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   Schrift & Sprache (559)
   sDmwf (21)
  Autor/in  Thema: sDmwf
Wolfgang Schenkel  
Gast

  
Re: sDmwf 
« Antwort #15, Datum: 27.07.2006 um 19:15:04 »     

Von welchem Wort sprechen wir eigentlich? Doch von zwnw "leiden", Hannig 1, S. 677, Zeile 10, bzw. Hannig 4, S. 1089, mittlere Spalte. Für den Ansatz von Wurzeln, die man im Wörterbuch bei Verben als Lemmata benutzt, sind nicht die hieroglyphischen Schreibungen maßgebend, maßgebend ist vielmehr die Transkription. Die hieroglyphischen Schreibungen sind nämlich stets Schreibungen bestimmter Flexionsformen, nicht Schreibungen der Wurzel, eines theoretischen Konstrukts, das von den Ägyptern nie geschrieben wurde. Ob der 4. Konsonant w zur Wurzel gehört oder zu irgendwelchen Flexionsendungen, lässt sich nicht ohne Weiteres sagen, solange man den Textzusammenhang nicht kennt. Da die Schreibungen mit w offenbar die Standardschreibungen sind, kann man allerdings mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit schließen, dass das w mit der Wurzel zusammenhängt. Streng genommen, setzt Hannig die Wurzel als 3-rad. an.

Erneut gute Wünsche,
Wolfgang Schenkel
> Antwort auf Beitrag vom: 27.07.2006 um 14:32:13  Gehe zu Beitrag
Kemeti  maennlich
Member



Re: sDmwf 
« Antwort #16, Datum: 29.07.2006 um 10:05:44 »   

Meine zweite Antwort beruhte auf einem Irrtum, da ich versehentlich bei zwnz "Arzt" nachgesehen hatte. Wo ich hier schon mit Ihnen spreche, wollte ich noch fragen, ob sich in der Tübinger Einführung (2005) A. 153 1. Zeile nicht ein kleiner Fehler verbirgt: Sie schreiben im Kapitel zum Adjektivalsatz:
Zitat:
c) An das Partizip kann eine Endung =wi ... angehängt werden

Edel § 944 (ich vermute, auch bei Gardiner, aber der steht mir gerade nicht zur Verfügung) schreibt hingegen

Zitat:
bb) Personalpronomen nachgestellt
§ 944 - ...Oft tritt die Partikel
wj ... dazwischen

Liegt nun in Ihrer Tübinger Einführung ein Druckfehler vor oder habe ich nun Edels Angabe falsch verstanden?

Viele Grüße
> Antwort auf Beitrag vom: 27.07.2006 um 19:15:04  Gehe zu Beitrag
Kemeti  maennlich
Member



Re: sDmwf 
« Antwort #17, Datum: 29.07.2006 um 10:07:39 »   

Ich sehe gerade, dass ich mich gerade etwas missverständlich ausgedrückt habe : Was mich wundert, ist, dass nach Edel das wj auch an Adjektive treten kann (und nicht, dass dieses wj von Ihnen als Endung und von Edel als Partikel angesehen wird)

Grüße
« Letzte Änderung: 29.07.2006 um 10:13:24 von Kemeti »
> Antwort auf Beitrag vom: 29.07.2006 um 10:05:44  Gehe zu Beitrag
Wolfgang Schenkel  
Gast

  
Re: sDmwf 
« Antwort #18, Datum: 29.07.2006 um 22:23:30 »     

Trotz der Korrektur noch ein Wort zur vorletzten Nachricht:
Die Grammatiker beschreiben das fragliche wi teils als Partikel, teils als Endung. Gardiner, den Sie nennen, spricht von einer Endung. Bei Malaise/Winand, Grammaire raisonnée, findet man sogar zwischen den Deckeln eines und desselben Buches – möglicherweise auf die zwei Verfasser zu verteilen – beide Erklärungen. Ich neige zur Endung, wollte mich aber nicht definitiv festlegen und habe deshalb die Notation als ein „Suffix“ gewählt (=wi). S. Tübinger Einführung, S. 110 unten. Auf der einen Seite vertage ich damit eine definitive Entscheidung, auf der anderen Seite hat die Darstellung als „Suffix“ den praktischen Vorteil, dass das Element in der Transkription leicht zu erkennen ist. Ich messe dieser Lösung keine große Bedeutung zu.

Zur Frage, ob das wi auch nach Adjektiven stehen kann:
Zwischen Partizipien und Adjektiven besteht wohl kein Unterschied aus dem einfachen Grund, dass die "Adjektive" im Normalfall Partizipien sind. Es gibt, soweit ich sehe, nur wenige echte Adjektive, d.h. Adjektive, die nicht von Verben abgeleitet werden können. Ob an diese überhaupt das fragliche wi angehängt werden kann, erscheint mir auf Anhieb unwahrscheinlich, müsste man aber zuerst noch einmal beobachten.  

Mit Grüßen von Wolfgang Schenkel
> Antwort auf Beitrag vom: 29.07.2006 um 10:07:39  Gehe zu Beitrag
Kemeti  maennlich
Member



Re: sDmwf 
« Antwort #19, Datum: 30.07.2006 um 20:56:28 »   

Zur Frage nach Partikel oder Endung: Das zeigt wieder einmal deutlich, wie ungenügend hieroglyphische Schreibungen doch sind.

Zur Frage Adjektiv/Partizipien: Das hieße doch, dass dieses wi hinter Nisben von Substantiven und Präpositionen nicht stehen kann? Allerdings liefert Edel § 949 das Beispiel
(PN I S. 273, 12), das er xntj wj kAj "wie ist mein Ka vorne!" lesen möchte. Es würde mich allerdings nicht wundern, wenn Edel hier irrte, da das Beispiel vereinzelt scheint. Sollte Edels Deutung richtig sein, würde diese Schreibung die Auffassung als Endung bzw. Suffix unterstützen, da durch das G4 Adjektiv und wj zusammengezogen werden, was ich bei zwei getrennten Wörtern nicht erwarten würde.

Schöne Grüße
« Letzte Änderung: 30.07.2006 um 21:01:46 von Kemeti »
> Antwort auf Beitrag vom: 29.07.2006 um 22:23:30  Gehe zu Beitrag
Wolfgang Schenkel  
Gast

  
Re: sDmwf 
« Antwort #20, Datum: 30.07.2006 um 22:22:25 »     

Edels Interpretation des Namens ist, wie er auch mit seinem vorsichtigen "Hierher gehört wohl" zu erkennen gibt, nicht mehr als ein Versuch. Die Schreibung des wi ist ungewöhnlich. Ich würde schon deshalb Edels Interpretation in Zweifel ziehen.

In meinem vorausgehenden Statement hatte ich nur die vermeintlichen primären, d.h. unabgeleiteten Adjektive im Auge, bei denen es sich normalerweise um Partizipien handelt. Wenn ich von Ausnahmen, d.h. von primären Adjektiven sprach, so dachte ich etwa an sms.w "ältester". Ich wüßte nicht, dass auf solche Adjektive wi folgen kann, will dies aber nicht definitiv ausschließen. Bei dem beispielsweise genannten sms.w würde ich die Verbindung für denkbar unwahrscheinlich halten.

Sehr richtig ist der Hinweis darauf, dass es noch eine zweite Gruppe von abgeleiteten Adjektiven gibt, nämlich die Nisben. Dass auf Nisben wi folgen könnte, ist mir nicht geläufig. Auf jeden Fall müßte man dafür bessere Beispiele haben als das Edelsche.

Mit Grüßen von Wolfgang Schenkel
> Antwort auf Beitrag vom: 30.07.2006 um 20:56:28  Gehe zu Beitrag
Thema wurde als gelöst markiert. Vielen Dank für eure Beiträge :-).
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