Hallo Semataui, Das Buch von E. Schott kenne ich leider nicht. Sagt sie wirklich, dass die Ägypter so geschrieben hätten, oder entwickelt sie nur eine pseudo-ägyptische Schrift um Namensumschreibungen zu kreieren? "Rechtschreibreform" schreckt vielleicht ab, kommt aber den historischen Entwicklungen schon recht nahe. Wie J. Kahl in seiner Untersuchung zum Schriftsystem der Frühzeit herausarbeiten konnte, ist es in der Frühdynastischen Zeit mehrmals zu plötzlichen Änderungen in der Kanzleischrift gekommen. Vermutlich haben die Schreiber damals genauso geschimpft wie die Schüler heute Auch in der sogenannten Gruppen- oder "syllabischen" Schreibung, die zur Umschreibung nicht-ägyptischer Begriffe/Namen diente, ist es zu Änderungen gekommen. So unterscheidet man etwa eine Phase des Mittleren Reiches und die des Neuen Reiches. Typisches Beispiel ist etwa, dass das A in der Schrift des Mittleren Reiches kein /a/ markierte, sondern ein /l/ oder /r/. Im Neuen Reich ist dagegen der Wandel zum Stimmabsatz bzw. /a/ vollzogen. Auch markiert zB. im Mittleren Reich konsequent den Stimmabsatz. ist im Mittleren Reich also nicht Jbj o.ä., sondern '(A)bj "Vater" gelesen worden (vgl. Ächtungstexte, E2) und nicht akAm , sondern akrm (Ächtungstexte, E3). Insofern wäre es interessant, ob Schott hier eine "bunte Mischung" aus allem vorstellt oder diese ägyptische Schreibentwicklung aufgreift. Gruß A.
> Antwort auf Beitrag vom: 22.06.2005 um 11:05:30
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