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   Skarabäus von Thutmosis III (6)
  Autor/in  Thema: Skarabäus von Thutmosis III
Quinctilius  
Gast

  
Skarabäus von Thutmosis III 
« Datum: 22.05.2006 um 18:25:26 »     

Hallo Leute,
hier ein kleiner Beitrag für die Spezis unter Euch, ein Skarabäus mit Kartusche von Thutmosis III. Da Größe, Material (grüner Steatit) und Stil stimmen, wage ich mal ganz vorsichtig, ihn für echt zu halten.   Außerdem wurden auf der Unterseite 2 kleine Randausbrüche restauriert.

Ich les das so:

Mn-hpr-r ntr nfr  nb t3 f 'nh d.t

"Men-Cheper-Re vollkommener Gott, Herr seines Landes, er lebe ewig"

lieg ich da (halbwegs) richtig ?

Gruß
Quinctilius
« Letzte Änderung: 23.05.2006 um 17:19:19 von Quinctilius »


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Neb-Maat-Ra  
Gast

  
Re: Skarabäus von Thutmosis III 
« Antwort #1, Datum: 22.05.2006 um 22:26:28 »     

Hallo Quinctilius,

der von Dir vorgelegte Skarabäus ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit, soweit man dies an den Bildern beurteilen kann, falsch. Der Stil und die Formgebung des Objektes sowie die eingravierten Hieroglyphen sprechen für eine moderne Arbeit. Ich würde sogar behaupten es handelt sich um eine typische Fälschung!

Gruß, Ipetsut
> Antwort auf Beitrag vom: 22.05.2006 um 18:25:26  Gehe zu Beitrag
naunakhte  weiblich
Moderatorin



Re: Skarabäus von Thutmosis III 
« Antwort #2, Datum: 22.05.2006 um 22:30:44 »   

Hallo Ipetsut,

könntest du noch etwas genauer auf "Stil und Formgebung, usw." zur Unterscheidung von Echt und Falsch eingehen?
Würde sicherlich nicht nur mich interessieren.

Gruß
nauna
> Antwort auf Beitrag vom: 22.05.2006 um 22:26:28  Gehe zu Beitrag
Quinctilius  
Gast - Themenstarter

  
Re: Skarabäus von Thutmosis III 
« Antwort #3, Datum: 22.05.2006 um 22:44:16 »     

nun ja, sehr viele Exemplare sind z.B. bei Othmar Keel "Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina/Israel" abgebildet, gutes Nachschlagewerk mit ausführlicher Beschreibung, Übersetzungen und Fotos.
Problem: Zahlreiche Variationen über die Jahrtausende. Selbst Experten irren sich da bei Fälschungen. Einziger Schutz: nicht viel Geld ausgeben.  
> Antwort auf Beitrag vom: 22.05.2006 um 22:30:44  Gehe zu Beitrag
Neb-Maat-Ra  
Gast

  
Re: Skarabäus von Thutmosis III 
« Antwort #4, Datum: 24.05.2006 um 18:40:15 »     

Hallo Zusammen,

warum ist der Käfer falsch? Der die Form und Ausführung des Rückenpanzer über dem Kopf pass überhaupt nicht. Die Kerben am hinteren Ende der Flügelpanzer sind ebenfalls sehr auffällig. Auch die Beine sind nicht stimmig. Der Gesamteindruck der oberen Partie passt einfach nicht. Ich habe mich intensiv mit den Thema beschäftigt und schon viele echte aber auch falsche Skarabäen in der Hand gehabt. Klar, 100prozentig kann man sich nie sicher sein! Aber bei diesem Stück würde ich von 99 Prozent ausgehen, dass es falsch ist. Die Unterseite lässt keinen weiteren Zweifel zu! Zwar wurden sehr oft die Zeichen oder Darstellungen auf der Unterseite „flüchtig“ ausgeführt. Doch der „Künstler“ bei diesem Skarabäus hat sich mit Hieroglyphen nie beschäftigt. Ein Ägypter würde die Zeichen niemals so wiedergeben bzw. anordnen. Sorry, für mich ist dieser Mistkäfer kein antikes Stück.

Gruß, Ipetsut
« Letzte Änderung: 24.05.2006 um 18:41:48 von Neb-Maat-Ra »
> Antwort auf Beitrag vom: 22.05.2006 um 22:44:16  Gehe zu Beitrag
Quinctilius  
Gast - Themenstarter

  
Re: Skarabäus von Thutmosis III 
« Antwort #5, Datum: 24.05.2006 um 20:41:46 »     

Hallo Ipetsut,

ich bin auch nicht 100%ig von der Echtheit überzeugt, noch nicht mal 40%ig. Man kann nie (!) überzeugt sein, da wohl schon Napoleons Soldaten von findigen Ägyptern mit "echten" Skarabäen versorgt wurden.Ich warne aber davor, mit exakten % Angaben zu hantieren. Ich beschäftige mich auch lange mit dem Thema und habe auch schon genug Exemplare in der Hand gehabt. Stilistische Beurteilungen (wie Deine) sind gefährlich. Kerben, Formgebug der Beine, Flüchtigkeit der Hieroglyphen etc. unterliegen Schwankungen. Ich habe schon (echte) Skarabäen gesehen, deren Beschriftung aus wenigen flüchtigen Strichen bestand. Allein im Neuen Reich reden wir über einen Zeitraum von ca. 500 Jahren, die Variationsbreite -bei einem im Kern festen Schema- ist da beträchtlich. Ich rate bei der Beurteilung bei der Echtheit von Skarabäen eher, andere Kriterien zugrunde zu legen:

1. hat das Stück Abnutzungserscheinungen, z.B. abgeriebene Glasur ?

2. Sind Ausbrüche oder Spuren von Restaurierungen vorhanden ?

3. Ist die Schrift (sinnvoll) lesbar ? Hieroglyphen lesen können ist Pflicht ! Fälscher verstehen meist nicht, was sie schreiben.

4. Sind evtl. noch Metallspuren (z.B. Kupfer) einer ehemaligen Fassung erkennbar ?

Ich finde den Gedankenaustausch spannend, welche Literatur verwendest Du bei der Beurteilung ?

Gruß
Quinctilius
« Letzte Änderung: 24.05.2006 um 20:51:02 von Quinctilius »
> Antwort auf Beitrag vom: 24.05.2006 um 18:40:15  Gehe zu Beitrag
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