bin neu in diesem Forum. Habe aber trotzdem eine wichtige Frage an euch. Ist es möglich, dass mir jemand mitteilt wie man den Namen "Gabriele" in Hieroglyphen schreibt. Ist das mit diesem Namen überhaupt möglich?
Es geht natürlich nur mit dem Touristen-Alphabet, weil der Name den Ägyptern mit Sicherheit nicht bekannt war. Entgegen dem Glyphensetz-Automaten habe ich hier die "e" weggelassen, den Lautwert gibt es nicht in Hieroglyphen.
jd_degreef Gast
Re: Namensschreibung
« Antwort #3, Datum: 01.08.2004 um 16:26:24 »
...oder man kann den Name übersetzen : Hebräisch geber-el ("Mann Gottes") oder gabar-el ("der Starke Gottes"), Ägyptisch z-nTr / wsr-nTr, Fem. z.t-nTr / wsr.t-nTr. Kann leider kein Bild einfügen...
Angelehnt an die Übersetzung von JD erfolgte diese Hieroglyphensetzung, wobei die rote Variante jeweis die feminine Form ist. Die Hieroglyphe für nTr (Gott) befindet sich entsprechend der sogenannten "hierarchischen Umstellung" jeweils am Anfang. Richtig
Horusauge Gast
Re: Namensschreibung
« Antwort #6, Datum: 19.06.2005 um 12:34:23 »
Eine Frage an Euch
Wie erkenne ich einen Namen in eine Text von den Rest des Textes
Gibt es da Regeln oder Signale?? Über eine Antwort werde ich mich sehr freuen Gruss Horusauge
ich hab da auch mal ne Frage. Bei dem Namen "Matthias" schreibe ich da das Zeichen für "Maat" und das i-a-s oder macht man da die Buchstaben einzeln? Und noch was: ist dieser komische Vogel nicht das Zeichen für das englische "A"? Das deutsche "A" ist doch ein Arm oder so?
Matthias ist kein ägyptischer Name. Wegen der Vokallosigkeit war es für die Ägypter schwierig, ausländische Namen zu schreiben. Seit der gr.-röm. Zeit wurde das griech. Alphabet nachgeahmt, welches ja Vokale kennt. Für Konsonanten wurden Einkonsonantenzeichen gewählt, für Vokale andere Zeichen "zweckentfremdet": Der ägyptische Geier, der aussieht wie ein Adler, steht für den Stimmeinsatz für einen Vokal. Das Wachtelküken ist W oder U. Der Arm steht für einen Laut, der Ajin genannt wird, ein kehliger Stimmeinsatz. Das Schilfblatt steht ebenfalls für einen Stimmeinsatz. Alexander hat man z.B. so geschrieben:
also: A - L (ru) - K - S - A - N - D - R - S Beachte: den Buchstaben L kannte man auch nicht, das Löwenzeichen heißt eigentlich "ru". Das Schilfblatt ist nicht I sondern hier auch A.
Das Zeichen für Maat kannst Du bei Matthias bestimmt nicht verwenden. So ist´s vielleicht richtig:
Die einleitende Gruppe /ma/ ist eigentlich unbetont und dafür verwendet das Ägyptische eher die Gruppe
oder
In ausländischen Schreibungen wird sonst nie
geschrieben. Konsonant-Dopplung wird in der Schreibung nicht-ägyptischer Begriffe/Namen unterdrückt. Auch hat das Ägyptische keine Möglichkeit Konsonantgruppen und Aspiranten (also <th>) zu kennzeichnen. Insofern ist dein Vorschlag zwar streng an der deutschen Schreibung (nicht an der Aussprache) orientiert, aber eigentlich nicht typisch ägyptisch. Wenn die Ägypter ausländische Wörter in ihre Schrift übernommen haben, geschah dies v.a. auf Basis des Hörens. Sie schrieben also entsprechend dem, was sie vorgesagt bekamen und das muss nicht unbedingt das sein, was die originäre (etwa hethitischen, assyrischen, nubischen...) Orthographie vorgab. Die Schreibung für den Gleitvokal <ia> stellt ebenfalls ein Problem dar. Für diese Gruppe würde ich entsprechend ägyptischer Beispiele die unten angegebene Schreibung vorziehen. Nach den Schreibkonventionen für nicht-ägyptische Namen der gr.-röm. Epoche, die lateinischen/griechischen -os/-us Endungen als
zu umschreiben, würde ich diese Form auch hier wählen (die -z/-s-Endung ist in nicht-ägyptischen Begriffen aus dem vorderasiatischen Raum entsprechend der Endungsformen dieser hamitischen/semitischen Sprachen extrem selten; insofern greife ich hier auf die gr.-röm. Vorgaben zurück) Ich würde also schreiben:
Das Buch von E. Schott kenne ich leider nicht. Sagt sie wirklich, dass die Ägypter so geschrieben hätten, oder entwickelt sie nur eine pseudo-ägyptische Schrift um Namensumschreibungen zu kreieren?
"Rechtschreibreform" schreckt vielleicht ab, kommt aber den historischen Entwicklungen schon recht nahe. Wie J. Kahl in seiner Untersuchung zum Schriftsystem der Frühzeit herausarbeiten konnte, ist es in der Frühdynastischen Zeit mehrmals zu plötzlichen Änderungen in der Kanzleischrift gekommen. Vermutlich haben die Schreiber damals genauso geschimpft wie die Schüler heute Auch in der sogenannten Gruppen- oder "syllabischen" Schreibung, die zur Umschreibung nicht-ägyptischer Begriffe/Namen diente, ist es zu Änderungen gekommen. So unterscheidet man etwa eine Phase des Mittleren Reiches und die des Neuen Reiches. Typisches Beispiel ist etwa, dass das A in der Schrift des Mittleren Reiches kein /a/ markierte, sondern ein /l/ oder /r/. Im Neuen Reich ist dagegen der Wandel zum Stimmabsatz bzw. /a/ vollzogen. Auch markiert
zB. im Mittleren Reich konsequent den Stimmabsatz.
ist im Mittleren Reich also nicht Jbj o.ä., sondern '(A)bj "Vater" gelesen worden (vgl. Ächtungstexte, E2) und
nicht akAm , sondern akrm (Ächtungstexte, E3). Insofern wäre es interessant, ob Schott hier eine "bunte Mischung" aus allem vorstellt oder diese ägyptische Schreibentwicklung aufgreift.
Unsere Namen in Hieroglyphen Eine kleine Hieroglyphenkunde für Anfänger von Erika Schott, erschienen 1990 Erika Schott, Charlottenburger Str. 19, Göttingen ursprüngliche Preis 12,00 DM
Auf 44 Seiten werden in diesem kleinen Buch sehr viele moderne Vornamen übersetzt. Es wird auch erklärt, warum bestimmte Hieroglyphen nicht verwendet werden und welche stattdessen besser geeignet sind. Diese Buch eignet sich für Kinder besonders gut, weil viele Vornamen erklärt werden.
Kannst Du dir hiermit eine Vorstellung von dem Inhalt machen