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( = Was war der [/ waren die] Auslöser für diesen abrupten [?] Sprachwandel ? ) |
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Au Backe - ist schon eine Weile her, daß ich mich damit beschäftigt habe und Zugriff auf Literatur besteht bei mir derzeit auch nicht. Zunächst (und sehr wichtig!): Es geht hier um *Schrift*-wandel und nicht Sprachwandel! Die Sprache ändert sich praktisch täglich und die Veränderungen sacken irgendwann in den Bereich, in dem sie Allgemeingut werden und von einer breiten Sprechergruppe angewendet. Demgegenüber hat Schrift ein stärkeres Beharrungsvermögen und muß daher von Zeit zu Zeit angeglichen werden. Vermutlich ist es so, daß man sich den Sprachwandel als gleichmäßige Kurve vorstellen kann, während die Schrift - mit etwas Verzögerung - eher Treppenartige Sprünge macht, um wieder das zu schreiben, was die Menschen ohnehin sprechen. Dies gilt allerdings nicht für religiöse oder "öffentliche" Texte, die die staatliche Tradition repräsentieren. Solche Texte (auch "Dekorumstexte" genannt) werden im NR häufig bewußt in einer "archaischen" Schrift/Sprache verfaßt, die entweder "Spätmittelägyptisch" oder "Medio-Neuägyptisch" entspricht. Mehr dazu findest Du auch in der Neuägyptisch-Grammatik von F. Junge oder ich kann Dir eine PDF-Datei (ca. 100kb) zumailen, in der ich das mal vor ewigen Jahren zusammengefaßt habe. Crossinger
> Antwort auf Beitrag vom: 22.12.2004 um 21:45:05
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