Plissieren Beginnend im Alten Reich gibt es eine Reihe von Beispielen für Fältelungen. Eines der kunstvollsten Beispiele, das das Fragment eines Musterstückes sein könnte, datiert aus dem Neuen Reich. Es weist drei unterschiedliche Arten von Falten auf. Die erste Art ist ein einfacher Satz Falten, die einige Zentimeter auseinander liegen. Dann folgt eine Reihe dicht beieinanderliegender Falten, die sich gegenseitig berühren. Schließlich folgt noch ein Bereich mit Fischgrätfaltung, wobei man zunächst Eängsfalten bildete und dann in regelmäßigen Abständen horizontale Falten legte, um breite Streifen mit einem Zickzackmuster zu erzielen. Obwohl wir von dem oben genannten Objekt wissen, daß die Ägypter in der Lage waren, komplexe und dekorative Fältelungen zu erzeugen, wissen wir nicht genau, wie sie dies taten. Möglicherweise wurde das Leinen angefeuchtet und dann mit der Hand in Falten gelegt. Die Falten zogen sich dann beim Trocknen in die richtige Lage. Sicher ist dabei, daß jedesmal, wenn ein gefälteltes Kleidungsstück gewaschen wurde, nach dem Waschen die Fältelung-neu gemacht werden mußte. Eine zeitraubende Arbeit, aber Zeit stand in ausreichender Menge zur Verfügung. Eine andere Möglichkeit ist der Gebrauch von zwei speziellen Bretter, die eine Reihe von erhobenen Bereichen aufwiesen, ähnlich denen, die in der Zigarrenherstellung verwendet werden. (Note 26) Fältelungen wurden hauptsächlich zum Verzieren von Kleidungsstücken eingesetzt. Die Verwendung bei langen Kleidern mit V-förmigem Halsausschnitt ist bekannt. Bevor diese Kleider gefältelt wurden, faltete man sie in der Mitte. Dadurch entstand die scharfe Falte entlang der Mitte der Kleidungsstücke. Noten 26. Statt sie zum Fälteln von Stoff zu benutzen, könnten solche Bretter auch für das Zerkleinern von Gewürzen gebraucht worden sein. |