Verborgene Macht Im Hermopolis in Mittelägypten gab es einen hoch entwickelten Mythos der Schöpfung durch acht Gottheiten des Urbeginns, der sogen. Achtheit, deren acht Urgottheiten Aspekte des ursprünglichen Kosmos verkörperten und in vier Paaren mit jeweils speziellen Aspekten existierten: Nun und Naunet (Urgewässer) Huh und Hauhet (Endlosigkeit) Kuk und Kauket (Finsternis) Amun und Amaunet (Unsichtbarkeit) Man nannte sie "Väter" und "Mütter" des Sonnengottes, da diese Gottheit im hermopolitanischen Weltbild - wie anderswo auch - der Mittelpunkt der laufenden Schöpfung war. Die Macht des Sonnengottes: die heliopolitanische Sichtweise Heliopolis, das Hauptzentrum des solaren Kultes, brachte ein etwas anderes mythisches System hervor, das um die sog. "Neunheit" von Gottheiten errichtet war, die aus dem Sonnengott und acht seiner Nachkommen bestand. Die mit dieser Schöpfung gewöhnlich verknüpfte Gestalt des Sonnengottes war Atum, von dem es, als eine Möglichkeit, seine Existenz zu erklären, manchmal hieß, er habe im Urgewässer in seinem Ei existiert. Im Moment der Schöpfung wurde Atum angeblich aus der Urflut als der "Selbstentstandene" geboren und solchermaßen zur Quelle aller weiteren Schöpfung. Als nächstes brachte der Gott zwei Kinder aus sich selbst hervor: Schu (Luft) und Tefnut (Feuchtigkeit). Von dieser Geschichte gibt es mehrere Fassungen, aber in allen werden Atums Kinder hervorgebracht, indem der Gott seine Körperflüssigkeiten oder seinen Schleim - entweder durch die Metapher der Masturbation, des Spuckens oder des Niesens - verströmt. Dieses erste Paar brachte dann wieder seine eigenen Kinder hervor: Geb (Erde) und Nut (Himmel), die wiederum Osiris und Isis sowie Seth und Nephtys hervorbrachten. Die Macht von Denken und Ausdruck: die memphitische Sichtweise Während die Gelehrten von Heliopolis sich hauptsächlich auf das Auftauchen und die Entwicklung des Sonnengottes Atum konzentrierten, blickten die Priester des nahegelegenen Memphis aus dem Blickwinkel ihres eigenen Gottes Ptah auf die Schöpfung. Als Gott der Metallarbeiter, Handwerker und Baumeister sah man in ihm selbstverständlich den großen Handwerker, der alle Dinge erschuf. Aber es gab auch ein anderes, viel tieferes Bindeglied zwischen Ptah und der Erschaffung der Welt, wodurch die memphitische Sichtweise sich abhob, die um den Gott Atum kreisende heliopolitanische Schöpfungsgeschichte, bei der jedoch der Gott Ptah dem Sonnengot vorausgeht, denn er soll es gewesen sein, der Atum, die anderen Götter und alles Andere durch "Herz und Zunge" geschaffen hat. Quelle der obigen Texte ist "Die Welt der Götter im alten Ägypten" von Richard H. Wilkinson. Es gibt also genau genommen drei Schöpfungsgeschichten. Allerdings schreibt Wilkinson, dass bei den Ägyptologen in den letzen Jahren die Ansicht gereift sei, dass diese unterschiedlichen Darstellungen nicht einfach nur gegensätzliche Überlieferungen verschiedener Kultzentren widerspiegeln, sondern als unterschiedliche Aspekte eines zugrundeliegenden Einvernehmens darüber, wie die Welt und ihre Schöpfungsgötter entstanden, betrachtet werden können. Zitat:
ihn interessierte im übrigen die Weltschöpfung nicht die Bohne. |
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So einfach kann man es dann vielleicht doch nicht ausdrücken. Nach Echnaton war der Schöpfer von Allem Aton. Aus dem Großen Sonnenhymnus (Auszug aus der Beschreibung der Nacht):...die Erde liegt in Schweigen, ihr Schöpfer ist untergegangen in seinem Lichtland Gitta
> Antwort auf Beitrag vom: 16.11.2003 um 12:25:17
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