Hallo. Leider wieder nix mit Massage o.ä. Hier handelt es sich um das altägyptische Motiv „Arbeitsunfall“. In Gräbern finden sich verschiedene solcher Szenen, in denen Landarbeiter oder Handwerker von Kollegen/“Ärzten“ versorgt werden. Wie hier ist die Beischrift eher uninformativ. Auch ist die Kopie nicht ganz genau und es fehlen einige Zeichen: der rechte Patient sagt zum Arzt: jr nw dj-xpr (nn) „Tu dies! Mach (es)!" (wörtl. „Lass es werden!“) [Erman, Reden und Rufe, S. 9, 61] jr als Imperativform vgl. E.Edel, Altägyptische Grammatik, S. 292 § 601 nw ist das altägyptische selbständige Demonstrativpronomen (Reihe: nn, nw, nf) rDj als Imperativform vgl. Edel, op.cit, S. 294 § 607. Der andere Patient (links) lamentiert: m-rDjw jmr n(=j) nw „Laß mir dieses nicht weh tun!“ [Erman, Reden und Rufe, S. 61] Hier die typische Form des Vetitivs mit m-rdj (Alternative: m-jr ); vgl. Edel, op.cit., S. 580, § 1110. Als Antwort kommt von dem Arzt (welchem genau, kann man hier nicht sagen) jrj=j jr Hzw.t=k, jTj „Ich tue (es) so, dass Du es lobst, (oh) König!“ Das „König“ ist hier als Hohn auf den jammernden Kranken zu verstehen. Das jrj=j als sDm=f des Futurs im Hauptsatz gebraucht (vgl. Edel, op.cit., S. 213 § 467). Der Kollege/Arzt entfernt wohl Splitter aus Wunden (typischer Weise ja Hand und Fuß). Die Publikation der Szenen in: J. Capart, Une rue de tombeaux à Saqqarah, 2 Bde., Brüssel, 1907, 66, 67. W. Wreszinski, Atlas zur altägyptischen Kulturgeschichte Teil III, Die Gräber des Alten Reiches, Leipzig 1936, Taf. 24 und 25. Gruß A.
> Antwort auf Beitrag vom: 18.06.2005 um 11:47:42
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