Für die Interessierten habe ich hier eine erste Zusammenfassung meiner Arbeit. Zurzeit ist erst die Darstellungsanalyse über die Braumethodik im alten Ägypten fertig geschrieben(Darstellungen stammen aus der Mastaba des Ti's. Danke an dieser Stelle nochmals an Neb-Maat-Ra, der mir den Link zu den Bildern gegeben hat). Jedoch habe ich auch bereits das Bier nachgebraut. Es schmeckt stark nach Hefe, ist bitter und schal (aufgrund fehlendem Gas). Wenn Interesse besteht kann ich auch das von mir erarbeitete Rezept euch mitteilen . Nun mal eine erste Schrittanalyse (kursiv geschriebene Punkte weisen auf unsicherheiten in der Deutung hin): - Vollbild - 1. Ein Arbeiter entnimmt einem Getreidesilo Gerste. Wir kennen die präzise Kornart, da bei der Beischrift von Schritt 3 von gekeimter Gerste gesprochen wird. 2. Dieses Szenenbild stellt die Vorlese dar, um Fremdkörper wie Steinchen herauszulesen. Zuerst wurde gesiebt und dann die Körner am Boden nochmals auf Mängel angeschaut. Ab hier scheint die Reihenfolge vertauscht. Der Grund ist mir nicht bekannt aber, aus logischen Gründen muss der Ablauf nach meiner Nummerierung weiterlaufen. 3. Zwei Männer zerstampfen das Getreide. Wie noch heute in Afrika gängig, geschieht dies mit einem langen Holzstab, der in eine Schale, in der sich die Gerste befindet, hineingeschlagen wird. Ein nachgestellter Versuch hat gezeigt, dass dieser Schritt nicht reicht, um die Körner zu teilen. Es werden lediglich die Körner von den Spelzen 2 befreit. 4. Leider fehlt hier ein grosses Stück der Abbildung. Die Figur unterscheidet sich aber deutlich von den Folgenden (von Schritt 5). Vermutlich handelte es sich um eine Frau, die das Getreide worfelt. Beim Worfeln wird das Getreide in einer flachen Schale hochgeworfen. Die leichteren Spelzen werden dann vom Wind weggetragen, während das Korn zurückfällt. Auch wenn nicht abgebildet, wurde vermutlich noch eine Nachlese von Hand vorgenommen. 5. Nun folgen drei Abbildungen von Mahl- und Siebvorgängen. Die Anzahl scheint mir mehr einen Hinweis auf häufiges Wiederholen, als auf eine Mengenangabe. Das Sieben war von immenser Bedeutung, da immer kleinste Steinchen vom Mahlstein abbröckelten und sich unter das Korn-mehl mischten. Die Zähne der ägyptischen Mumien zeigen an ihren Zäh-nen Abnutzungen von gerade diesen Steinchen. Sie wurden zwar aus dem Mehl heraus gesiebt und gelesen, doch es konnte nicht verhindert werden, dass trotzdem einzelne Kleinststeinchen übersehen wurden. 6. Die letzte Figur dieser Reihe zeigt schliesslich einen Mann der sich Notizen macht. Sehr wahrscheinlich vergleicht er die Mehlmenge mit der am Anfang verarbeiteten Körnermenge, die mit Standardeinheiten gemessen wurden. Müllerinnen standen an der untersten Stufe der ägyptischen Hie-rarchie und waren häufig auch Sklavinnen. Es wurde also nicht zuletzt versucht, den Diebstahl zu unterbinden. 7. Die Beischrift weisst auf Weizen hin. Es wird hier also die zweite Zutat hinzugefügt. Da danach kein Mahlen mehr angedeutet ist, kann man davon ausgehen, dass es sich bereits um Weizenmehl handelte. 8. Auf einer flachen Platte werden nun beide Substanzen vermischt. Nicht abgebildet, aber dringend nötig, ist Wasser. Vermutlich ist es hier in einem kleinen Verhältnis zugegeben worden, da man daraus einen Teig machen wollte. 9. Die Teige werden nun zu ovalen Körpern geformt. 10. Die einzelnen Teigstücke werden nun weggetragen. Dieser Schritt scheint nur dann wichtig, wenn sich der Arbeitsort auch verändert. Waren wir bis jetzt also in einer Art „Bierbrotbäckerei“, sind wir nun in der eigentlichen Brauerei angekommen. 11. Schritt 11 gibt für sich alleine wieder wenig Sinn. Da aber im nächsten Schritt etwas gegossen wird, ist es wahrscheinlich, dass hier der Teigling mit Wasser verdünnt durch ein Sieb gedrückt wird. 12. Der flüssige Teig wird nun in die Form geleert. Die Form ist ähnlich geformt, wie die einer heutigen länglichen Kuchenform. Sie hat eine rechteckige Grundform und wird nach oben hin breiter. 13. Die Formen werden nun zu einer Pyramide aufgestapelt. Dies lässt ver-muten, dass die Formen mit einem Deckel verschlossen werden konnten. 14. Im letzten Bild dieser Reihe wird nun ein Feuer, in der gerade gestapelten Pyramide, enzündet.
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