Hallo, Gitta, Zitat:
Ist das dann nicht als Suffix anzusehen? |
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zu meiner Bemerkung: "=j mit Schilfblatt ist abhängiges Personalpronomen 1. Pers. Sing." Das ist natürlich richtig! War vielleicht schon ein bißchen spät ... Zum überzähligen t: Zitat:
Darüber habe ich mir auch den Kopf zerbrochen. Dann kam ich zu dem Schluss, dass es sich hier um eine recht späte Inschrift handelt und die Schreibweise sich im Laufe der Zeit geändert haben könnte, oder dass die gute Amenirdis Wert auf die Verweiblichung ihrer Stiftung gelegt hat. |
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Im Neuägyptischen wird häufiger mal ein t verwendet, um Leerplatz aufzufüllen, ohne daß es gelesen werden müßte. Mit Deinem Hinweis "späte Inschrift" sollte man es hier zunächst auf sich beruhen lassen. Mit der linken Inschrift im unteren Register setze ich mich schon eine Weile auseinander, bin aber noch nicht zum Abschluß gekommen. Vielleicht interessiert Euch mein Zwischenstand: Dd mdw jn jmn-ra nb ns.t tA "Worte zu sprechen von Amun-Re, Herr des Thrones des Landes" Ich glaube allerdings, daß nb ns.t tA wohl nur eine Abkürzung für die volle Schreibung ist: nb nsw.t tA.wj "Herr der Kronen beider Länder". xntj jp.t sw.t "(der) an der Spitze von Karnak (ist)" Das erste Zeichen ist D19 "Nase, Auge und Wange", gefolgt von einem t. Laut Hannig, S. 1034 steht es auch als Determinativ für xn.t "Vorderseite, Gesicht" - und auch für xntj "vorn befindlich" bzw. "an der Spitze (einer Stadt, der Beiden Länder)" (Hannig, S. 607-8). Die folgende Zeichengruppe lese ich so: Links ein Schilfblatt j; in der Mitte oben ein p, darunter ein t; rechts Q1 s.t. In der folgenden Spalte sind die drei Pluralstriche zu sehen und das Zeichen O49 "Dorf mit Straßen", das Stadtzeichen. Das Ganze liest sich dann als jp.t-sw.t "Karnak" (Hannig, S. 1303). dj.n[=j] n=k anx Dd wAs nb r fnD=k "Ich gebe Dir jegliches Leben, Dauer und Glück an Deine Nase" Dies ist eine oft verwendete Formel, wobei das Suffix =j gern mal unterschlagen wird. fnD "Nase" (Hannig, S. 306) Im folgenden bin ich am Schleudern: Das t und das w kann ich noch nicht aufschlüsseln. ... nfr.t mrr nTr.w "das vollkommene ..., die Götter liebend" Das Fehlende ist vielleicht ein Substantiv? Wie gesagt, das als Zwischenstand! anx=s D.t sp 2 "Sie wird leben in Ewigkeit und Ewigkeit" Die Form anx=s interpretiere ich als prospektives sDm=f, weist also auf eine zukünftige Aktion hin. sp 2 graphisch: doppelt zu lesen (Hannig, S. 691, Bedeutung (2b) von sp). Dabei vermute ich, daß dabei D.t nHH "immerdar und ewig" gemeint ist. Man beachte, daß Amun-Re ein männliches Gegenüber anspricht (=k), zum Schluß aber ein weibliches Wesen in der dritten Person /=s)! Im übrigen finde ich es gut, sich mal ohne Netz und doppelten Boden (d.h. ohne vorliegende Übersetzung als Hilfe) an einen solchen Text heranzuwagen! Viele Grüße, Michael
> Antwort auf Beitrag vom: 18.05.2003 um 11:49:08
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