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Thema: Apislauf |
naunakhte Moderatorin
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« Antwort #15, Datum: 23.05.2005 um 09:54:39 » |
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Ein Grundlagenwerk zur Roten Kapelle ist: Lacau, P., Chevrier, H., Une Chapelle d'Hatshepsout à Karnak, 1977 - 1979 wie wäre es vorab mit einem Blick hierhin. . nauna
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Geistsucher Member
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« Antwort #17, Datum: 23.05.2005 um 10:35:10 » |
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Zwei Damen mit demselben Hintergrundwissen, vielen Dank. Zu Monjas Frage: Wer ist "ich" der die Worte spricht ? Geistsucher
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chateri Member
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« Antwort #18, Datum: 23.05.2005 um 12:09:34 » |
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Hallo zusammen, mit "ich " kann doch nur maatkare gemeint sein. gruss chateri
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Gitta Gast
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« Antwort #19, Datum: 23.05.2005 um 13:10:03 » |
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"Wort zu sprechen..." gehört sicherlich zu Amun, nicht zur Königin. Sie ist doch nicht vergöttlicht, um sich selbst den Segen zu erteilen. Oder doch? Schickes Spekulationsthema Gitta
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Geistsucher Member
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« Antwort #20, Datum: 23.05.2005 um 13:13:47 » |
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Ich glaube Chateri.
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Iufaa Moderator
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« Antwort #21, Datum: 23.05.2005 um 13:57:21 » |
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Quark, hier gibt Amun "alles ..." an die Königin (im Austausch für ihrer Opfer). Iufaa
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Geistsucher Member
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« Antwort #22, Datum: 23.05.2005 um 14:00:04 » |
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Amun gibt keine Opfer
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chateri Member
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« Antwort #23, Datum: 23.05.2005 um 14:01:15 » |
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Wieder was gelernt! Jetzt würde mich nur noch interessieren, ob man das auch irgendwie erkennen kann, oder ob sich das nur aus dem Kontext ergibt? Gruss chateri
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Iufaa Moderator
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« Antwort #24, Datum: 23.05.2005 um 14:06:27 » |
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Er gibt Leben, Freude, Dauerhaftigkeit, alle Nahrung (alles!) - auch für´s Jenseits. Ich würde mich mal nicht starr an den Begriff Opfer hängen. Iufaa
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Gitta Gast
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« Antwort #25, Datum: 23.05.2005 um 14:07:58 » |
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Das ergibt sich. Ich sehe das so: Das "Worte zu sprechen..." ist die typische Phrase, wenn ein Gott zum König spricht. Danach geht es normalerweise weiter mit "...seitens Gott N.N.". Das erübrigt sich hier, weil hier ausschließlich Amun* in Erscheinung tritt. Gitta *sorry, Amun-Re natürlich
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Geistsucher Member
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« Antwort #26, Datum: 23.05.2005 um 17:40:32 » |
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Und sorry, bin ich jetzt total verdooft, hier spricht ein Priester, ergo die Pharaonin selbst. Hier steht einfach OPFER. Bitte Gitta, einmal ein ausgeführtes kurzes widerle- gendes Beispiel. Viele Grüße Geistsucher
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Iufaa Moderator
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« Antwort #27, Datum: 23.05.2005 um 18:08:38 » |
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Hier spricht kein Priester, hier spricht der Gott, und wie die Hieros ausgerichtet sind, in Richtung zum Herr der Beiden Länder Maat-ka-Ra. Willst Du neben Geist jetzt auch noch eine neue Leserichtung suchen Iufaa
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Geistsucher Member
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« Antwort #28, Datum: 23.05.2005 um 20:06:52 » |
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Dieser Herr der beiden Länder kommt ja auch gerade auf den Alabastertempel zugelaufen. Ihr überzeugt mich hier nicht.
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Michael Tilgner Member - Themenstarter
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Re: Apislauf | | |
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« Antwort #29, Datum: 23.05.2005 um 21:42:38 » |
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Wie stehen die Texte und Bilder in dieser Ritualszene zueinander? ist die Frage, der ich nun nachgehen möchte; zugegebenermaßen in einer recht "naiven" Herangehensweise. Ich habe dazu eine Strichzeichnung des Blocks 102 mit Markierungen versehen. Die Szene besteht aus zwei Teilen - grün gekennzeichnet: die laufende Königin mit dem Apisstier und die Barkenkapelle. Beide Teile sind aufeinander ausgerichtet, mit gestrichelten Linien umrandet; die Leserichtung ist mit einem Pfeil angedeutet. Die Textteile sind rot umrandet. Die Königin ist die Trägerin der Ritualhandlung, in Laufhaltung. Sie wird indentifiziert mit ihrem Namen nebst Beiwort (Epitheton). Ferner ist der Name ergänzt um die - wie ich sie nenne - dj-anx-Formel, mit der ihr Leben usw. gewünscht wird. Hinter der Königin steht die sog. Schutzformel als magischer Schutz, sozusagen die Verbalisierung des Anch-Zeichens mit Fächer. Vor der Königin die Bezeichnung der Szene. Alle diese Komponenten treten immer wieder in den Szenen auf und stellen nichts Spezifisches für den Apislauf dar, abgesehen von der Bezeichnung selbst. Auf der anderen Seite steht der Name des Gottes und dahinter die dj-anx-Formel, diesmal als Wunschsatz. Allerdings ist der Gott Amun-Re nicht direkt abgebildet. Es ist naheliegend anzunehmen, daß das Kultbild in der Barke den Gott selbst repräsentiert. Ferner gibt es eine Ortsangabe, die sich auf die Barkenkapelle bezieht und wohl auch zum Kultgeschehen gehört. Was jetzt noch an Texten übrig bleibt, scheint mir deutlich spezieller zu sein: der Opferspruch - sicher keine geglückte Bezeichnung, ich habe keine bessere gefunden. Schließlich die Teile, die ich mit Text A und Text B bezeichnet habe. Wenn wir also alles zusammen betrachten, so können wir der Szene und ihren Texten kaum etwas entnehmen, was mit dem Lauf zu tun hat! Als eine erste Bedeutungsschicht würde ich ihr folgendes entnehmen (siehe das zweite Bild): Auf der einen Seite steht die Königin, der Leben usw. gewünscht wird. Auf der anderen Seite steht der Gott, von dem gewünscht wird, er möge Leben usw. geben, der also die Fähigkeit dazu hat. Und in der Mitte stehen die Worte des Gottes, mit denen er ihr nun tatsächlich zwar nicht Leben direkt, aber die anderen Attribute wie Dauer, Glück, Gesundheit und Freude zuspricht. Dies ist sicherlich ein zentrales Motiv dieser Ritualszene; allerdings tritt es auch in vielen anderen Szenen in dieser Weise auf. Fortsetzung folgt ... Viele Grüße, Michael Tilgner
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