Hallo Dirk, der von dir angeführte Abschnitt lautet komplett: Zitat:
Eine extreme Betonung dieses Schlangendualismus bietet die Darstellung eines Gottes mit zwei Schlangenköpfen, der auch in seiner Hand zwei Schlangen hält. Dieser Gott befindet sich zwischen zwei Barken, die von einem anderen Gott gehalten werden, der ikonographisch auch eine Erscheinungsform Atums ist. |
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Die Anm. 66 verweist auf diese Darstellung - Vollbild - ebenfalls aus de Morgan et al.: Catalogue des monuments et inscriptions II., 1895, S. 252 - und ebenfalls aus Kom Ombo. Den Atum erläutert er in einer weiteren Fußnote, indem er darauf verweist, dass dieser Gott in spätzeitlichen Reliefs auch nur mit einer Krone (Atum trägt in der Regel die Doppelkrone) dargestellt wird. Er beschäftigt sich in seinem Werk in zwei Kapiteln mit Atum in Schlangengestalt. Zu dem uns interessierenden Bild sind dies aber alle Hinweise. Was soll er auch sagen? Beide Bilder nennen uns einen Namen für die Gestalt. Da ich meiner Lesung nicht traute, habe ich erstmal das Werk von Leitz zu Götternamen zu Rate gezogen. Genannt wird Iunmutef, einen Gott der allgemeinhin nicht mit Schlangengestalt assoziiert wird. Und so steht im LGG auch unter Iunmutef zur Ikonographie u.a.: Zitat:
Vielleicht Gott mit zwei Schlangenköpfen, der in jeder Hand eine Schlange hält. |
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Leitz verweist dabei auf zwei Belege, beide in Kom Ombo, beide hier im Thread angeführt. Weitere kennt er wohl nicht. Es gibt eine recht neue Dissertation von Ute Rummel zu Iunmutef1. Sie gibt kurze Ausblicke auf diesen Gott auch in späterer Zeit, unsere Darstellungsform erwähnt sie nicht. Nun ist diese Gestalt nicht singulär in Kom Ombo zu finden. Wir kennen ihn aus Königsgräbern. KV 9 hat eine anthropomorhe Gestalt an der Decke, mit zwei Schlangen anstelle des Kopfes aber ohne die beiden Schlangen in den Händen. Die Beischrift kann ich auf den mir vorliegenden Bildern nicht lesen. In Esna, ebenfalls an der Decke, befindet sich eine identische Figur mit zwei Schlangen in den Händen. - Vollbild - Zeichnung aus: Stierlin, Die letzten Tempel Ägyptens, S. 85 Die Zeichnung hat leider keine Beischriften, falls die Deckenzeichnung welche hat, um die Figur zu identifizieren. Es gibt eine Arbeit von Alexandra von Lieven: Der Himmel über Esna. Eine Fallstudie zur Religiösen Astronomie in Ägypten am Beispiel der kosmologischen Decken- und Architravinschriften im Tempel von Esna, ÄA 64, Wiesbaden 2000 Eventuell hat sie die Gestalt identifiziert, ich habe allerdings im Moment keine Möglichkeit die Arbeit einzusehen. So darf man für Kom Ombo die Gestalt wohl als Iunmutef bezeichnen, ob dies allerdings für ähnliche in anderen Tempeln und Gräbern zutrifft bleibt zu klären. Gruß nauna
> Antwort auf Beitrag vom: 04.01.2008 um 22:11:59
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