Hallo, das Thema "Farben der Hieroglyphen" finde ich sehr interessant. Letztes Jahr habe ich zum Thema einige Infos zusammengesammelt. Als Quellen diente u.a. Erik Hornungs: "Geist der Pharaonenzeit" - Vortrag "Der Schlüssel: Wort und Bild" und weitere Quellen (sorry habe die Fotoskopien gerade nicht zur Hand - kann Sie aber raussuchen). Meinen Artikel möchte ich hier gerne zur Diskussion stellen. Vielleicht hat ja noch jemand weitere Infos. Auch für Korrekturen möglicher Fehler wäre ich dankbar. Die Bedeutung der Farben Eine einmalige Besonderheit der ägyptischen Schirft ist in der Farbgebung der verwendeten Zeichen zu sehen. Farben spielen bei der Gestaltung der Schrift eine bedeutende Rolle und geben den Hieroglyphen eine erweiterte Bedeutung. Mit unterschiedlichen Farben war die ägyptische Schift in der Lage, das "Wesen der Dinge" zu betonen. So erscheinen Zeichen, die Pfanzen darstellen, auch in grün und richten sich so am Vorbild der Natur. Jedoch gilt das nicht für alle Farbgebungen. Bei der Bemalung der Vogel-Hieroglyphen haben die Ägypter ihrer Fantasie offensichtlich freien Lauf gelassen, denn die gewählten Farben haben nichts mit dem natürlichen Vorbild gemein. Farben sind also nicht nur als Abbild der Realität zu sehen. Wie auch bei den Wertigkeiten der einzelnen Hieroglyphen, können Farben unterschiedliche Bedeutungen haben: Übersicht: - Farbige Untergründe - Farbe nach natürlichen Vorbild - Farbe als Unterscheidungshilfe - Welche Farben wurden wofür verwendet - Ästhetik, Abweichungen und mehrfarbige Zeichen Farbgebung nach bestimmten Regeln? Die Farbgebung beginnt schon mit dem Untergrund - der steinernen "Leinwand". Wir können zwischen "neutralen" und farbigen Untergründen unterschieden. Farbige Untergründe: Schön zu erkennen sind die farbigen Untergründe in den Gräbern des Neuen Reiches im Tal der Könige. Dort finden wir cremefarbende, gelbe, hellblaue, graue "Leihnwände". Sobald eine Untergrundfarbe benutzt wurde, wurde entweder die Konturlinien von gleichfarbigen Zeichen verstärk, oder die Zeichen wechselten einfach ihre Farbe. Jedoch scheint ein bunter Untergrund dazu zu führen dass KEINE verbindlichen Regelungen bei der Bemalung der einzelnen Hieroglyphen angewendet wurde. Die Farbe der Zeichen kann sich an die nachfolgend aufgeführten Regelungen halten, muss es aber nicht! Ob die Farbregel eingehalten wurde, lässt sich am bestem an einem Zeichen ablesen, welches die selbe Farbe wie der Hintergrund besitzt. Behält das eigentlich gleichfarbige Zeichen seine Farbe, dann kann von der Anwendung von der Farbregel ausgegangen werden. neutrale Untergründe (unbemalt oder weiß): Farbregelungen, bzw. Übereinstimmungen in der Färbung einzelner Zeichen scheinen nur bei unbemalten Untergründen vorzuliegen. Es ist also sehr wichtig, den Hintergrund genau zu betrachten! Ist der Hintergrund neutral, dann wurde auch die Farbregelung eingehalten. Farbe nach nätütlichen Vorbild: Farben können die Realität wiederspiegeln. Das ist sehr gut bei grünen Pfanzen oder auch bei der blauen Hieroglyphe pt "Himmel" zu erkennen. Selbst für den modernen Menschen ist das bis heute noch nachvollziehbar. Farbe als Unterscheidungshilfe: Einige Hieroglyphen unterscheiden sich nur durch minimale Abweichungen in ihrer Form. Das wird besonders bei den Hieroglyphen G37 (Sperling, Spatz) und G36 (Schwalbe) deutlich. Bei diesen beiden Zeichen ist eine unterschiedliche Farbgebung sehr sinnvoll! Denn auf den ersten Blick fällt es sehr schwer, diese beiden Zeichen, mit ihren völlig unterschiedlichen Bedeutungen, zu unterscheiden. Die Farbgebung löst sich in diesem Fall völlig vom natürlichen Vorbild und dient einzig als Unterscheidungshilfe. Selbst wenn die Form deutlich unterscheidbar ist, wurden unterschiedliche Farben verwendet, wie bei den Zeichen D1 ( Kopf, Hinterkopf, hinten) und D2 (Gesicht, auf). Fortsetzung folgt .... Gruss Thutmosis III.
|