ich brauche nochmals Hilfe. Ich habe hier eine Hieroglyphe mit Kreuz, die ich nicht identifizieren kann. Sie entstammt aus dem Totenbuch der Anhay, pBM10472, Zeile 2 rechts neben der Vignette. (Siehe Screen)
Gruß Thomas
gast Gast
Re: unbekannte Hieroglyphe Teil II
« Antwort #1, Datum: 22.01.2012 um 19:00:58 »
Heliopolis - jwn die Hieroglyphe O28 oder was meinst Du?
ja, diese Hieroglyphe meine ich. O28 also. Mir fällt das nach wie vor sehr schwer, die kursive Schreibweise in Reinschrift zu bringen, deshalb Danke einstweilen. Leider gibt es keine Möglichkeit die Hieros nachzuschlagen, so dass ich Zeile für Zeile mühevoll vorgehen muss.
Und wo wir gerade dabei sind: Heliopolis und welche Stadt noch? Gruß Thomas
Gast Gast
Re: unbekannte Hieroglyphe Teil II
« Antwort #3, Datum: 23.01.2012 um 16:19:43 »
Ich kann es ehrlich gesagt nicht richtig erkennen. Das Bild ist zu unscharf.
Wenn das vorne der Mondgott ist, dann könnte Du mal unter Hermopolis schauen.
nein, ein besseres Bild kann ich leider nicht liefern. Die Stelle ist im Original schon so beschädigt. Anhand des Kinnbartes würde ich hier C1 identifizieren … entscheidener ist das zweite Zeichen, das ich leider gar nicht zuordnen kann. Ein "q" ?
knifflig! Nach einigem Hin und Her schließe ich mich Maxim Panov an, trotz der Tatsache, daß ein Zeichen unerklärt bleibt und daß das Stadtzeichen zweimal auftritt.
Jwnw-Ra ist im TLA verzeichnet, wenn auch nicht im Wb. Dort wird auf Alan H. Gardiner, Ancient Egyptian Onomastica, vol. II, London, 1947, pp. 144*-145* verwiesen. Gardiner selbst bezieht sich noch auf zwei Stellen in Wilhelm Spiegelberg, Rechnungen aus der Zeit Setis I., Straßburg, 1896, Tafel 10 und Tafel 13a. Ich habe die Belege aus Gardiner, Spiegelberg, Tafel 10 und den Beleg aus Papyrus Harris 500, den Maxim angegeben hat, angehängt.
Eine Frage: Ich habe für diese Zeile, die das Ende repräsentiert, folgende Zeichen identifiziert.
Neben dem TAw steht noch ein "n" sowie die beiden Zeichen, die ich mit F51 lese. Daraus schloss ich TAw n rA HrSf = der Atem Herischefs; allerdings kann ich "den Baum" nicht richtig einordnen und habe ihn folglich als Determinativ betrachtet.
unter dem "Baum" ist noch das Stadtzeichen. Daher muß es sich um eine Örtlichkeit handeln. Die beiden Zeichen neben dem Segel kann ich noch nicht einordnen.
haha … unglaublich, aber das "Stadtzeichen" war für mich eine Art Beet um den Baum herum und ich fragte mich die ganze Zeit, was das wohl für eine Hieroglyphe ist. Haha … ich muss echt lachen …
Soll ich dir was sagen: Ich ziehe anscheinend solch' schwierige Übersetzungen förmlich an. Nach dem ich den Hymnus bei Ani übersetzt hatte, wollte ich eine parallele Stelle und nicht den Hunefer lesen – und schon stellt man fest, dass auf den ersten Blick alles "machbar" scheint, was der zweite Blick nicht bestätigt.
Egal … ich werde jedenfalls versuchen diese Tafel der Anhay zu übersetzen.
Bezüglich "Heliopolis des RE" habe ich hier: KLICK noch einen Beleg gefunden. Dank Gitta konnte ich einen Einblick nehmen in das "Dictionnaire des noms géographique", Henri Gauthier, 1924". Heliopolis wird dort auch mit dem Determinativ A40 geschrieben, so dass hier die Kombination C1 eine logische Brücke ergibt.
mit dem weiteren Beleg - wahrscheinlich gibt es noch mehr - kann man den ersten Ortsnamen wohl als bestätigt ansehen. Ob der zweite wirklich *A-wr ist, ist für mich nicht wirklich sicher. Zur Not nimmt man eben einen Ortsnamen X an und geht dann im Text weiter.
Zitat:
schon stellt man fest, dass auf den ersten Blick alles "machbar" scheint, was der zweite Blick nicht bestätigt.
Eine leidvolle Erfahrung, die ich nur unterschreiben kann! So verfällt man nicht in Routine.