Bei Nummer 10. verwirrt mich allerdings das n vor dem a. Hier würde ich doch folgendes Zeichen erwarten: Aa11 Im übrigen habe ich die Zeichnung mit einem Foto verglichen. Auch das Foto zeigt deutlich ein n.
Vermutlich ein Schreibfehler! In Urk. IV, 608 unter II/2 stillschweigend berichtigt.
mAa-xrw wird mit "gerechtfertigt / selig" übersetzt (Hannig, S. 316), während der "Gerechtfertigte / der Versorgte" ägyptisch mit nb jmAx oder jmAxw (Hannig, S. 70-71) bezeichnet wird.
Allerdings übersetzt Hannig auf derselben Seite und Spalte weiter unten mAa-xrw auch mit "der Gerechtfertigte, Selige, Triumphierende. Und in der folgenden Spalte übersetzt er die Schreibung
gelesen: mAa-xrw mit Rechtfertigung (vor Jenseitsgericht), Thriumph.
Warum soll ich nun das mAa-xrw hinter den Königen mit gerechtfertigt/selig übersetzen und nicht mit der Gerechtfertigte/Selige (wie es Collier/Manley S. 13 übrigens auch tun)?
erwischt! Da habe ich mal nicht "Copy and Paste" benutzt und schon für Konfusion gesorgt!
Der Reihe nach:
Du hattest ursprünglich geschrieben (diesmal "Copy and Paste"!):
Zitat:
werden beide mAa-xrw gelesen und als der Gerechtfertigte, der Versorgte oder der Ehrwürdige übersetzt.
Die erste Gleichsetzung - "der Gerechtfertigte" - ist völlig richtig; die folgende - "der Versorgte oder der Ehrwürdige" - wollte ich zurechtrücken:
Zitat:
während der "Gerechtfertigte / der Versorgte" ägyptisch mit nb jmAx oder jmAxw (Hannig, S. 70-71) bezeichnet wird.
Es sollte / soll also eigentlich heißen:
während der "der Versorgte / der Ehrwürdige" ägyptisch mit nb jmAx oder jmAxw (Hannig, S. 70-71) bezeichnet wird.
Ob mAa-xrw als Adjektiv "gerechtfertigt / selig" oder als Substantiv "der Gerechtfertigte / der Selige" übersetzt werden soll, ist Geschmackssache. Hannig, S. 316 empfiehlt im Eintrag mAa-xrw unter (2) die Verwendung als Adjektiv: "[nach Namen] selig (verstorben, auch als Wunsch für zukünftige Seligkeit), gerechtfertigt, makarios" [altgriechische, biblische Form für selig].
Wieso Geschmackssache? Wörtlich heißt mAa-xrw "wahr (an) Stimme" und ist ein sog. adjektivischer Nominalsatz (Adjektivalsatz). Dieser ist von der Form: Adjektiv + Substantiv (Gardiner, Egyptian Grammar, § 137).
Noch etwas Grammatik
Gardiner weist darauf hin, daß in diesem Fall nicht zu unterscheiden ist, ob es sich um ein Adjektiv + Substantiv "wahr an Stimme" oder um ein Adjektivverb + Substantiv handeln könnte: "die Stimme ist wahr". Wenn allerdings ein Pronomen verwendet wird, wird der Unterschied deutlich, denn es muß dann ein sog. abhängiges Pronomen folgen.
Beispiel:
Adjektivischer Nominalsatz
nfr tw Hna=j "du bist glücklich mit mir" (Sinuhe B 31) (Gardiner hat auch die Bedeutung "happy" für nfr) / "du bist gut dran mit mir" (nach Wolfgang Schenkel, Tübinger Einführung, 2005, S. 153) - tw ist das abhängige Personalpronomen 2. Person maskulin Singular
Verbalsatz sDm=f
nfr=k "du bist gut" - k ist das Suffixpronomen 2. Person maskulin Singular