Prostitution An verschiedenen Orten im Nahen Osten, in Griechenland und in Indien bestand für das Vergnügen von Göttern und Männern eine besondere Einrichtung, nämlich die Tempelprostitution. Unsicher ist, wie weit es so etwas auch in Ägypten gab. In den Tempeln dienten Priesterinnen verschiedenen Rangs; einige trugen sogar den Titel «Gottesgemahlin» oder, in Anlehnung an eineS chöpfungslegende, «Gotteshand», was aber nicht unbedingt heißt, daß sie mit den Göttern oder Priestern schliefen. Herodot schreibt: ... dort ruht in dem Heiligtum des ägyptischen Zeus eine Frau, und beide Frauen, erzählt man, nahen sich nie dem Lager eines Mannes". Als der Geograph Strabo knapp 5oo Jahre später, 25 v. Chr., Ägypten bereiste, hatten sich die Bräuche offenbar geändert. "Dem Zeus aber, den sie vorzüglich verehren, wird die schönste und dem edelsten Geschlechte angehörige Jungfrau zur Priesterin geweiht, wie solche die Hellenen Pallades nennen. Diese aber treibt zugleich Buhlerei und gibt sich hin, wem sie will, bis die natürliche Reinigung ihres Leibes eintritt. Nach der Reinigung wird sie einem Manne gegeben; ehe sie ihm aber gegeben wird, stellt man nach vollendeter Zeit ihrer Buhlschaft ein Trauerfest an." In einer seiner Erscheinungen wurde der Gott Amun mit einem erigierten Penis dargestellt, und es hieß, er habe einen eigenen Harem. Ob aber seine Damen nur symbolisch mit ihm verkehrten oder nicht, bleibt offen. |