Hallo Ahhotep, das ist eine äusserst interessante Frage und ich weiß nicht, ob sich Ägyptologen damit schon wirklich eingehend beschäftigt haben. Ich weiß nur von zwei Artikeln in den Göttinger Miszellen, in denen das Thema behandelt wird: 1. Wolfhart Westendorf "Das Ende der Unterwelt in der Amarnazeit oder Die Erde als Kugel", GM 187, 101 - 111. Westendorf sieht in dem Verschwinden der Unterwelt und des Osiris eine mögliche Folge der Erkenntnis, dass die Sonne nicht mehr durch die Unterwelt zieht, sondern eben andere Länder bescheint, wenn die Nacht über Ägypten hereinbricht. Einige Texte kann man auch tatsächlich so verstehen. Dass die Sonne eine Kugel ist, mussten die Ägypter wohl auch gewusst haben, denn - so Westendorf - wie sollte sonst der Skarabäus sie vor sich herrollen? 2. Armin Wirsching "Mit Schattenmessungen die Erdkrümmung erkennen und den Erdumfang errechnen", GM 191, 89 - 99. Wirsching kommt zu dem Schluss, dass es dem Ägyptern mit dem uns überliefertem Zahlenmaterial aus dem Amduat schon im MR möglich gewesen sein könnte, mit Schattenmessungen die Krümmung der Erdoberfläche zu berechnen. Die Ägypter haben uns leider keine Texte hinterlassen, in denen sie die Erde eindeutig als Kugel oder Scheibe bezeichnet haben. Deshalb versucht die Wissenschaft, der Klärung dieser Frage auf Umwegen näher zu kommen. Gitta
> Antwort auf Beitrag vom: 06.02.2004 um 17:05:31
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