Hallo! Erst Kaschta erlangte die Oberhoheit über Oberägypten. Alara gilt als Fürst. Er wird auch als Häuptling von Taharqa bezeichnet. Die Kuschiten wurden als 25. Dynastie offiziell von den Ägyptern anerkannt und galten nicht als Fremde. Sie waren die Söhne Amuns vom Gebel Barkal (heiliger Berg). Es war Tuthmosis III. der diesen Ort dazu machte! Er meinte dort wohnt eine urtümliche Form des ägyptischen Reichgottes Amun. Das Reich der Kuschiten war riesig (25. Dynastie). Es reichte vom Zusammenfluss des weißen und blauen Nils bis hoch zum Mittelmeer. Die kuschitische Herrschaft gilt als eine Rückkehr in die "Zeit des Re", da das Reich vorher völlig zerstritten war und Chaos herrschte. Während ihrer Herrschaft fand eine Renaissance in Ägypten statt. Man verwendete große Anstrengungen darauf, Ägyptens heruntergekommener Gegenwart etwas vom altem Glanz seiner Vergangenheit zurückzugeben. Da die Kuschiten großes Interesse an den ägyptischen Vorstellungen hatten, wurden einige Tempel erneuert, repariert oder erweitert. Vielleicht kennt ja der Ein oder Andere die Taharqa-Säule in Karnak, welche einem jeden Besucher nach dem ersten Pylon begrüßt. Unägyptisch ist übrigens das Königsornat. Eine Art eng anliegende Kappe an der 2 Uräus-Schlangen angebracht waren. 2 zum Zeichen der Herrschaft über Ägypten und Nubien. Auch Doppel-Uräus genannt. Weiterhin trug man um den Hals eine Kordel deren Enden auf die Schultern fielen. Die Ende waren mit Widderköpfen versehen. Auch die Regelung der Nachfolge im Pharaonenland war anders. In Ägypten war es in der Regel der erstgeborene Königssohn der auf den Thron folgte. In Kusch war dagegen die Auswahl größer. Es wurde zwischen Söhnen, Brüdern oder Neffen ausgewählt. Wahrscheinlich mit Hilfe eines Gottesorakels(!). Die kuschitische Herrschaft kann insgesamt als positiv betrachtet werden. Allerdings machten die Vorgänger Taharqas eine großen Fehler. Sie forderten die Assyrer heraus. Man verbündetet sich mit den Kleinkönigen von Palästina, Phönikien und Juda, um die Ostgrenze zu sichern. Doch man unterschätze die Jungs. Wie bekannt ist vertrieben die Assyrer die Nubier. Die Kräfte des Choas schienen wieder erwacht zu sein und Taharqas Tod wurde zum Jüngsten Tag der Ermordung des Osiris. Tanwetamani konnte Ägypten zwar für ein lausiges Jahr zurückerobern, aber die Assyrer waren doch stärker... Zitat:
Ich möchte noch ergänzen, dass man nicht vergessen sollte, dass die Kuschiten auch einige Jahrzehnte Ägypten als 25.Dynastie regierten |
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Diese kurzen 5 Jahrzehnte waren der einzige Grund für die Erwähnung der "Sonnenverbrannten Gesichter" durch Manetho und spätere Historiker. Für die Griechen die lange nach den Kuschiten nach Ägypten kamen, war Nubien nur noch die Legende von einem fernen "Äthiopien" von einem Volk "untatliger Männer" das Land wurde schlechthin zum Gottesland. Sogar die Bibel berichtet von den Kutschern , nein Scherz, Kuschiten. Zitat:
Bemerkenswert finde ich, dass die kuschitischen Herrscher die ägyptischen Traditionen sehr achteten und pflegten, was ja doch ungewöhnlich ist, wenn man bedenkt, dass Kusch über jahrhunderte von Ägypten unterdrückt wurde. |
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Bezogen auf die spätere Zeit. Man hatte großes Interesse am ägyptischen Glauben und sie sahen sich als die Söhne Amuns (siehe oben). Weiterhin vermischten sich die Kulturen durch die Kolonialisierung. Das gilt beispielsweise für die Götter, aber es gibt auch echte nubische Götter wie: Apedemak , Aqedis, Arensnuphis, Breith, Dendun, Mas, Harsiese, Mandulis ... Nubien besitzt eigene Züge und hat nicht alles von den Ägyptern abgeschaut wie einige behaupten. Dies zeigt sich in der Schrift sowie auch im Pyramidenbau. Der Sudan ist immer noch eine historische terra incognita und erst langsam beginnen die Ägyptologen dort aktiv zu werden. Thomas
> Antwort auf Beitrag vom: 20.04.2002 um 18:38:39
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