Autor/in |
Thema: Die ersten Dörfer |
tapemasterdave Gast
|
|
|
« Datum: 10.09.2005 um 15:20:36 » |
|
Was waren wohl die ersten Siedlungen, die ersten sesshaften Ägypter in der prädynastische Zeit? War es das Tasia und Badarian im Süden Assiut? Was wisst ihr darüber? Kennt ihr eine gute HP, wo man es herausfinden kann?
|
|
|
Iufaa Moderator
|
|
|
« Antwort #1, Datum: 10.09.2005 um 15:44:40 » |
|
Hi, wie wär´s mit selber Googlen Bei der Suche nach Badarian kommen mehr als 9000 antworten, die wird niemand für Dich durchsehen und bewerten. Hier ein paar, die sich ansonsten schon bei anderen Themen als brauchbar erwiesen haben: Digital Egypt - Badarian Culture An tiquity of Man Homestead - Badarian usw.. Vielleicht kennt der eine oder andere User eine der nicht aufgeführten Seiten. Ansonsten übernehmen wir keine Garantie für die Qualität des Inhalts Iufaa
|
|
|
Udimu Member
|
|
|
« Antwort #2, Datum: 10.09.2005 um 17:59:03 » |
|
einige der angegebenen Links sind absolut herausragend die frühsten bisher bekannten bäuerlichen Kulturen ('Fayum A' und Merimde) finden sich wohl aber im Fayum und im Delta. Hier ist eine recht gute Webseite zu diesen Kulturen: Fayum und Delta Ein gerade in letzter Zeit diskutiertes Problem, vor allem im Bezug auf 'Fayum A', Tasa und Badarian ist allerdings die Frage in wieweit es sich bei diesen Kulturen um Nomaden oder Halbnomanden handelte. Gruss Udimu
|
|
|
Mubarek Gast
|
|
|
« Antwort #3, Datum: 11.09.2005 um 07:23:12 » |
|
Zitat:
...ist allerdings die Frage in wieweit es sich bei diesen Kulturen um Nomaden oder Halbnomanden handelte. |
|
Das wird wohl auch noch eine Weile in der Diskussion bleiben, denn gerade in jener Epoche, dem Übergang vom Mesolithikum zum Neolithikum, vollzog sich der Wandel vom "Jäger und Sammler" zum "Sesshaften". In keiner ernsthaften Quelle wird bestritten, dass beide Lebensweisen über einen sehr langen Zeitraum nebeneinander innerhalb der Stammesverbände und Sippen existiert haben. Fischer, Hugo; Die Geburt der Hochkultur in Ägypten und Mesopotamien; Klett-Cotta im Ullstein Taschenbuch; 1981 Kühn, Herbert; Der Aufstieg der Menschheit; Fischer Bücherei KG, Frankfurt am Main; 1957 Kühn, Herbert; Das Erwachen der Menschheit; Fischer Bücherei KG, Frankfurt am Main; 1958
|
|
|
Iufaa Moderator
|
|
|
« Antwort #4, Datum: 11.09.2005 um 10:08:13 » |
|
Hi Mubarek, ich bitte mal um Hilfe beim Verständnis. Den Terminus "halb-nomadisch" hätte ich beispielsweise auf eine Gruppe oder Sippe angewendet, die irgendwo einen (mehr oder weniger festen) Siedlungsplatz hat, von dem Teile der Gruppe aus nomadisch längere Zeit durch die Gegend streifen, aber immer wieder zu den dort verbliebenen Gruppenmitgliedern zurückkehren. Das getrennte Gruppe unterschiedliche Lebensweisen (nomadisch vs. fester Siedlungplatz, i.e. bäuerliche Gesellschaft) nebeneinander verfolgen, hat doch sicher niemand ernsthaft angezweifelt. Gruss, Iufaa
|
|
|
Mubarek Gast
|
|
|
« Antwort #5, Datum: 12.09.2005 um 01:33:08 » |
|
Die alte neuentflammte Diskussion ist das Ringen um eine tragbare Definition des Halbnomadentums. Die Sesshaftigkeit als Gegenteil des Nomadentums ist die Urzelle des Versorgungsstaates, der in den Grundzügen eine Aufgabenverteilung beinhaltet, deren Erfüllung auch den nicht an der Aufgabe Beteiligten zugute kommt (Spezialisierung, Nutzung individueller Ressourcen). Demnach kann es sich um kein Halbnomadentum handeln, wenn ein Teil der Gruppe (Stamm, Sippe, Familie) "nomadisiert" und der andere Teil den Ort der Sesshaftigkeit als Lebensmittelpunkt dauerhaft behauptet und für den "nomadisierenden" Gruppenteil erhält, selbst wenn es innerhalb der Teilgruppen zum Austausch kommt. Als Halbnomadentum wäre zum Beispiel die Lebensweise der steten Wanderung zwischen einem lokal festgelegtem Sommer- und Winterlager zu betrachten, wobei die gesamte Gruppe wandert. Dies lässt die Entwicklung einer temporär genutzten Siedlungsstruktur im jeweiligen Lager zu, eine der Voraussetzungen für die Sesshaftigkeit, und steht nicht im Widerspruch zum Nomadentum. Um es (arg) salopp zu sagen: Bleibt die Oma zum Aufpassen im Häuschen, ist's aus mit Halb- und Ganznomadentum. Und darüber wird gezankt.
|
|
|
Mubarek Gast
|
|
|
« Antwort #6, Datum: 13.09.2005 um 01:24:17 » |
|
Noch eine ergänzende Ausführung: Populär besteht die Neigung, Nomadentum in Verbindung mit Tierhaltung zu sehen. Das würde die nomadische Lebensweise fälschlich als holozänes Privileg einstufen und die nomadisierenden pleistozänen Jäger und Sammler (Lucy sei gegrüsst) unberücksichtigt lassen.
|
|
|
Karl Bareuther Gast
|
|
|
« Antwort #7, Datum: 10.10.2007 um 12:03:44 » |
|
Hallo, kannte die Badarian culture bereits die Herstellung von Seilen und Tauen? Gibt es Hinweise auf betimmte "Binde- techniken" (Schlingen, Knoten)? Wo kann ich Informationen/Bilder/Funde, finden? Mit freundlichen Grüßen Karl Bareuther
|
|
|
|