Hallo! In meinem Taschenlexikon über das alte Ägypten steht unter Astronomie: Schon sehr früh haben die Ägypter den nächtlichen Himmel beobachtet, ohne aber aus der Stellung der Gestirne Hinweise auf das menschliche Schicksal herauszulesen. Was wir heute unter Astrologie verstehen, kam erst in der Spätzeit aus Babylon nach Ägypten. Mit ihren religiösen Vorstellungen wurde das, was die alten Ägypter am Himmel sahen, gleichwohl in Verbindung gebracht. Seit Unas (5. Dynastie) wurden denn auch immer wieder Grabanlagen, Särge und Tempel mit Sternen geschmückt, denn man glaubte, die Toten lebten in ihnen weiter. Am wichtigsten waren die Zirkumpolarsterne ("die Unvergänglichen"), weil sie nie untergingen, der Orion, das Hauptsternbild der Äquatorzone, die "herrliche Seele des Osiris", und der Hundstern (Sirius bzw. Sothis), der als "Bringer der Überschwemmung" galt. wenn letzterer nach 365 Tagen im Juli vor Sonnenaufgang wieder am Himmel erschien (heliakischischer Aufgang), nachdem er längere Zeit unsichtbar gewesen war, begann die jährliche Überschwemmung des Nils und damit das neue Jahr (diese Beobachtung war übrigens die Grundlage für den altägyptischen Kalender). Der Himmelskreis war in 36 Teile gegliedert; für jeden stand ein Stern oder ein Sternbild, die man in Listen eintrug. Mit diesen "36 Göttern des Himmels" (Dekane) berechnete man die zwölf Nachtstunden: Alle zehn (grieschisch: deka) Tage gehen die Sterne eine Stunde früher auf, und die Listen geben für jede Stunde den jeweils aufgehenden Stern an. Diese Einteilung gab es bereits im Alten Reich. Im Mittleren Reich hat man die Dekankalender an die Innenseiten von Sargdeckeln gemalt, um denm Toten die Zeitbestuimmung zu ermöglichen. Spätenstens seit dem Mittleren Reich waren auch fünf Planeten bekannt: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Hoffe der Text aus dem Lexikon hilft dir. Gruß Andrea!
> Antwort auf Beitrag vom: 09.09.2003 um 08:30:33
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