So, all ihr Ägypten-Beigesterten, die gerne lernen möchten, Hieroglyphen zu lesen, hier ist die erste Lektion!
Wie besprochen habt ihr jetzt 14 Tage Tage Zeit, diese Lektion zu bearbeiten. Lernt fleißig Zeichen und Vokabeln, sonst geratet ihr ganz schnell ins Hintertreffen. Bei Fragen, fragen, entweder gleich hier oder per KM.
Tja, ein Problem... Es gab nicht alle unsere Laute in der altägyptischen Schrift, darunter fallen beispielsweise das L, das X, das C usw. Verschiedene Sprachen und Schriften sind leider nicht immer eins zu eins anzupassen, dementsprechend kann man leider auch unserer Namen nicht eins zu eins übersetzen. Lautlich verwandt sind allerdings das L und das R, wenn Du Deinen Namen also in Einkonsonantenzeichen schreiben magst, nimm einfach das R. Alternativ wird gerne auch das "rw", der kleine liegende Löwe als L verwendet.
Was das Posten der Lösungen anbelangt, so würde ich sagen, gebt den anderen noch ein bissel Zeit, ok?
Noch eine Anmerkung: Der lieben Monja ist aufgefallen, daß die einzelnen Hieroglyphen manchmal anders aussehen, so bspw. das P - in den Compi-Hieros ist es unterteilt, in meinen handschriftlichen nicht, da ist es nur ein einfaches kleines Quadrat. Die Hieroglyphen werden je nach Aufwand und Ästhetik unterschiedlich gestaltet, bei besonders aufwändigen Hieros haben die Vögel auch schon mal unterschiedlich farbige Innenzeichnungen, Federn werden angedeutet etc. Es ist nun alles eine Frage des Geschmackes, wie aufwändig man die Hieros selbst schreibt... Mein Schreibprogramm macht nunmal den Strich ins P, in der Handschrift mache ich ihn nicht, Hannig macht ihn in seinem WB auch nicht....so ist es...
Es ist aber schon einmal eine gute Möglichkeit euch dran zu gewöhnen, daß Hieros durchaus ziemlich unterschiedlich aussehen können und man manchesmal Schwieriegkeiten hat, sie zu erkennen
die Beantwortung dieser Frage, was denn dieser kleine Strich da macht, würde ich gerne auf die nächste evt. auch die übernächste Übung verschieben (habs grad nicht genau im Kopf und meine Unterlagen auch nicht hier daheim, denn in Bayern ist ja heute Feiertag ), denn dazu brauchen wir erst noch einige Begriffe zum Verständnis, die erst demnächst eingeführt werden. Also behaltet dieses kleine Strichlein - das im übrigen keine Lesung hat - gut im Gedächtnis, ja?
Wenn Du beispielsweise einen europäischen Namen schreiben willst, dann ist es ziemlch egal, welches Zeichen Du nimmst.
Allerdings muß man bedenken, daß diese beiden Zeichen Alef und Ajin nicht unserem laut "A" in dem Sinne entsprechen. Es sind mehr Kehllaute, die man der Einfachheit halber eben mit einem "A" wiedergibt.
Die f/m Sg/Pl Endungen werde im nächsten Teil besprochen ? Könnte sonst zb bei kj/k.t zu Verwirrung führen.
Ansonsten kann ich zum Schreiben lernen noch die HieroglyphenSchreibfibel von Johanna Dittmar empfehlen, 8 Seiten in denen man "Schritt für Schritt" die gängigsten Hieros erlernen kann.
Sowas in der Art könnte man vielleicht noch einbauen ?
auf der angegebenen Seite findet man eine Anleitung zum Schreiben einiger Hieroglyphen; für manche vielleicht hilfreich. A Guide to Writing Egyptian Hieroglyphs
liegt hier an der Uni als Kopiervorlage aus, wenn ich aus dem Urlaub zurük bin, kann ich die Seiten auch mal einscannen. Nähere Literaturangaben fehlen mir auch.
Ich weiß jetzt aber nicht genau, wie ich das mit der Umschrift hinkriegen soll.
Im Antwort-Fenster musst du auf diesen Button klicken bevor du die Umschrift schreibst. Hier mal ein kleiner Spickzettel für die Tastenbelegung der Sonderzeichen A, a, H x X usw:
Zur Schreibung deines Namens: Ich schlage vor, für das "E" ein -I einzufügen. Das ist nämlich auch in der Kartusche der Kleopatra zu finden:
Die Methode, Lösungen nach einer festgelegten Frist zu veröffentlichen ist vom Prinzip her auch ok. Allerdings sehen Späteinsteiger dann natürlich die Lösungen sofort.
Für alle, denen das raussuchen der Gardinernummern so ganz am Anfang ihrer Studien zu mühselig ist, habe ich Arbabats Alphabet mal um diese Nummer ergänzt.
Ich hätte zur "Aussprache" eine kleine Bemängelung: Das z soll scharf, das s aber weich gesprochen werden. Ich kenne das aber (z.B. Schenkel, Tübinger Einführung S. 35 genau umgekehrt. Ist das also nur ein Versehen oder ist Deine Methode didaktisch irgendwie sinnvoller?
Grüße
Snofru Gast
Re: Hieroglyphenkurs - Lektion 1
« Antwort #25, Datum: 25.08.2006 um 18:29:35 »
Hallo, ihr alle!
@Kemeti
Ja, ich meine auch, daß z stimmhaft, also weich wie in Sonne und s stimmlos, also scharf wie in das, gesprochen wird. Allerdings fallen beide Laute wohl schon im Mittleren Reich zusammen, so daß z und s in der Hieroglyphenschrift praktisch austauschbar sind (siehe die Grammatiken von Graefe, Ockinga und Allen).
Hallo Snofru, die moderne aussprache der s-Laute stimmt ja wahrscheinlich gar nicht mit der antiken Aussprache überein: Die afroastischen Verwandten zeigen, dass s im Alten Reich wohl noch wie sch gesprochen wurde (Kammerzell, Zur Umschreibung und Lautung (in Hannig, HWB) S. XLVI); Schenkel (Tübinger Einführung, S. 35) möchte dem z den Lautwert ts zuordnen, der dann zusammen mit s zu einem normalen s wurde.
Hmm... das ist aber sehr zeitfressend und anstrengend! Ich hoffe das mit dem versteckten Text klappt. Für einen Computeranfänger scheint es mir zu schwierig ? - Bin gottseidank keiner.
Nauna - eine gute Idee!
Zitat:
Für alle, denen das raussuchen der Gardinernummern so ganz am Anfang ihrer Studien zu mühselig ist, habe ich Arbabats Alphabet mal um diese Nummer ergänzt.
Liebe Grüße Nefer
Snofru Gast
Re: Hieroglyphenkurs - Lektion 1
« Antwort #28, Datum: 25.08.2006 um 18:51:29 »
Hallo Kemeti,
ja, da hast du Recht. Mir ging es hier aber lediglich um die konventionalisierte Aussprache; z soll eben weich und s scharf gesprochen werden. Daß die antike Aussprache wahrscheinlich doch "etwas anders" war, ist klar, es geht aber nur darum, unsere moderne Umschrift irgendwie sprechbar zu machen.
Nochmal zur Aussprache z/s. Wat ein Glück, das wir hier eine tote Sprache lernen und das ganze nicht wirklich aussprechen müssen, hihi.
Wie bereits angesprochen, scheinen die beidne Laute relativ ähnlich zu sein, oftmals wird auch in der Umschrift nicht unterschieden und beide einfach mit einem s umschrieben. Eigentlich kann man es also machen wie man will. Ähnlich verhält es sich mit der Aussprache. Ich für meinen Teil habe es so gelernt, wie ich es hier weitergebe, aber der Weisheit letzter Schluß ist es natürlich nicht, wie so vieles bei dieser Sprache. Man muß ja bedenken, daß wir es hier ja nur mit einer rekonstruierten Grammatik einer Sprache zu tun haben, die für mehr als 1000 Jahre quasi vergessen war. Da kann man eben nicht sagen genauso war es und nicht anders. Es gibt durchaus manchmal unterschiedliche Meinungen.
@ Seschen Das mit dem Umschrift-Button habe ich ja auch gemacht, aber trotzdem sah es wie ganz normale Buchstaben aus. Muss ich irgendwie einen bestimmten Font oder so runterladen, damit es hier im Forum passt?
Hatte das Problem auch, nachdem ich einen neuen Computer habe.... Versuchs mal mit dem Transliterations-Font, zu finden bspw. bei der Göttinger Ägyptologie
m, n, r, h mit punkt na, Jm, h mit bogen ft, pn, tn, kJJ, kt, Jw, d mit strich d, snb, pt h mit punkt, zkr, Jnpw, h mit strich t, twt, bw, h mit bogen t, rn
Götter: Ptah Sokar das hab ich nur durch spiken im internet rausbekommen: Anubis
Ich habe bisher noch nicht sehr viel Vorerfahrung in diesem Bereich(abgesehen von den "Stargate" Serien ).
Ich hätte eine wohl etwas dämlich anmutende Frage:
Im einleitenden Text wird ja erklärt, man müsse, um die Sprache aussprechbar zu machen, einige "e" laute hinzufügen. Die Frage ist also wohin mit ihnen? Ich weiß nicht ob das später erklärt wird, da es die erste lektion ist die ich hier lesen... aber wie sind dann die unten angegebenen Worte auszusprechen?
Bsp. snb für gesund ->seneb? oder bw für ort -> bew?
zkr und pth hallte ich für nachvollziehbar, kennt man die nahmen, aber wie verhällt es sich mit anubis? die ähnlichkeiten dort halten sich doch in grenzen
mit freundlichem Gruß und einem thx schon von vorneherein...
-> und wie verhällt es sich dann mit den Mehrkonsonantzeichen? bsp. pr
@ Justus Also, nicht, dass ich mich jetzt Experte nennen dürfte, aber soviel kann ich dir zumindest schreiben:
Was das bw betrifft, so wird das w ja meist als u gesprochen, also heißt es ja bu = Ort, Stelle, Platz. Und das Einfügen der e - ich denke, vielfach wird es ja in einigen Fachbüchern schon vorgemacht, und ich für meien teil würde das einfach, wenn ich es nirgends finde, nach Intuition machen.
Was Anubis anbelangt - man möge mich korrigieren - so wurde ja (fast) alle ägyptischen (Götter)Namen gräzisiert, und ich denke, dass das bei Anubis ebenso der Fall war.
Jaaa, ich weiß ihr habt es befürchtet, mir sind noch ein paar Fragen eingefallen...^^
1. Sind das alle Laute die es gibt? Oder können durch die Doppelkonsonanten oder irgendwelche andere Zeichen noch Buchstaben wie zum Beispiel C,O oder L ausgedrückt werden?
2. Ky; oder Kt für anderer, ist dargestellt mit einem doppelten Schilfblatt, gibt es da eine spezielle Regelung, was passiert, sollte ein Zeichen doppelt auftreten?
3. Hat es einen speziellen Sinn, dass manche Symbole nebeneinander und andere untereinander angeordnet sind? -> pn untereinander; ky nebeneinander
4. Was bedeutet any... Adler Wasserlinie (Doppelschilfblatt nebeneinander)
<- die gucken alle in die andere Richtung, keine ahnung ob das was zu sagen hat...
ich sage es nur ungern, aber Du solltest die Lektion 1 vielleicht aufmerksamer lesen, viele Deiner Fragen sind dort nämlich bereits beantwortet...
Zu 1: "Insgesamt gibt es in der hieroglyphischen Schrift viel mehr Zeichen als in unserer Schrift, etwa 750 bis 1000."
Zu 2: Das doppelte Schilfblatt wird entweder jj oder y umschrieben.
Zu 3: "Die Ausrichtung der Zeichen ist variabel, sie könn von rechts nach links, von links nach rechts oder von oben nach unten orientiert sein. Um die Lesrichtung festzustellen, schaut man sich die Orientierung der Zeichen an und liest den Zeichen „ins Gesicht“."
Zu 4: Keine Ahnung, mein Wörterbuch liegt im Büro
Du hast noch 9 weitere Lektionen vor Dir, natürlich können nicht alle Deine Fragen gleich hier und jetzt beantwortet werden....
senet Gast
Re: Hieroglyphenkurs - Lektion 1
« Antwort #52, Datum: 08.01.2008 um 19:08:13 »
Ich habe auch ne Frage,
also ich habe erst angefangen mit der ersten Lektion und hoffe das es in Ordnung ist, wenn ich jetzt noch Frage.
Bei
und
is der Laut A.
Aber welcher wird den primär verwendet? Also generell bei Namen, geht es da um das "erscheinungsbild" des Wortes an sich oder gibt es da klar definierte Regeln?
Wenn ich jetzt eine Frage stelle, die eventuell schon gestellt worden ist, möchte ich Entschuldigen.
Mateusz90 Gast
Re: Hieroglyphenkurs - Lektion 1
« Antwort #53, Datum: 11.02.2008 um 21:35:03 »
hey kann mir einer sagen ob ich meinen namen (Mateusz) so schreiben kann? das sz am ende meines namens wird wie sch ausgesprochen (polnische aussprache)
Ka-hemhemet Gast
Re: Hieroglyphenkurs - Lektion 1
« Antwort #54, Datum: 12.02.2008 um 10:44:03 »
Hallo!
Ich möchte auch gerne diese Lektionen üben und auch lösen, allerdings kann ich keine einzige dieser Dateien öffnen. Kann mir da Jemand helfen und sagen ob es diese Lektionen auch in einem anderen Format gibt?
Hallo Melanie, das ist keine "Übersetzung" sondern die Schreibung mit Hieroglyphen-Einkonsonantenzeichen.
Du hast schon ein paar Zeichen richtig verwendet: Eule, Löwe, Wasserlinie und Schilfblatt stimmen.
Für das E wird (i.d.R.) kein Zeichen geschrieben (oder alternativ das Schilfblatt). Für den Laut A kann der Schmutzgeier (G1) oder der Vorderarm (D36) verwendet werden. Für das I am Wortende ist auch das Zeichen zwei Diagonalstriche (Z4) geeignet.
Die Ästethik berücksichtigend, würde ich "Melanie" so schreiben:
Zitat:
...vielleicht nicht gerade meinen Namen, aber vielleicht drei, vier andere als Beispiele, damit ich sehen kann, wie genau ich das umsetzen muss.
Dazu ein Buchtipp: Schott, Erika: Unsere Namen in Hieroglyphen. Eine kleine Hieroglyphenkunde für Anfänger, Privatauflage, 1990
Gruß Seschen
Ergänzung: Die Übersetzung Auf diversen Internetseiten wird die Bedeutung des Namens "Melanie" mit "die Dunkle, die Schwarze" (altgriech. Ursprung) angegeben. Auch die Namen im Alten Ägypten hatten meist eine konkrete Bedeutung / Aussage. Ausgehend von km - schwarz (sein), dunkel (sein) ist der Name "die Schwarze / die Dunkle" tatsächlich belegt und von Ranke* erwähnt: km.t (Aussprache: 'Kemet').
* Quelle: Ranke H. Die ägyptischen Personennamen, Bd. II
Evamaria Gast
Re: Hieroglyphenkurs - Lektion 1
« Antwort #62, Datum: 09.04.2009 um 12:28:05 »
Hallo,
ich bin hier neu und habe den Hieroglyphenkurs begonnen. Allerdings habe ich eine Frage bzgl. Lektion 1. Ich weiß nicht, wie ich meinen Namen schreiben soll: Evamaria. F-A-M-A-R-A ? In der Katusche steht doch auch K-L-E-O-P-A-T-R-A ? Ich dachte, es gibt kein "e" als Einkonsonantenzeichen ? Oder ist es hier in Verbindung mit einem anderen Buchstaben ? Und andere Namen sind doch auch voll schwer zu erkennen. Elisabeth? Ingrid? Oder lässt sich das eben nicht mit Einkonsonantenzeichen darstellen und ich bin zu voreilig ?
das Schreiben "fremder" Namen mit Hieroglyphen ist immer nur eine Notlösung bzw. eine Annäherung an die vermutete, heute nicht ganz nachvollziebare Aussprache der Alten Ägypter.
Für das I in deinem Namen kannst du M 17 (oder Z 4) nehmen, für das E behelfsweise auch M 17.
Wie gesagt, das ist nur eine Art Spielerei, nicht mehr!
Gruß, Seschen
Evamaria Gast
Re: Hieroglyphenkurs - Lektion 1
« Antwort #64, Datum: 09.04.2009 um 16:06:07 »
Hallo Seschen,
Ja, ich weiß dass das nur Spielerei ist. Allerdings ist es nützlich, öfter sowas zum Spaß zu machen, je öfter man die Hieroglyphen benützt, desto besser lernt man sie.
...je öfter man die Hieroglyphen benützt, desto besser lernt man sie
Da hast du Recht! Aber da sind noch eine Menge Zwei- und Dreikonsonantenzeichen, Determinative, Logogramme und Abkürzungen, die gelernt sein wollen!
Ja, das wäre eine Möglichkeit der Schreibung. Um dem Anspruch auf Ästhetik des Schriftbildes gerecht zu werden, würde ich die Zeichen so anordnen:
Das letzte Zeichen ist ein Determinativ (Deutzeichen), es wird nicht gelesen, steht aber oft hinter Frauennamen.
Gruß, Seschen
Evamaria Gast
Re: Hieroglyphenkurs - Lektion 1
« Antwort #66, Datum: 10.04.2009 um 17:58:31 »
Hallo Seschen,
Zitat:
Da hast du Recht! Aber da sind noch eine Menge Zwei- und Dreikonsonantenzeichen, Determinative, Logogramme und Abkürzungen, die gelernt sein wollen!
Ja, aber das werde ich auch hinkriegen!
Also kann man eigentlich nicht genau sagen der Buchstabe schreibt sich so usw., da es ja eine vollkommen andere Sprache und alles nur annähernd ist? Und wenn zwei Zeichen übereinander stehen, liest man immer das obere zuerst?
zu @caliburn, Antwort #6, Datum: 18.08.2006 um 21:02:20
Hi, das ist also so ähnlich wie mit dem arabischen Alif (inkl. Hamza), was unserem A am Wortanfang entspricht, d.h. mit dem unvermeidlichen "Klicklaut", wie in "abartig" (ab-artig) und dem 'Ain, jenem in semitischen sprachen und auch außerhalb wie im somali oder Geez/Amharisch vorkommenden sog. "Kehllaut" oder "Quetschlaut", bei dem nicht einfach die stimmritze sich "explosionsartig" öffnet, sondern einen kontinuierlichen Luftstrom hat, also keine Unterbrechung erfährt. Da ich etwas Arabisch kann, weiß ich, was der Unterschied ist. Und so bekommt der Klang der beiden Zeichen für mich einen klareren Unterschied. Ich vermute z.B., dass beim koptischen "ônkh" (wnx Leben), hergenommen aus dem bekannten "Ankh" (siehe im Namen des Tut Ankh Amun), gerade daher der Anfangs-Laut zum "o" wurde, weil der Kehllaut 'Ain tiefer im rachen erzeugt wird und so das ganze "beiläufig" fast so klingt. ...
@ Mulan Danke für deine Antwort auf so eine alte Frage meinerseits! Also macht es eig. nur für die Aussprache der Worte Sinn, den Unterschied zu kennen.
Genau! Es ist wohl so, dass erst eine möglichst korrekte Aussprache den Unterschied ausmacht, vor allem, wenn man z.B. gerade keinen Hieroglyphentext vor der Nase hat. Das ist so ähnlich wie in solchen Sprachen wie Chinesisch oder Japanisch. Ein gesprochenes Wort kann x Bedeutungen haben und doch gleich klingen - erst das geschriebene Zeichen lässt den Unterschied deutlich werden. So manch ein Tattoo-Fan hat da schon böse Überraschungen erlebt. Ich las mal von einem, der in Japan sich gerne den Namen des shintoistischen Windgottes stechen lassen wollte, der Fujin (風神) heißt. Der Tätowierer aus Japan, der anscheinend nur Fujin mitgeteilt bekommen hat und nichts Näheres dazu, hat auch brav Fujin gestochen. Allerdings ein anderes Fujin als erwartet. Das Tattoo-Fujin (婦人) hieß am Ende in seiner Bedeutung schlicht "Frau". Das erfuhr er erst einige Zeit später. ... Pech gehabt! Hier zeigte sich sehr klar, wie wichtig die Kenntnis der Unterschiede ist - und natürlich der Zeichen. Oder eben am Beispiel des Arabischen. Da gibt es z.B. das Wort "amal", so wie man es populär schreiben würde. Doch es kann entweder "Hoffung" oder "Arbeit" bedeuten. "Hoffnung" (أمل) ist das Wort, welches mit einfachem Alif und Hamza (أ)geschrieben wird und wie bei uns gelesen wird: Einfacher Glottis-Verschlusslaut wie in "Affe" oder "abarbeiten" (in letzterem gleich 2x). Das Wort aber, welches "Arbeit" (عمل) bedeutet, wird im Arabischen anfangs mit dem 'Ain (ع) geschrieben. Im Deutschen scheinbar gleichklingend - aber im Arabischen muss man es gut auseinanderhalten. sonst kann es passieren, dass die Liebste ihrem Geliegten böse ist, weil er sie liebevoll "ya kalbi" (يا كلبي) nannte aber eigentlich "ya qalbi" (يا قلبي) meinte, d.h. mit einem weiter hinten gsprochenen K. Er wollte eigentlich "O mein Herz!" sagen, redete sie aber dann mit "O mein Hund!" an. Oder der Stock des Großvaters würde Ihnen auf dem Rücken tanzen, wenn Sie statt "ya djaddi" (O mein Großvater!) "ya djadi" (O Ziegenbock!) riefen. Beides ist im Schriftbild ohne Vokal- bzw. Lesehilfszeichen gleich (يا جدي). Hier wären es nur diese, die man aber im Alltag meistens nicht setzt. "Ya djaddi" (O mein Großvater!) wäre يا جَدِّي, "Ya djadi" (O Ziegenbock!) wäre يا جَدْي. ... Man könnte sicher viel mehr sagen. Aber das soll reichen. ...
@ Mulan lol, deine Bsp. sind wirklich einleuchtend. Mir fällt da spontan auch Al kaida ein - das soll doch einmal eben dieses terrorist. Organisation sein, aber anders ausgesprochen "die Frau" oder so bedeuten, oder?
Aber egal, ich verstehe jetzt einleuchtenderweise den Unterschied! Danke noch mal.
Hi, das stimmt. Es gibt neben einigen anderen Begriffen für Frau im Arabischen auch das Wort "qa'îda" (قعيدة) mit Dehnung des "i", etwa Ehefrau oder auch Partnerin, so ist das Wort, was für die Terrororganisation benutzt wird, auf der 1. Silbe betont, was dann so aussieht: qâ'ida (قاعدة), was wörtlich u.a. Basis, Grundlage oder Fundament bedeutet. Es ist mitunter schon irgendwie komisch, wenn im Fernsehen Kommentatoren von "Al-Ka-iida" reden, wenn sie "al-Kaa-ida" meinen (phonetisch gesetzt). ... Beide Wörter haben das weiter hinten gesprochene K und das 'Ain im Wort, also jenen arabischen bzw. typisch semitischen Quetschlaut. Wenn man statt 'Ain dann auch noch Hamza nimmt (also unseren normalen Vokal-Glottisverschlusslaut, wie in "unabänderlich", wo der gleich 3x vorkommt), dann bekäme man eine weibliche Form von "Führer", "Anführer", "Direktor", "Chef" u.dgl., nämlich "qâ'ida" (قائدة), nur eben ohne den Artikel "al-".
Arya Gast
Re: Hieroglyphenkurs - Lektion 1
« Antwort #72, Datum: 14.02.2012 um 17:05:39 »
Ähm ich hab ne Frage kann man jetzt noch mitmachen oder schreibt hier keiner mehr?
Die Lektion(en) sind ganz offensichtlich schon durch.
Auch wenn der Kurs schon vor längerer Zeit lief, schlage ich vor du arbeitest dich durch die Lektionen und stellst bei Bedarf deine Fragen. Sicherlich antwortet dir dann jemand.
Viel Spaß nauna
Arya Gast
Re: Hieroglyphenkurs - Lektion 1
« Antwort #74, Datum: 21.02.2012 um 20:08:00 »
wo sieht man welches zeichen wo in der gardiner liste steht und gibts die liste online wenn ja bitte nen link vielen dank schon im vorraus
eine Bemerkung vorab, dieses Forums ist nicht dazu da, Dir einfache Internetrecherchen zu ersparen. Der folgende Link ist das Ergebnis einer Google-Suche nach "Gardiner Liste" und ein Klick auf den 1. angebotenen Link, der zu Wikipedia führt.
Danke diesmal komme ich über den Link dran wenn ich so auf wikipedia gehe zeigt es nie die hieroglyphen an sondern nur leere felder nochmals danke mfg arya
Hy habe mir die ganzen lektionen ausgedruckt und habe gerade mit der ersten angefangen. aber ich verstehe das nicht ganz wann man jetzt ein e einsetzen muss. kann mir das nochmal jemand erklären bitte.
die Ägypter haben nur Konsonanten geschrieben. Es fehlen a, e, i, o und u – die Vokale. Im weiten Sinne gehören auch ä, ö und ü dazu. Das macht das Lesen schwer. Beispiel Wohnung. Die Ägypter schrieben Whnng. Da die Forschung nicht rekonstruieren kann, wo welcher Vokal gestanden hat, setzt man dazwischen einfach ein "e". Auf mein Beispiel gemünzt lesen sie nicht Wohnung sondern Weheneneg – also eine konstruierte Sprachform die nichts mit der eigentlich Aussprache zu tun hat.
Zusammenfassend noch einmal die Umschrift: A j a w b p f m n r h H x X z s S q k g t T d D - a und A werden wie „A“ ausgesprochen. - j wird wie „I“ ausgesprochen. - w wird wie „U“ oder „W“ ausgesprochen. - zwischen den anderen Konsonanten wird einfach ein „E“ eingefügt.
Dann ist die Antwort: Nein, dass musst du nicht. Es reicht zu wissen, dass die Ägyptologen für manche Aussprachen ein "E" zwischen die Konsonanten schieben. Diese Passage ist für dein weiteres lernen nicht so wichtig. Das Verständnis dafür wird auf jeden Fall später kommen.