwerkszeuge Handwerker_gestaltend_A.JPG - 587 KB
« Antwort #1, Datum: 03.05.2004 um 18:32:09 »     

Abbildungen von Malerwerkzeugen sind in der Tat rar. Hier ein Bild aus dem (thebanischen) Grab der Bildhauer Ipuki und Nebamun aus der 18. Dynastie.
Die mittlere Figur trägt seitlich die bereits bekannte Palette und malt mit einem Stift oder Pinsel.
Stifte und Pinsel wurden meist aus festen, geraden Stängeln des überall am Nil wachsenden Schilfs gefertigt. Ein Ende wurde solange bearbeitet, bis die Fasern Borsten bildeten.
Gelegentlich wurden auch geeignete Holzspäne als Schreib- und Malwerkzeuge benutzt.
Basis für die Tinten war Gummi arabicum, der wasserlösliche Saft der Seyal-Akazie. Dieses "Gummi" wurde mit Farbpigmenten wie Kohle, Ocker und Eisenoxyd angereichert und ergab mit der richtigen Wasserzugabe eine gut haftende Tinte und Malfarbe.
« Letzte Änderung: 03.05.2004 um 18:37:04 von Mubarek »


- Vollbild -
> Antwort auf Beitrag vom: 27.04.2004 um 15:40:18  Gehe zu Beitrag
Sobeknefer  weiblich
Member - Themenstarter



Re: Maler und ihre Handwerkszeuge 
« Antwort #2, Datum: 03.05.2004 um 19:58:44 »   

danke für die Pinsel - Herstellung Erklärung !!!  
Jetzt gehts an rekonstruieren, wenn ich (erfolgreich) fertig bin werde ich Bilder online stellen.
> Antwort auf Beitrag vom: 03.05.2004 um 18:32:09  Gehe zu Beitrag
Gitta  
Gast

  
Re: Maler und ihre Handwerkszeuge 
« Antwort #3, Datum: 06.05.2004 um 00:02:52 »     

Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass die Ägypter die Schreib/Malbinsen nur mit zwei Fingern (Daumen und Zeigefinger) halten. Ich habe das mal ausprobiert - bei dieser Schreibtechnik hätte ich nach drei Sätzen einen Krampf

Spaß beiseite. Ich habe noch zwei Exponate aus unserem Museum anzubieten.

Eine Palette und eine Reibplatte aus Schiefer mit zwei Farbsteinen.


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> Antwort auf Beitrag vom: 03.05.2004 um 19:58:44  Gehe zu Beitrag
Sobeknefer  weiblich
Member - Themenstarter



Re: Maler und ihre Handwerkszeuge 
« Antwort #4, Datum: 24.08.2004 um 19:08:36 »   

So nun melde ich mich noch einmal :

Ich suche alle Bilder die ihr habt, auf denen Malerpaletten,Reibpaletten,... abgebildet sind damit ich eine möglichst genaue Reproduktion davon herstellen kann.
Besonders geht es mir darum, ob Hieroglyphen,Genreszenen oder Götter einritzt/eingelegt wurden und wie das dann aussah.

Auf der Abbildung von gitta sieht man zwar dass etwas darauf ist, aber was kann ich leider nicht entziffern/erkennen.

Bin für jeden Hinweis dankbar!
> Antwort auf Beitrag vom: 06.05.2004 um 00:03:35  Gehe zu Beitrag
Udimu  maennlich
Member



Re: Maler und ihre Handwerkszeuge 
« Antwort #5, Datum: 24.08.2004 um 19:28:18 »   

Hi Sobeknofer,

schau mal hier rein:

Schreibpalette

die meisten der dekorierten, beschrifteten Paletten waren wohl eher 'Dummies' also Grabbeigaben, die nie zum praktischen Gebrauch gedacht waren (so auch das gute Stück von Gitta), das normale waren bestimmt simple undekorierte Paletten.

Gruss
Udimu
« Letzte Änderung: 24.08.2004 um 19:30:20 von Udimu »
> Antwort auf Beitrag vom: 24.08.2004 um 19:08:36  Gehe zu Beitrag
Mubarek  
Gast

  
Re: Maler und ihre Handwerkszeuge 
« Antwort #6, Datum: 24.04.2006 um 16:18:29 »     

Eine kurze Ergänzung, da ich mich gerade mit diesem Thema beschäftige, wenn auch in einem anderen Umfeld:

Wie auch heute gab es Tinten und Farben unterschiedlicher Qualitäten und Preise, welche sich durch die Art der verwendeten Pigmente unterschieden.
Als Kohlenstoff für Schwarz stand in erster Linie als reichlich vorhandenes und damit preiswertes Material der leicht fettige Küchenruß zur Verfügung. Je nach kulinarischer Neigung konnte dieser durchaus unterschiedlich anfallen. Gezielt wurden deshalb ausgewählte Pflanzenteile durch Verkohlen zu schwarzen Pigmenten umgewandelt, so zum Beispiel Traubenkerne, Trester oder ganze Reben. Durch den Nachweis von Phosphor, dieser kommt im pflanzlichen Pigment nicht vor, ist belegt, dass auch Elfenbein durch Verkohlung als Pigmentgrundstoff diente. - Wohl die teuerste Variante.
« Letzte Änderung: 02.05.2006 um 23:42:55 von Mubarek »
> Antwort auf Beitrag vom: 24.08.2004 um 19:28:18  Gehe zu Beitrag
Mubarek  
Gast

  
Re: Maler und ihre Handwerkszeuge 
« Antwort #7, Datum: 02.05.2006 um 23:44:17 »     

Falls Interesse an diesem Thema besteht, kann ich noch etwas zu anderen Farben beitragen.
> Antwort auf Beitrag vom: 24.04.2006 um 16:18:29  Gehe zu Beitrag
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