weiter komme ich nicht. Ich nix Hannig haben, nur "Handwörterbuch" von Erman & Grapow ...
Oder nutzt der im vorliegenden Fall auch nicht viel weil die Namen der Viecher schlicht und ergreifend nicht übersetzbar sind (was wohl ein weiteres Indiz für mytologischen Ursprung wäre)
Gruß, Lutz.
Gitta Gast
Re: Seth-Tier
« Antwort #31, Datum: 27.11.2005 um 16:45:04 »
Bei Hannig gibt es zwar eine Übersetzung der Begriffe, aber die bringt nicht weiter:
SA = Seth-Tier sfr = Greif, ein Fabeltier sDA = Schlangenhalspanther, ein Fabeltier
zu den Namen der Fabeltiere kann ich noch die Hannig-Lesungen hinzufügen:
SA "'Sethtier' (Tier des Gottes Seth, ein Fabeltier)" (Hannig, Ägyptisch-Deutsch, S. 800)
sfrr (sfr) "Greif (ein Fabeltier)" (S. 698, Abb. auf S. 694)
sdA "Schlangenhalspanther (ein Fabeltier)" (S. 792)
Fabeltiere generell werden im Lexikon der Ägyptologie, Bd. II, Sp. 74-77 behandelt. Danach werden die genannten Fabeltiere zu den "frei erfundenen Tiergestalten" gezählt, "gebildet nach den Formprinzipien der äg. Tierdarstellung, die durch additives Aneinanderfügen von einzelnen Körperteilen auch deren Austauschbarkeit ermöglicht."
Der Greif (LÄ II, Sp. 895-896) ist "als Wesen der Wüste im Rahmen der Jagd ... belegt", wird als "Verkörperung des Mächtigen" erschlossen und daher als Schutzsymbol verwendet.
Auch der Schlangenhalspanther (LÄ V, Sp. 652-653) ist seit der Vorgeschichte belegt (Schminkpaletten). Westendorf ordnet ihm vor allem die "alte Funktion des Tragens bzw. Bewegens der Sonne" zu und liest daher diesen Namen wie folgt: "Der weitere Name sDA ... läßt sich in diesem Zusammenhang als s-wDA deuten: 'der (die Sonne) bewegt bzw. wohlbehalten (wDAt) sein läßt'." - Dazu paßt Elmar Edel, Altägyptische Grammatik, § 442, wo es zum Thema "Kausative" heißt: "3-rad. Verben, deren 1. Konsonant ein w ist (Verba I. w) werfen das w meist ab und bilden also das Kausativ von einer (vermutlich älteren) 2-rad. Wurzel ...: sDA 'heil machen' (zu wDA 'heil sein') ..."
Das Sethtier selbst wird im Eintrag Seth (LÄ V, Sp. 908-911) besprochen und auch dort als Fabeltier qualifiziert.
In H. te Velde, Seth, God of Confusion, Leiden, 1977, S. 15-17 wird auf einen Sargtextspruch verwiesen (CT V, 86c): "Ihre SA-Pflanzen sind der Haarbüschel, der sich auf dem Schwanz des Seth befindet." Ob man so diese Bezeichnung herleiten kann?
Von Iufaa hieß es, daß die Abbildung aus Beni Hassan, Grab 16 stammt. Ist das richtig? Meine Unterlagen deuten auf das Grab Baket III (BH 15).
ich darf nochmals an alle erinnern, das nach unseren Forumsrichtlinien eine Diskussion nicht neu eröffnet werden soll, wenn nicht neue Erkenntnisse vorliegen.
Dies ist hier nicht der Fall - ich habe daher die entsprechenden Beiträge gelöscht. Alle Inhalte dieser Beiträge sind in den alten Posts bereits enthalten.
Damit in diesem Thread nicht noch mehr Beiträge auftauchen, die mit der ursprünglichen Frage Zitat:
Was ist das Seth-Tier für ein Tier?
nichts zu tun haben, schließe ich diesen Thread vorerst ab. Weder aus ägyptologischer noch aus zoologischer Sicht sind mehr als nicht belegbare Vermutungen, welches Tier denn hier als "Vorlage" gedient haben könnte, hervorgebracht worden, die hier bereits alle - einschließlich satirischer Verweise auf den Nasenbär - gepostet wurden. Wenn ausser intuitiver Identifikationen von Museumsdirektorinnen (zum Seth-Tier, nicht zu den Direktorinnen) auftauchen, werden wir sicher irgendwie davon erfahren und hier berichten.